Morys geht, Quaschner kommt
RB-Stürmer verabschiedet sich mit 1:0-Siegtor gegen Barleben / Zweitligist holt junge Salzburger Offensivkraft
Von guido schäfer
leipzig. Auf der Weide der Roten Bullen pfeifen böige Winde, herrscht reges Kommen und Gehen, erwachsen nahezu stündlich Neuigkeiten. Heute im Angebot: Transfers, Leihgeschäfte und das brisante finale Kapitel in Sachen Lizenz.
Erstens: RB hat den 20-jährigen Stürmer Nils Quaschner, nun ja, delegiert. Von der Salzburger zur Leipziger Betriebsmannschaft. Der Stralsunder war 2013 von Hansa Rostock zum RB-Ösi-Ausbildungsteam FC Lieferung gewechselt. Quaschner schaffte den Sprung in den Salzburger Erstliga-Kader und soll jetzt die nach dem Ausfall von Terrence Boyd, 23, vakante Stelle des Zentrumstürmers ausfüllen. Wegen eines just auskurierten Muskelbündelrisses im Oberschenkel muss der Neue zunächst mit gebremstem Schaum trainieren.
Zweitens: Offensivmann Matthias Morys, 27, verabschiedete sich mit dem 1:0-Siegtrefer gegen den FSV Barleben aus Leipzig, traf vor 600 Zuschauern am Cottaweg in der 78. Minute. Zumindest bis zum Sommer jagt er bei seiner SG Großaspach dem Ball hinterher. Falls die SG die dritte Liga hält, wird Morys ab 30. Juni ein Aspacher. RB wird nicht umhin kommen, den 2013er Aufstiegshelden (Vertrag bis 2016) abzufinden. Der junge Familienvater kehrt zurück zu seinen Wurzeln hat ein Häuschen in der Nähe des Stadions. Morys: "Für mich kam nur Großaspach in Frage, ich wollte nicht mehr umziehen." Gestern flog der Mann, der seit Januar 2013 in 50 Pflichtspielen sechs Tore schoss und zehn vorlegte, nach Antalya. Dort bereitet sich die SG unter Coach Uwe Rapolder, 56, auf den Überlebenskampf vor.
Drittens: Stürmer Omer Damari (25/Austria Wien), ist offenbar kerngesund und wird heute oder morgen in Leipzig vorgestellt. Israelische Medien wollen erfahren habe, dass ihr Landsmann für sieben (!) Millionen Euro von Wien nach LE wechselt. Man muss auch im gelobten Land nicht alles glauben.
Viertens: Mittelfeldmann Clemens Fandrich, 24, ist sich mit Erzgebirge Aue einig, der Wunschspieler von Coach Tommy Stipic, 35, wird ausgeliehen. Weg ins Glück bis zum Saisonende: RB und Aue teilen sich Fandrichs Gehalt.
Fünftens ist eine monatelange Hängepartie beendet: RB Leipzig hat die dritte und letzte Hürde in Sachen Lizenzauflagen genommen! Und das wenige Tage vor Ablauf der Deadline der Deutschen Fußball-Liga (15. Januar). Die beiden ersten DFL-Forderungen waren schon im Sommer erledigt worden. Das Logo mit den berühmten Rindviechern wurde samtweich verändert, die Führungsgremien mit Red-Bull-fremdem Menschen aufgefrischt. Jetzt musste nur noch die Einflussnahme der Club-Mitglieder (bisher 0,0) geregelt werden. Durchgesickert: Der RB-Aufsichtsrat bekommt Verstärkung aus dem Kreis der rund 200 Fördermitglieder. Zu Walter Bachinger, Wiebke Gorny und Oliver Hubertus gesellt sich künftig ein RB-Fördermitglied. Die Aufnahme-Barrieren für normale Mitglieder bleiben von der Einigung unberührt.
