LVZ vom 05.02.2015, Ralf, es riecht

Presseberichte zu RB Leipzig
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Jupp
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LVZ vom 05.02.2015, Ralf, es riecht

Beitrag von Jupp » Mi Feb 04, 2015 10:52 pm

Ralf, es riecht
Vorm Derby zwischen Aue und RB Leipzig müffelt es streng bei den Rasenballern


Von Guido Schäfer

Leipzig. Es lag was in der Luft. Man könnte auch sagen: Es roch, wie der berühmte ARD-Talker Günther J. heißt - plus ein "e" am Ende...
Weil der RB-Vorverkauf für den Pokal-Hit gegen Wolfsburg (4. März, 19 Uhr) die halbe Innenstadt lahm legte, fand die Vorbesprechung des Zweitliga-Derbys in Aue (morgen, 18.30 Uhr) in der Red-Bull-Arena statt.
Dort wehte ein Duft von Freiheit, Abenteuer & Jauche-Grube. "Riecht's hier immer so?", wollte einer wissen. Nur dann, wenn gemähtes Gras zu lange vor sich hin gärt. Der Duft lag quälend über der Pressekonferenz, stellte höchste Anforderungen an Keeper Fabio Coltorti, Coach Alexander Zorniger und Sportdirektor Ralf Rangnick.
All das hatte bestimmt einen tieferen Sinn. Wer diesen Vorhof zur Hölle überlebt, ist fit für heroische Aufgaben. Für die Hölle von Aue. Die lodert laut Aues Coach Tommy Stipic morgen Abend im Sparkassen-Erzgebirgssta­dion.
Eckdaten und/oder Absurditäten eines besonderen Derbys:
Das anno 1950 von Wismut-Kumpeln und Sowjetsoldaten in die Botanik gepflanzte Stadion wird mit über 15000 Zuschauern nahezu ausverkauft sein. Ab Oktober wird das Kleinod für runde 17Millionen Euro umgebaut.
Sky meldete just Rekord-Abo-Zuwachs, überträgt gut gelaunt live und in Farbe. Tags darauf seziert/obduziert der liebliche MDR in Sport im Osten.
Aue will im Fußball-Unterhaus wohnen bleiben, RB sitzt auf Umzugskisten von Louis Vuitton, drängelt an der Aufzugstür. Stipic: "Wir brauchen Punkte." Zorniger: "Wir auch." Zielkonflikt.
Der FC Erzgebirge hat im Winter neun neue Fußballer geholt, RB vier. Clemens Fandrich wechselte auf Leihbasis von LE nach Aue. Von Leipzigs Neuen wird wohl nur Emil Forsberg auflaufen. Omer Damari wird geschont. Yordi Reyna gilt als idealer Joker. Rodnei ist Backup für Lukas Klostermann.
Das Grün im Auer Idyll ist ein Teppich. Einer, der Falten wirft. Gute Fußballer können es immer und überall. Beide Seiten haben viele gute Fußballer.
Die rustikal-zupackende Spielweise aus seligen und erfolgreichen Gerd-Schädlich-Zeiten ist in Aue Schnee von gestern. Letzte Beinhart-Holzmichl sind Thomas Paulus und René Klingbeil. Wobei man auch Club-Boss Helge Leonhardt nennen könnte. Der war NVA-Kampfschwimmer, weiß, wie Überlebenskampf geht.
Das Auer Catering liegt in den Händen des Leipzigers Thomas Reiche. Der sorgte einst auch in der Red-Bull-Arena für Wurst und Bier. Spezialität in der Club-Gaststätte der Veilchen: Chefin Heike schenkt Erzgebirgstropfen aus. Wirkt bei jedwedem Ergebnis Wunder.
Zu den Überlebenden der Günther-Jauch(e)-Gedächtnis-Pressekonferenz im Bauch der RB-Arena.
Coach Zorniger: "Wenn Aue seine spielerischen Möglichkeiten in Tore ummünzt, werden sie die Liga halten. Alle Neuverpflichtungen haben das Potenzial für die Startelf."
Keeper Coltorti: "Mental sind wir auf alles vorbereitet, auch auf schlechte Bodenverhältnisse. Wenn wir unser Spiel durchziehen, stehen die Chancen gut."
Chef Rangnick: "Wir haben drei starke Offensivspieler und einen starken Verteidiger geholt. Wenn wir uns weiter entwickeln, haben wir eine Chance, am Ende unter den ersten drei zu stehen."
Zorniger daraufhin: "Ralf will aufsteigen, ich net!" Weil nicht jeder die innewohnende Ironie kapiert hatte, legte AZ nach: "Wir alle haben brutalen Bock aufzusteigen." Aber auf dem Weg dahin möge man bitte eines nicht vergessen: "Demut". Das ist kein Fußballer.
"Wir werden nicht ängstlich auftreten"
Aue-Coach Tomislav Stipic über den Abstiegskampf

Aue. Die Situation für den FC Erzgebirge Aue in der 2. Fußball-Bundesliga ist besorgniserregend. Trainer Tomislav Stipic (35) fordert vom Tabellenletzten Teamgeist, um in den ausstehenden 15 Spielen noch die Wende zu schaffen.

Vor der Winterpause spielte Ihre Mannschaft stark verbessert, allerdings drückte sich das nicht in Punkten aus. Wie haben die Spieler die Rückschläge verarbeitet?
Wir haben alle Spiele analysiert, die Gründe für die Punktverluste daraus gezogen und das den Spielern auch mitgeteilt. Wir haben einen sehr hohen Aufwand betrieben, sehr viele Torchancen erspielt. Wir haben leider den Aufwand nicht in Effektivität umgemünzt. Das haben wir in den Rückrunde vor.
Sie haben in den Testspielen häufig in der 4-5-1-Formation mit frühem Gegenpressing und viel Rotation im Angriff spielen lassen. Ist das die Marschrichtung für die verbleibenden Liga-Spiele?
Die Marschrichtung sieht so aus, dass sich bei der Arbeit gegen den Ball alle beteiligen müssen. Wir dürfen nicht spekulieren, wir dürfen uns nicht schonen. Wir müssen als Team gegen den Ball auftreten, das ist eine Einstellungssache. Darauf bereiten wir uns vor und so wollen wir auftreten.
Anier, Löning, Okoronkwo - alles große, bullige Stürmer, die vor allem über körperliche Stärke zum Torerfolg kommen. Und alle aussortiert. Bevorzugen Sie einen anderen Stürmer-Typ?
Vor allem einen, der in der Stresssituation vor dem Tor, wo es darum geht, den Ball über die Linie zu drücken, psychologisch sehr stark ist und cool bleibt. Es geht einfach um einen Spieler, der Tore macht.
Wie stark sind Ihre Neuzugänge?
Ich denke, dass wir uns mit acht neuen Spielern - darunter Selcuk Alibaz, Clemens Fandrich, Benedikt Krug, Stefan Mugosa und Vladimir Rankovic - gezielt und gut verstärkt haben. Das sind alles Spieler, die menschlich und vor allem auch sportlich gut ins Gefüge passen. Ich bin überzeugt von ihnen. Sie dürfen sich aber nicht zu sehr unter Druck setzen und stressen lassen. Dann können sie ihr Potenzial, dass sie ohne Zweifel besitzen, abrufen. Sie müssen Spaß haben bei der Sache.
Warum schafft Ihre Mannschaft am Ende den Klassenverbleib?
Weil wir als Team kämpfen und spielen werden. Weil wir einfach trotz der Situation kein bisschen ängstlich auftreten werden. Interview: Fabian Held
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