LVZ vom 11.02.2015, Glück in der Liebe, Pech im Spiel

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Jupp
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LVZ vom 11.02.2015, Glück in der Liebe, Pech im Spiel

Beitrag von Jupp » Di Feb 10, 2015 10:02 pm

Glück in der Liebe, Pech im Spiel
RB-Vorzeigeprofi Niklas Hoheneder kämpft mit Verletzungfolgen - und freut sich auf Nachwuchs


Von guido schäfer

Leipzig. Erst der Hype um Hirnerweichung bei diversen Aue-Fans, die sich auf Links -und Rechtsaußen verdribbelt haben. Dann die Aufarbeitung einer schalen RB-Darbietung im Erzgebirgsstadion und ein Blick auf die Reha-Maßnahme gegen den FSV Frankfurt (Sonntag, 13.30 Uhr). Da blieb wenig Zeit für Zwischenmenschliches.
So hat fast kein Mensch registriert, dass auf dem freitäglichen Spielberichtsbogen der Name Niklas Hoheneder gefehlt hatte. Ein Novum in der exakt drei Jahre währenden RB-Zeit des feschen 28-jährigen Innenverteidigers. Wenn der bärtige Linzer einsatzfähig war, stand er immer auf dem Bogen - und fast immer seinen Mann auf dem Grün. Seine Bilanz: 86 Pflichtspiele, 5 Tore, 2 Vorlagen, 18 Gelbe Karten, kein Platzverweis. Das 0:2 der Rasenballer in Aue guckte der 1,90-Meter-Hüne am TV-Endgerät.
Sauer auf den Trainer? Ist Undank der Welten Lohn? Nichts von alledem. Cheftrainer Alexander Zorniger, 47, ein Freund des offenen Visiers, hatte den Abwehrmann vorm Hit in Aue zu einem Vier-Auge-Gespräch gebeten, reinen Wein ausgeschenkt. Tenor: Mein lieber Nik, du bist nicht bei 100 Prozent, musst dich gedulden!
Der liebe Nik sieht das ähnlich. "Der Trainer hat absolut Recht. Ich bin noch nicht da, wo ich vor der Verletzung war." Ja, die Verletzung. Nicht irgendeine, eine aus dem Horror-Kabinett.
22. August 2014, Red-Bull-Arena, RB gegen Aue, 43. Minute. Der Innenverteidiger verliert bei einem Luftduell Orientierung und Körperbeherrschung, landet kopfüber. TV-Sender zeigen die Szene x-mal in Zeitlupe - menschenverachtend. Hoheneder kommt ins Krankenhaus, klagt Tage später "nur" noch über einen kraftlosen linken Arm. Experten sagen, dass Nik Glück im Unglück hatte und knapp an einem Rollstuhl vorbeigeschrammt ist. Der längliche Patient: "Mein Hals ist wohl aus Titan."
Knapp sechs Monate später strahlt der damals brutal gequetschte Nerv in den linken Arm aus. Trotz täglicher Übungen sind die Kraftwerte nicht da, wo sie waren und wieder hin müssen. Das hemmt in Zweikämpfen, macht sich beim Sprint bemerkbar, sorgt für ein ungutes Gefühl. "Ich arbeite jeden Tag daran. Und es wird jeden Tag ein bisschen besser."
Dass mit jedem Tag auch das Ende der Vertragszeit näher rückt (30. Juni), macht dem gebürtigen Linzer noch nicht zu schaffen. "Im Verein weiß man, was ich leisten kann, wenn ich topfit bin."
Hoheneder sitzt in Sachen Vertrag übrigens in einem Boot mit Fabian Franke (25/Reha in Donaustauf), Sebastian Heidinger, 29, und Henrik Ernst, 28. Grotesk: Ein Bundesliga-Aufstieg würde die Chancen des Wackel-Trios auf einen Verbleib minimieren.
Nach Stand der Dinge wird Hoheneder auch beim Heimspiel gegen den zuletzt fidelen FSV Frankfurt (2:1 gegen Nürnberg) nicht im Kader stehen. Wohl aber Marvin Compper, 29, der seine Gelbsperre hinter sich hat.
Für Hoheneder gilt aktuell: Pech im Spiel und Glück in der Liebe. Der Mann mit dem Schalk (und Schmerz) im Nacken, hat in Leipzig die Frau fürs Leben gefunden. Nik und die Leipzigerin Susann, 28, lernten sich im Café Central kennen und lieben. Zwischen all den unaufschiebbaren RB-Terminen fand Mann irgendwann ein kleines Zeitfenster, durch das er schlüpfte. Wunderbares Ergebnis: Ein Baby ist unterwegs.
Kollege, Freund und Potsdamer Daniel Frahn, 27, beteiligt sich schon an der Namensfindung. "Also Daniel finde ich jaanz juut." Dietrich, Ralf oder Alexander wären eventuell effektiver ...
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