LVZ vom 12.2., RB-Karussell: Zorniger raus, Beierlorzer rein

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LVZ vom 12.2., RB-Karussell: Zorniger raus, Beierlorzer rein

Beitrag von Jupp » Mi Feb 11, 2015 10:06 pm

RB-Karussell: Zorniger raus, Beierlorzer rein - und ab Sommer wohl Tuchel
Kriselnder Zweitligist zieht die Notbremse / Am Sonntag gegen Frankfurt sitzt U-17-Trainer auf der Chefbank


Von Guido Schäfer


Leipzig. Paukenschlag bei Fußball-Zweitligist RB Leipzig: Trainer Alexander Zorniger (47) und der Club haben den Schlussstrich unter eine zweieinhalbjährige Ehe gezogen. Bis zum Sommer übernimmt U17-Coach Achim Beierlorzer (47). LVZ-Online berichtete gestern früh um kurz nach neun Uhr exklusiv vom sensationellen Stühlerücken.
Ein zunächst ins Auge gefasstes Trainer-Comeback von Sportdirektor Ralf Rangnick war am Dienstag verworfen worden. Der 56-Jährige befürchtete, dass ein eventueller Aufstieg mit ihm eine zu große Bürde für den neuen Cheftrainer sein könnte.
Nach LVZ-Informationen steht Beierlorzers Nachfolger schon fest. Ex-Mainz-Trainer Thomas Tuchel (41) schließt im Sommer sein Sabbat-Jahr ab und soll sich mit den Rasenballern auf eine Zusammenarbeit geeinigt haben. Tuchel und Rangnick kennen und schätzen sich seit Jahren. Vor zwei Jahren war es bereits zu einem Treffen zwischen Tuchel, Rangnick und Red-Bull Chef Dietrich Mateschitz (70) in Salzburg gekommen.
Zornigers Ende nach zwei Aufstiegen in zwei Jahren, 101 Spielen, 62 Siegen, 25 Unentschieden und 14 Niederlagen vollzog sich am späten Dienstag Abend im Leipziger Hotel Steigenberger. Im 5-Sterne-Haus trafen sich Sportdirektor Ralf Rangnick (56), Präsident Oliver Mintzlaff (39), Zorniger und dessen Berater Christian Nerlinger (41). Offizielle Lesart des Treffens: Nachdem Zorniger (Vertrag bis 2016) mitgeteilt worden war, dass man in der kommenden Saison eine Veränderung auf der Trainerbank plane, habe der Trainer sein Amt zur Verfügung gestellt. Zorniger via Presseerklärung von gestern: "Aufgrund der mir offen kommunizierten Absicht, im Sommer eine Veränderung vorzunehmen, ist es besser, sofort einen Cut zu machen." Wohl nur die halbe Wahrheit. RB strebte eine sofortige Veränderung an - und bekam sie.
Laut Präsident Mintzlaff werden bei den Abfindungsgesprächen die Verdienste des zweifachen Aufstiegshelden gewürdigt. Eine Einigung soll noch in dieser Woche folgen. "Die letzten Schritte waren nicht nur Stagnationen, sondern ein Rückschritt", fasste Rangnick die sportliche Durststrecke zusammen. Die Rasenballer hatten in den vergangenen neun Spielen nur noch sparsam gepunktet, liefen Gefahr, das Aufstiegsziel aus den Augen zu verlieren. Dass der selbstbewusste Zorniger den Sachverstand von Rangnick und Co. selten nutzte, kam in der Chefetage nicht gut an. Der Trainer wiederum machte an anderer Stelle gute Miene zum bösen Spiel, hatte beim Einkaufen nur wenig Gestaltungsraum. Die Transfers sind bei RB Chefsache. Der Chef heißt Ralf Rangnick.
Angriffsfläche hatte Zorniger zuletzt durch ungeschickte öffentliche Äußerungen geboten. Die schwache Leistung beim 0:2 im Erzgebirge und die Tatsache, dass der Coach nur einen von drei teuren einsatzfähigen Wintereinkäufen spielen ließ, brachte dann Dynamik in die Angelegenheit. Am Sonntag, 13.30 Uhr, empfängt RB den FSV Frankfurt. Auf der Bank sitzen Beierlorzer und Rangnick.
Alphatiere und Hoheitswissen

Leitartikel Von Guido Schäfer

Als Ralf Rangnick 2012 neuer Supermann bei den Red-Bull-Fußballern wurde, wischte er in Salzburg und Leipzig feucht durch. Der einstige Erklär-Bär der Fußball-Nation und Erfinder des flachen Passes wechselte zig Spieler und leitende Mitarbeiter aus, installierte ein einheitliches Spielsystem, sorgte für eine enge Verzahnung zwischen Ösis und Ossis. Leipzigs Rote Bullen, die zu dieser Zeit zwei peinliche Ehrenrunden in der vierten Liga gedreht hatten, bekamen ein neues Herdentier geschickt - Alexander Zorniger.
Alexander wer? Der nur Insidern bekannte Fußball-Lehrer hatte im kleinen Großaspach Großes geleistet und schwamm in jenem kleinen Teich, in dem der anspruchvolle Rangnick fischt. Alsdann fanden die vermeintlichen Brüder im Geiste zueinander, rasten auf die Überholspur, ohne zu blinken. Zwei Aufstiege in Folge - besser geht's nicht. Jetzt die Trennung. Einvernehmlich soll sie gewesen sein. Wenn man den Beteiligten glaubt, lieben sie sich noch immer, haben aber aus Vernunftsgründen einen rosa Schlussstrich gezogen.
Das ist Nonsens. Alexander Zorniger ist nicht gegangen, er ist gegangen worden. Sein Berater, der Ex-Bayern Sportdirektor Christian Nerlinger, war beim intimen Hotel-Treffen zugegen, um die finan­ziellen Modalitäten der Scheidung zu klären. Die Kostenstelle "Abfindungen" wird im Reich des Red-Bull-Gründers und Übervaters Dietrich Mateschitz immer schon stark frequentiert. Man darf ungestraft davon ausgehen, dass der Schwabe Zorniger einen goldenen Händedruck bekommen hat und in den kommenden Jahren Federn in die Luft blasen könnte. Macht er natürlich nicht.
Zorniger und RB - das war für beide segensreich. Der Coach führte den Club von der vierten in die zweite Liga, machte sich einen Namen. Böse Zungen behaupten, dass der Club mit den unbegrenzten Möglichkeiten nicht wegen, sondern trotz des Trainers durchgestartet ist. Wer dem Mann bei der täglichen Arbeit zusah, kam zu einem anderen Schluss. Zorniger lebte Fußball. Und er hatte einen Plan.
Dass er diesen Plan mehr und mehr als Hoheitswissen begriff und selbst den gesalbten Rangnick ausschloss, war keine gute Idee. Andererseits schob Zorniger einen Hals, weil er von Transfers oft erst erfuhr, wenn Spieler XY mit Kulturbeutel vor ihm stand. Siege und Punkte deckten lange Zeit den Mantel des Schweigens über einen schwelenden Konflikt. Als Siege und Punkte ausblieben, gerieten die Alphatiere aneinander. Beider Selbstverständnis speist sich aus der Überzeugung: Ich bin ein toller Hecht! Jetzt schwimmt einer mit dem Kiel nach oben im Teich.
Rangnicks Rückkehr auf die Trainerbank ist de facto vollzogen. Der just beförderte U17-Coach Achim Beierlorzer weiß, was von ihm erwartet wird: Geschmeidigkeit.
g.schaefer@lvz.de
Zorniger und RB - Schlussstrich nachts im Top-Hotel Steigenberger
Nach zweieinhalb Jahren, 101 Spielen und 62 Siegen kam das Aus für den Cheftrainer


Von Guido Schäfer

Leipzig. Aus, vorbei, Alexander Zorniger ist nicht mehr Trainer von RB Leipzig. Gestern früh 9.06 Uhr war die heiße LVZ-Neuigkeit exklusiv auf dem Markt, um kurz vor zehn verabschiedete sich der Coach am Cottaweg von der Mannschaft und fuhr danach zur RB-Geschäftsstelle in die City zu einem Abschiedsbesuch. Kurz nach zehn bestätigte der Fußball-Zweitligist die vorab unters Volk gebrachte Scheidung. "RB Leipzig und Cheftrainer Alexander Zorniger trennen sich mit sofortiger Wirkung einvernehmlich!"
Das Wörtchen "einvernehmlich" stammt übrigens aus dem Stehsatz, ist ungefähr so ernst zu nehmen, wie Mainz bleibt Mainz, wie's singt und lacht (das ZDF überträgt am Freitag Abend). Interimscoach bis zum Sommer ist der bisherige U17-Coach Achim Beierlorzer. Den Neuen und den Alten eint das Alter (beide 47) und die formidable Abschlussnote beim Fußball-Lehrer-Lehrgang: 1,0. "Ich habe keine Sekunde gezögert, die Aufgabe anzunehmen", sagte Beierlorzer bei seiner mittäglichen Vorstellung im Bauch der Red-Bull-Arena. Der Gymnasiallehrer will flöten gegangenes wiederbeleben "In den letzten Spielen fehlte etwas das Herz und die Leidenschaft."
Man liegt nicht falsch mit der Annahme, dass Beierlorzers Nachfolger aus Mainz am Rhein kommen wird. Ex-Mainz-05-Trainer Thomas Tuchel, 41, nimmt am Ende eines Sabbat-Jahres gerade wieder Anlauf für Großtaten. TT und Rangnick sind seit Jahren dicke Tinte, ticken taktisch und philosophisch gleich. Nach LVZ-Informationen besteht Handelseinigkeit.
Zornigers Ende nach zwei Aufstiegen in zwei Jahren, 101 Spielen, 62 Siegen, 25 Unentschieden, 14 Niederlagen und 184:81 Toren vollzog sich am Dienstag Abend im Leipziger Top-Hotel Steigenberger. Dort kam es in einem verschwiegenen Räumchen des 5-Sterne-Hauses zum Treffen der Hochkaräter. Sportdirektor Ralf Rangnick, 55, Präsident Oliver Mintzlaff, 39, Fußball-Lehrer Alexander Zorniger und dessen Berater Christian Nerlinger, 41. Offizielle Quintessenz des Treffens: Rangnick/Mintzlaff eröffneten Zorniger (Vertrag bis 2016), dass man in der kommenden Saison eine Veränderung auf der Trainerbank plane.
Daraufhin habe AZ sein Amt zur Verfügung gestellt und ließ sich via Pressemitteilung so zitieren: "Aufgrund der mir offen kommunizierten Absicht, im Sommer eine Veränderung vorzunehmen, ist es besser, sofort einen Cut zu machen." Das alles kann so, aber auch ganz anders gewesen sein. Die veröffentlichte Variante hört sich wunderbar an und weist auf eine saubere Trennung hin. Dazu muss man wissen: Im Fußball gibt es keine sauberen Trennungen. Mintzlaff kündigte harmonische Abfindungsgespräche mit Nerlinger an. Harmonie beim Feilschen um Kohle?
In einer eilends einberufenen Pressekonferenz beleuchtete Rangnick Soll und Haben. "Die letzten Schritte waren nicht nur Stagnationen, sondern ein Rückschritt. Unsere Entscheidung, im Sommer den Trainer zu wechseln, ist am Wochenende gereift und wurde auch mit Dietrich Mateschitz besprochen." Der 70-jährige Milliardär wird auch Chef genannt und ist Gebieter über ein Dosen-Imperium.
Übrigens hatte sich Rangnick vor nicht langer Zeit vor und hinter seine 2012er Entdeckung Zorniger gestellt. "Wir müssten ja geisteskrank sein, wenn wir einen Trainer, der uns von der vierten in die zweite Liga geführt hat, in Frage stellen." Dann kam er über sie, der Wind of Change.
Unbestritten ist, dass die Rasenballer nach starkem Start stark nachgelassen haben und in den letzten neun Spielen nur noch im Stile eines Eichhörnchens punkteten. Auch fußballerisch war wenig geblieben vom Glanz der Frühphase. Dass sich der selbstgewisse Zorniger nicht in seine Arbeit reden ließ, war den Großkopferten ein Dorn im Auge. Interner Tenor: Wenn man im Club in persona Rangnick, Fußball-Philosoph Helmut Groß oder auch Sport-Koordinator Frank Aehlig Sachverstand hoch drei hat, muss der vom Coach genutzt werden. Der Trainer wiederum machte in Sachen Transfers gute Miene zum bösen Spiel, hatte beim Einkaufen ein übersichtliches Mitspracherecht.
Angriffsfläche hatte Zorniger zuletzt durch suboptimale öffentliche Äußerungen geboten. Vor der Partie in Aue wurde der Schwabe diesbezüglich von Rangnick und Mintzlaff (medial) eingenordet. Die schwache Leistung beim 0:2 in Aue und die Tatsache, dass der Coach nur einen von drei einsatzfähigen Wintereinkäufen in die Start-Elf stellte, ließ in den Entscheidungsträgern die Überzeugung reifen, etwas ändern zu müssen.
Dabei wurde kurzzeitig auch diskutiert, ob Rangnick nach seinem Burnout-Aus auf Schalke 2011 ein Comeback auf der Trainerbank feiert. "Das wäre mittel- und langfristig aber keine gute Lösung für den Club gewesen", sagte Rangnick und skizzierte die Folgen eines eventuellen Bundesliga-Aufstieg mit ihm als Interimscoach. Würde den Tatbestand der verbrannten Erde für einen Nachfolger bedeuten.
Sonntag, 13.30 Uhr, werden die Uhren auf null gestellt. Dann kommt der FSV Frankfurt in die Red-Bull-Arena. Beierlorzer und Rangnick werden sich davor, mittendrin und danach intensiv austauschen. Wahrscheinlich sitzen sie sogar nebeneinander.
Beierlorzer: Der Aufstieg ist noch drin

Leipzig. Achim Beierlorzers Verpflichtung im Sommer 2014 wirbelt Staub auf. Der Fußball-Lehrer ist bei der U17 von Greuther Fürther ein Faktotum, reiht Erfolge aneinander, führt den Profis diverse Top-Talente zu. RB-Nachwuchschef Frieder Schrof lässt nicht locker, lockt den Franken von Fürth nach Sachsen. "Als langjähriger, erfolgreicher und auf unsere Philosophie ausgerichteter Trainer und Pädagoge entspricht Herr Beierlorzer in vollem Umfang unserem Anforderungsprofil", so Schrof.
Gymnasiallehrer Beierlorzer (Mathe und Sport) steht 2014 auch bei anderen Vereinen auf dem Zettel. So zeigt Drittligist Jahn Regensburg nach der Trennung von Thomas Stratos Interesse.
Der Name Beierlorzer ist aus der Bundesliga bekannt. Achims Bruder Bertram spielte in den 80ern beim FC Bayern, dann beim VfB Stuttgart und beim TSV Vestenbergsgreuth, aus dem später Greuther Fürth hervorging.
"Ich freue mich auf die neue Aufgabe als Cheftrainer", sagt Achim Beierlorzer, der gestern Nachmittag seine erste Einheit mit den Zweitliga-Profis leitete. "Ja, der Aufstieg ist für uns noch drin." Erste Maßnahme des neuen Chefs: Die RB-Spieler nächtigen vorm Sonntag-Heimspiel gegen den FSV Frankfurt im Lindner-Hotel zu Leutzsch.

Guido Schäfer
Die zarteste Versuchung heißt Tuchel

Mainz. 2009 ist d a s Jahr des Fußball-Lehrers Thomas Tuchel. Er hat geheiratet, wurde Papa, Deutscher Meister mit den Mainzer A-Junioren, zum Cheftrainer der Profis befördert, schlug die Bayern. Tuchel, anno 2009 mit 36 Jahren einer der jüngsten Bundesliga-Trainer aller Zeiten, macht sich in den folgenden fünf Jahren einen Namen.
Aktuell ist er die zarteste Versuchung der Trainer-Branche - und zu haben. Tuchel hat bleibenden Eindruck hinterlassen, die Nullfünfer dank taktischer Raffinesse salonfähig gemacht. Wenn man unter die fünf Jahre Mainz 05 mit Fußball-Lehrer Tuchel einen Strich macht, steht da ein unfassbarer 5. Platz in der Bundesliga-Langzeittabelle. Das entspricht eingedenk beschränkter Mainzer Möglichkeiten in etwa fünf Bayern-Meisterschaften oder zwei bis drei BVB-Titeln.
Im Sommer 2014 stieg der Ex-Zweitliga-Profi trotz laufenden Vertrages in Mainz aus und legte ein Sabbat-Jahr ein. Seitdem ist das Tisch-Tuchel mit Mainz-Boss Harald Strutz zerschnitten. Wenn ein Club einen Trainer sucht, fällt zielsicher der Name Tuchel.
Vor zwei Jahren haben sich Rangnick, Tuchel und Dietrich Mateschitz in Salzburg getroffen. Der Chip ist implantiert.

Guido Schäfer
Von Union II bis Aue: Höhepunkte und Tiefschläge

3. Juli 2012
Ralf Rangnick, zwei Wochen zuvor von Dietrich Mateschitz zum neuen RB-Sportdirektor in Salzburg und Leipzig bestellt, entlässt Peter Pacult und verkündet als Nachfolger bei den Rasenballern überraschend einen weithin unbekannten Namen: Alexander Zorniger. Der hatte mit Süd-Regionalligist Großaspach knapp den Aufstieg verpasst. Nun soll der Jahrgangsbeste des DFB-Trainerlehrgangs die Leipziger nach zwei Ehrenrunden in Liga vier endlich nach oben führen. "Heute beginnt eine neue Zeitrechnung", sagt Rangnick, nennt als Anforderungsprofil für neue Spieler "Jugendlichkeit, Dynamik, Abenteuerlust, Erfolgshunger." Weg mit satten Stars, her mit hungrigen Jungs. Und mit Zorniger, der die gleiche Philosophie vertritt: Pressing, Gegenpressing, blitzschnelles Umschalten in die Offensive. Purer Powerfußball.
11. August 2012
Zorniges Einstand geht daneben. 1:1 zu Hause gegen Union Berlin II, nur Daniel Frahn trifft, Stefan Kutschke sieht Gelb-Rot.
7. Mai 2013
Die Zweifel sind längst zerstreut. RB ist souverän durch die Liga marschiert und vorzeitig Meister.
29. Mai 2013
Im Relegations-Heimspiel gegen West-Meister Lotte begeistert die Zorniger-Elf über 30000 Zuschauer, verschafft sich durch Tore von Kutschke und Matthias Morys ein 2:0 Polster.
2. Juni 2013
Beim Rückspiel in Lotte müssen Zorniger, Rangnick und Fußball-Leipzig zittern. 0:2, Verlängerung. Doch RB hat mehr Kondition, Klasse, Willenskraft. Eigentor Tobias Willers, Treffer Kutschke, 2:2, endlich der Aufstieg. Zorniger hat ein stabiles Team gebastelt, kommt ohne eine einzige Punktspiel-Niederlage durch die Saison und wird zu Recht gefeiert.
19. Juli 2013
Kapitän Frahn schießt RB beim Drittliga-Start in Halle zum 1:0-Sieg und trifft danach in Serie. Der Höhenflug geht weiter, auch dank des Königstransfers: Der Däne Yussuf Poulsen wird zum Volltreffer, auch die Neuzugänge Joshua Kimmich und Anthony Jung schlagen ein. Dominik Kaiser avanciert zum Mittelfeld-König der Liga.
4. Mai 2014
Der Durchmarsch ist perfekt: RB fegt Saarbrücken vor mehr als 42000 Fans 5:1 vom Platz. Zorniger wird mit seinem zweiten Aufstieg zum Helden und meint: "Wir haben die Stadt fußballerisch wachgeküsst." Rangnick zollt höchste Anerkennung: "Wir denken nicht daran, etwas zu ändern."
18. Juli 2014
RB verzückt 36000 Fans mit einem 4:2-Erfolg im Test gegen Paris St. Germain um Superstar Zlatan Ibrahimovic, die Vorfreude auf Liga zwei wächst.
2. August 2014
Start gegen Aalen, 0:0. Es folgt ein 3:0 bei 1860 München und eine Erfolgsserie. RB mischt lange in der Spitzengruppe mit, auch ohne spektakuläre Verpflichtungen. Nur Rani Khedira,Terrence Boyd, Stefan Hierländer und Marvin Compper kamen, Zorniger lässt seine eingespielte Truppe reifen, erntet deutschlandweit höchstes Lob für seinen aggressiven Überfall-Fußball, entfacht Euphorie. Die Zuschauerzahlen in Leipzig explodieren.
8. Dezember 2014
Erste Heimpleite, 0:1 gegen Ingolstadt. Die Mannschaft zollt den Belastungen Tribut, Verletzungen häufen sich, Torarmut grassiert, Stagnation droht. Platz sieben in der Winterpause, Zorniger spricht von überzogenen Erwartungen, verlangt Demut und Geduld. Rangnick ist das fremd, erste Risse zeigen sich. RB-Idol Frahn wird der Abschied nahegelegt, Rangnick investiert Millionen in die Offensive: Emil Forsberg, Omer Damari, Yordy Reyna. Der Sportdirektor will in der Rückrunde eine deutliche Entwicklung sehen - und vor allem Ergebnisse.
6. Februar 2015
RB geht 0:2 in Aue unter, enttäuscht beim Letzten auf ganzer Linie. Fortschritte in der Vorbereitung: keine. Rangnick hat genug, fünf Tage später ist die Ära Zorniger zu Ende. Er geht erhobenen Hauptes. Dass Leipzig wieder auf der großen Fußball-Landkarte steht, ist sein Verdienst.

Steffen Enigk
Twitter, Facebook & Co. - so reagierte das Netz

Leipzig. In den sozialen Netzwerken gibt es zahlreiche Reaktionen auf Zornigers Entlassung. Bei der Umfrage auf der Facebook-Seite von LVZ-Online haben 337 Fans geantwortet, dass sie die Entscheidung von RB Leipzig nicht verstehen, während 234 die Entlassung von Zorniger für richtig halten (Stand 19 Uhr). Im Forum der RB-Fans sind viele Anhänger schockiert und finden schade, dass Zorniger jetzt weg muss. "Es gibt für mich keinen dämlicheren Zeitpunkt. Ein Spiel nach der Winterpause. Davon abgesehen halte ich die Entscheidung für falsch. Uns hat in den letzten zweieinhalb Jahren Kontinuität ausgezeichnet und die wird jetzt über den Haufen geworfen", schreibt ein Fan. Den Zeitpunkt sehen mehrere Fans kritisch. "Das gibt kein überzeugendes Bild ab. Wenn man Zweifel an Zorniger hat, dann hätte man sie bereits mit Beginn der Weihnachtspause haben müssen. Einen Trainer nach einem Spiel zu entlassen, ist extrem unglücklich", so ein RB-Anhänger.
Bei Twitter bedanken sich viele Fans bei Alexander Zorniger für die vergangen drei Jahre. Dafür nutzen sie den Hashtag "DankeZorniger". "Danke Zorniger für die tolle Zeit mit RB Leipzig und die erreichten Ziele. Schade!", schreibt ein Twitter-Nutzer. Andere wenden sich direkt am RB Leipzig: "Die Roten Bullen machen es Stadt & Fans nicht leicht, sie zu akzeptieren. Manche Entscheidungen sind schwer greifbar."

Adeline Bruzat
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