LVZ vom 24.02.2015, Später Kaiser rettet Remis

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Jupp
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LVZ vom 24.02.2015, Später Kaiser rettet Remis

Beitrag von Jupp » Di Feb 24, 2015 8:54 am

Später Kaiser rettet Remis
Erst pfui, dann hui: RB Leipzig steigert sich und holt ein 1:1 bei Eintracht Braunschweig


Von Guido Schäfer

Braunschweig. Desaströse erste Halbzeit, passable zweite, spätes Tor zum 1:1 durch Dominik Kaiser. Der glückliche Punktgewinn der Rasenballer bei lange Zeit überlegenen Braunschweigern lässt eine Mini-Mini-Mini-Hoffnung in Sachen Aufstieg. Unschön und bitter: Yussuf Poulsen sah Gelb-Rot, fehlt gegen Union Berlin (Sonntag, 13.30 Uhr).
Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht sagte: "Das 1:1 schmerzt, aber es war eine Wahnsinns-Partie von beiden Teams." RB-Trainer Achim Beierlorzer sah ein "rassiges, tolles Spiel. Dominik hat mit seiner Entschlossenheit vor dem Tor die zweite Halbzeit für uns vergoldet." Kaiser selbst meinte: "Wir haben uns den Punkt verdient, müssen damit zufrieden sein. Es war eine Willensleistung von uns."
Die personellen Rochaden unter Neu-Coach Achim Beierlorzer dauern an. Größte Überraschung: Der 47-jährige Fußball-Lehrer setzt den Bayern in spe, Joe Kimmich, auf die Bank. Dürfte Jo & Pep nicht so super-super gefallen haben. Auch nicht von schlechten Eltern: Kaiser - zuletzt Laktat-technisch durchgefallen - steigt von der Tribüne hinab aufs Grün. Die Blut-Werte des Technikers führen offenbar ein Pechsteinsches Eigenleben. Neben Kaiser bilden Zsolt Kalmar und der Österreicher Stefan Hierländer (beim ersten Starteinsatz für den verletzten Rani Khedira aktiv) das Mittelfeld. Keine Luft lässt der mutige Beierlorzer an die Abwehr und an das 4-3-3-System. Im Sturm ersetzt Omer Damari Ante Rebic.
Unter dem Eindruck der vogelwilden ersten Halbzeit bleibt festzustellen: Die Umstellungen bringen rein gar nichts. Die Rasenballer spielen engagiert, aber zusammenhanglos. Jeder Ball über fünf Meter landet in der Wallachei, die Mannschaftsteile werkeln autark vor sich hin. Emil Forsbergs Chance nach acht Minuten nach glänzender Anthony-Jung-Vorarbeit ist nicht stilbildend - im Gegenteil. Die Braunschweiger merken schnell, dass diese Roten Bullen ihr Geschmeide und ihre Hörner in Leipzig gelassen haben. Die Gastgeber legen sich RB zurecht, reißen nach 20 Minuten das Ruder an sich. Am Eintracht-Ruder: Der Ex-Auer Jan Hochscheidt! Er zwingt Fabio Coltorti zum ersten Flug durch die kalte Abendluft. Kurz später segelt sein Schuss knapp am RB-Tor vorbei.
Zwischendrin flackert offensives Leipzig-Lichtlein. Poulsen tanzt zwei Löwen aus, flankt nach innen, die Eintracht klärt am Fünfer. Mit dem Halbzeitpfiff fällt sie dann, die überfällige Führung für den Bundesliga-Absteiger. Emil Berggreen zirkelt den Ball an die Latte, Marc Pfitzner nimmt den Abpraller mit rechts und trifft am langen Pfosten Herrn Berggreen - 1:0, Pause. "Beim Gegentor hab ich gepennt", gesteht Georg Teigl später ein. Sein Coach widerspricht nicht: "Wir haben die Zweikämpfe nicht angenommen und die Gegenspieler nicht markiert. Im Strafraum müssen wir dran sein am Gegner. Das Gegentor war absehbar, ich hatte gehofft, wir kommen noch mit 0:0 in die Pause."
Wiederbeginn, vor 20650 Fans kommt Kimmich für Kalmar. RB jetzt besser. Kein Wunder, bei der Diskussionsgrundlage. Ja, Holzmichel Hochscheidt lebt immer noch, hat das 2:0 auf dem Fuß (55.). Später übt er Selbstkritik: "Ich hatte drei, vier Top-Chancen, muss natürlich einen machen." Die Eintracht-Fans singen ohne Unterlass, Beierlorzer geht Risiko, bringt Stürmer Yordi Reyna für Hierländer, lässt Rebic für Damari ran. Doch wer bringt sie in Szene, die vielen offensiven PS?
68.: RB macht noch mit, Poulsen spritzt in eine kreuzgefährliche Forsberg-Flanke - fast das 1:1! 78.: Forsberg und Kimmich mit Doppel-Chance, die Lieder verstummen. RB drückt, Braunschweig mauert, der Fußball-Gott entdeckt sein Ossi-Herz. Dominik Kaiser netzt nach Teigl-Vorarbeit und Gewusel im Strafraum zum 1:1 ein (84.). Es wird dramatisch. 87.: Coltorti rettet, danach sieht Poulsen nach Grätsche Gelb-Rot. Abpfiff, Punktgewinn.
RB-Sportchef Ralf Rangnick atmet tief durch und meint: "Man hat in der zweiten Halbzeit gesehen, wie unser Fußball aussehen kann. Mit dem Punkt können wir leben." Wohin die Reise für sein Team geht? Schwierig zu sagen.
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