LVZ vom 18.3.15, Schöner wohnen im Herzen der Stadt

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F-Lion
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LVZ vom 18.3.15, Schöner wohnen im Herzen der Stadt

Beitrag von F-Lion » Di Mär 17, 2015 10:06 pm

Schöner wohnen im Herzen der Stadt

Neue Anzeigetafeln, größerer VIP-Bereich, LED-Banden: RB pumpt Millionen in die Red-Bull-Arena


Von Guido Schäfer
Leipzig. Nach dem 3:1-Sieg der Roten Bullen gegen Düsseldorf war vor der Stunde der Mathematiker und Schenkelklopfer. Frage aller Fragen mit Blick auf die Zweitliga-Tabelle: Was muss alles passieren, damit die Rasenballer im Mai den dritten Aufstieg in Folge begehen und Einmaliges im deutschen Profi-Fußball aktenkundig machen?
Der Beitrag eines nicht nur freudetrunkenen Logen-Besitzers im sechsten Stock der Red-Bull-Arena geht so: Der DFB richtet exklusiv für Ost-Mannschaften die Vier-Punkte-Regel ein. Dann sind die acht Punkte Abstand zu Darmstadt (2./45 Punkte), Kaiserslautern (3./45 Punkte) kein unlösbares Problem. Nahezu realistisch ist außerdem, dass die DFL den vor RB platzierten Teams den Führerschein für die Bundesliga verweigert. Angriffsfläche? Aber ja doch. Darmstadt hat eine feuchte Wohnung, Kaiserslautern war lange genug in der Bundesliga, Karlsruher Hotels sind störanfällig.
Auf sportlichem Weg ist die Aufholjagd auch möglich. Wenn Lautern und Darmstadt in bisheriger Manier weiter punkten (1,8 pro Partie), kommen beide auf 61,2 Punkte. RB braucht demnach 2,68 Punkte pro Spiel, um auf jene 61,2 zu kommen. Bedeutet: 25 von 27 Punkten müssen her. Acht Siege, ein Remis. RB-Cheftrainer Achim Beierlorzer ist Gymnasiallehrer für Mathematik und erdverbunden: "Wir wollen guten Fußball spielen und Spiele gewinnen. Die Rechnerei macht keinen Sinn." Vielleicht rechnet der 47-Jährige in Bälde selbst mal. Wenn Kaiserslautern und Darmstadt unter 1,8 sinken.
Am Sonntag, 13.30 Uhr, tritt RB in Heidenheim an. Ohne Rechtsverteidiger Georg Teigl, der gegen die Fortuna seine fünfte gelbe Karte sah. Ein Statthalter ist schon ausgeguckt: Diego Demme.
Unterdessen bahnt sich aus Mainz am Rhein die Nachricht, dass RB-Wunschtrainer Thomas Tuchel abgesagt habe. Nachfrage bei Sportchef Ralf Rangnick: Ist dem so? "Nein." Zugesagt hat TT aber auch nicht. Zur Jagd tragen werden sie Tuchel nicht. Nur mal so: Beierlorzer ist ein glänzend ausgebildeter Fußball-Lehrer und normaler Mensch. Diese Konstellation ist nicht szenetypisch.
ErBAUliche Neuigkeiten aus dem RB-Lager: Die Rasenballer erweitern den Auslauf für zahlungskräftige Kunden (VIPs) in der Red-Bull-Arena um 700 Plätze. Auf den Ebenen acht und neun werden in diesen Tagen und ­Stunden 1000 Quadratmeter ausgebaut. Zur neuen Saison steigt damit die Kapazität auf 1400 VIPs. Die Ausbaukosten trägt Hauptmieter RB. Zur Freude von Vermieter Michael Kölmel. Wegen der Baumaßnahmen gibt es übrigens vorerst keine Stadion-Führungen mehr.
Und: RB Leipzig hat zwei sündteure LED-Anzeigetafeln bestellt. Das aktuell in der RB-Arena hängende Teil ist eine Fehlbesetzung, sollte ursprünglich in der Arena Leipzig installiert werden. Für den Außeneinsatz war sie zu klein (45 Quadratmeter) und erkältungsanfällig. Zur neuen Saison sollen die 90-Quadratmeter-Neuzugänge installiert sein. Kostenpunkt: Eine Million Euro. Die Bestellung von schicken LED-Banden ist noch nicht ausgelöst, aber in der Diskussion.
Nach LVZ-Informationen steckt RB kurz- und mittelfristig fünf Millionen Euro ins Thema "Schöner wohnen im Herzen der Stadt". Denkt RB trotzdem über einen Perspektiv-Umzug aufs flache Land nach? Wer auf Dosen gebettet ist, liegt unbequem, schläft nie, denkt immer und über alles nach. Es ist Druck auf der Dose. Viel davon.
Prominente Unterstützung für israelischen RB-Stürmer

Von André Böhmer
Leipzig. Er war als israelischer Botschafter in London Stammgast bei Chelsea, in Berlin ist er bei den Hertha-Heimspielen dabei. In der Red-Bull-Arena am Montagabend zeigte sich Israels Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman (57), dennoch überrascht - positiv wohlgemerkt. "Ein wunderbares Stadion mit toller Atmosphäre", sagte der Fußball-Kenner beeindruckt. Seine Exzellenz verfolgte auf LVZ-Einladung als Ehrengast das RB-Match gegen Düsseldorf. Er wollte seinen Landsmann Omar Damari (25) erstmals live erleben und ihm die Daumen drücken. Abgesichert vom fünfköpfigen Security-Team verfolgte er in der LVZ-Loge den Auftritt des israelischen Nationalkickers.
Zu einem Tipp vorab ließ sich Hadas-Handelsman zwar nicht verleiten ("Hauptsache RB gewinnt und es fallen viele Tore"), er hätte gegen Thomas Feist (49) aber sowieso keine Chance gehabt. Der CDU-Bundestagsmann und Vorsitzende der deutsch-israelischen Gesellschaft Leipzig hatte das 3:1 von RB vorausgesagt. Nach dem Spiel traf sich der Botschafter noch mit Damari und fachsimpelte über die RB-Aufstiegschancen ("Da geht noch was"). Der Torjäger, noch ohne Treffer für die Bullen, versprach ihm, mit dafür zu sorgen, dass RB bald als Erstligist gegen Hertha in Berlin aufläuft. Wäre gut für Damari und den Fußball-Botschafter.
Als Damari-Unterstützer trat am Wochenende auch Michael Fischer-Art auf - in der Heimat des Stürmers. Beim Halbmarathon in Jerusalem lief der fitte Leipziger Künstler an seinem 46. Geburtstag ("Das habe ich mir geschenkt") im RB-Dress mit der Damari-Nummer 13 die gut 21 Kilometer. Nach 2:44 Stunden über das anstrengende Pflaster der Altstadt war er im Ziel. "Mit dem Damari-Trikot wollte ich Leipzigs Weltoffenheit zeigen", sagte der Künstler. Das dürfte ihm gelungen sein. Ob er wie erhofft auch ein Zeichen für den RB-Aufstieg gesetzt hat, muss sich erst noch zeigen.
"Ja, Statistiken. Aber welche Statistik stimmt schon? Nach der Statistik ist jeder vierte Mensch ein Chinese, aber hier spielt gar kein Chinese mit."

Werner Hansch

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