LVZ vom 27.04.2015, So kann Leipzig es noch schaffen

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Jupp
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LVZ vom 27.04.2015, So kann Leipzig es noch schaffen

Beitrag von Jupp » So Apr 26, 2015 10:16 pm

Mission 1. Bundesliga: So kann Leipzig es noch schaffen
Jetzt sind Kampfgeist und Glück gefragt: Nach dem legendären Coltorti-Tor ist der Aufstieg wieder drin


Von guido schäfer

Leipzig. Torhüter Fabio Coltorti trifft in der letzten Sekunde gegen Darmstadt zum 2:1, RB Leipzig ist wieder zurück im Aufstiegsrennen! Die beiden direkten Aufstiegsplätze dürften zwar an Ingolstadt (59 Punkte) und Kaiserslautern (54) vergeben sein, aber um Relegationsrang drei ist ein heißer Kampf entbrannt. Derzeit steht dort Karlsruhe (52) vor Darmstadt (50), doch Leipzig (47) kann noch überholen.
Dafür spricht das fantastische Finale vom Freitag. "So ein Erlebnis schweißt zusammen, setzt Kräfte frei", sagt Coach Achim Beierlorzer, der nach LVZ-Informationen in Kürze zum neuen alten Cheftrainer gekürt wird. "Fabio hat in den vergangenen Wochen unfassbar gut gehalten. Und jetzt schießt er uns auch noch Tore. Ein Wahnsinn!"
Wie RB die Mission 1. Bundesliga erfolgreich abschließen kann, zeigt die unten stehende Grafik. Am Sonntag geht es zu St. Pauli. Wer aufsteigen will, muss beim Tabellenletzten gewinnen. Danach kommt mit Sandhausen ein Team, das im Niemandsland dümpelt. Machbar. Beim dann wohl feststehenden und feiergeschädigten Aufsteiger Ingolstadt sollte ein Dreier möglich sein. Und wenn es beim Saisonfinale gegen Greuther Fürth um alles geht, werden die Rasenballer von 44000 Fans auf Rang drei getragen. Klappt natürlich nur, wenn die Konkurrenz in den letzten vier Spielen Federn lässt. Karlsruhe darf höchstens noch eine Partie gewinnen, Darmstadt zwei (siehe Grafik). Geht die Rechnung auf, hat Leipzig am Ende 59 Punkte - einen mehr als beide Konkurrenten. Dann geht es im Vergleich mit dem Dritt- letzten der 1. Liga um alles oder nichts.
Mit Coltorti ist auch das zu schaffen: Der 34-jährige Schweizer ist der erste Keeper, dem in der Geschichte der ersten und zweiten deutschen Liga ein Siegtreffer aus dem Spiel heraus gelungen ist. Coltorti: "Dann bin ich jetzt wohl berühmt." Als er 2012 zu RB Leipzig stößt, prallen Fußball-Welten aufeinander. Hier der Ex-Nationaltorhüter der Schweiz, da ein Viertligist, der auf graue Mäuse wie Neustrelitz und Plauen trifft. In den meisten Partien kann RB einen Stuhl ins Tor stellen. Coltorti und Regionalliga ist wie Bruce Willis und Heidi Kabel. Passt nicht.
2015 hält Coltorti Bälle, erschreckt Stürmer, rettet Punkte, hält den Traum vom dritten Durchmarsch in Folge am Leben. Torwarttrainer Perry Bräutigam: "Fabio ist in der Form seines Lebens, der kann noch mit 40 spielen." Coltortis Vertrag läuft bis 2016. Im Fall des Aufstiegs verlängert sich die Vereinbarung bis 2017. ©Seite 19

Bild
RB-Tarzan Coltorti ergreift sie, die letzte Liane
Tor-Moment für die Ewigkeit / Ösi Ilsanker im Anflug


Von guido schäfer

leipzig. Wenn die Rasenballer eines Tages auf Augenhöhe mit Bayern München oder pleite sind, muss ein Buch mit der wahren Geschichte her. Einige Eckdaten sind unverrückbar.
Erzeuger: Dietrich Mateschitz.
Hebamme: Andreas Sadlo.
Mama & Papa: Ralf Rangnick.
Sportlehrer: Alexander Zorniger
Graue Eminenz: Oliver Mintzlaff.
Fan-Liebling: Daniel Frahn.
Moment für die Ewigkeit: Freitag, 24. April 2015, 20.20 Uhr!
An diesem Abend schießt sich RB-Keeper Fabio Coltorti in der Red-Bull-Arena weltberühmt, schafft es mit seinem 2:1 in der Nachspielzeit gegen Darmstadt bis in chinesische Nachrichten-Agenturen. Der 34-jährige Schweizer ist der erste Torhüter in der Geschichte der ersten und zweiten deutschen Bundesliga, dem aus dem Spiel heraus ein Siegtreffer gelingt. RB ist dank Coltooorti auf den letzten Pfiff zurück im Aufstiegsrennen, bleibt aber nach dem Karlsruher 2:1-Sieg gegen Greuther Fürth auf Patzer der Konkurrenz angewiesen. Wie das mittelschwere Fußball-Wunder bei fünf Punkten Abstand auf den Relegationsrang noch eintreten kann? Siehe Titelseite!
Ein Blick in den Rückspiegel, aufs verrückteste Wochenende der jüngeren Leipziger Sportgeschichte. Im Zentrum, na klar, Herr Coltorti. Es geht aber auch um grünen Tee, um Cheftrainer Achim Beierlorzer, um einen Kapitän, der in den Hafen der Ehe schippert und einen im Anflug befindlichen österreichischen Nationalspieler.
Freitag Abend, Tor, Abpfiff, Jubel, Trubel, Heiterkeit. Tarzan Coltorti geht seiner Klamotten verlustig, telefoniert im Kabinengang halbnackt mit seiner in Marbella leben Jane. Später führt der Held seine Kollegen in die Vodkaria und so weiter. Was es beim Zug durch die Gemeinde so alles an Getränken gab? Coltorti: "Alles. Außer grüner Tee."
Beim fröhlichen Miteinander wird bekannt, dass Kapitän Daniel Frahn am 6. Juni seine bezaubernde Steffi vor den Traualtar führt. Die Festivitäten steigen in Potsdam. Ins Rennen um die sportiven Dienste des Stürmers, 27, ist auch der 1. FC Heidenheim eingestiegen.
Sonnabend, Training, die Sonne scheint Coltorti & Co. aus den Turnhosen. Coach Beierlorzer spendiert Freizeit, erst am Dienstag geht es zurück ins Glied. Sonntag spielt RB beim Rangletzten, dem FC St. Pauli. Das Team von Ewald Lienen verlor gestern 1:2 in Heidenheim.
RB-Sportdirektor Rangnick fischt unterdessen in einem Trainer-Teich, in dem nur noch ein Fisch schwimmt. Der heißt Beierlorzer und wird in Kürze der Öffentlichkeit kredenzt.
Ein Neuzugang ist so gut wie fix. Stefan Ilsanker, österreichischer Nationalspieler und Mittelfeld-Ass von RB Salzburg, kommt im Sommer. Es sei denn, der BVB oder ein ähnliches Kaliber funkt dazwischen. Ilsanker ist 25, ein Dynamiker vor dem Herrn. Sein Papa Herbert, 52, war von 1998 bis 2001 lustiger Torhüter von Mainz 05 und ist seit 2005 Torwarttrainer von RB Salzburg.
Lok beim 0:0 gegen RB-Reserve nahe am Sieg
Scholz: "Riesenkompliment an meine Jungs" / Krug trifft den Pfosten / Rangeleien in Markranstädt


von steffen enigk


Markranstädt. "Schade, das wäre eine zu schöne Geschichte gewesen", sagte Markus Krug ein wenig traurig. Der Lok-Kapitän hatte in der 37. Minute per Kopf nur den Pfosten getroffen. Es war die beste Chance der Probstheidaer am Sonnabend beim 0:0 gegen die U23 von RB im Markranstädter Stadion am Bad. Ein Sieg beim Oberliga-Spitzenreiter vor 2770 Zuschauern durch ein Krug-Tor hätte die rund 2000 Lok-Fans in Ekstase versetzt, denn der 26-Jährige hatte aus seiner Antipathie gegenüber den Roten Bullen nie einen Hehl gemacht. "Aber wir können auch so stolz sein und erhobenen Hauptes durch die Stadt gehen", meinte der stark spielende Abwehrchef, "wir haben uns topfit präsentiert und einen großen Fight auf Augenhöhe gezeigt."
Rani Khedira sah das ähnlich. "Lok hat gut verteidigt, uns fehlten Energie und Wucht", erklärte der Mittelfeldmann, der nach achtwöchiger Pause ein solides Comeback lieferte. Mit Szolt Kalmár und Fabian Franke standen weitere Zweitliga-Akteure in der RB-Startelf. Die Gastgeber hatten spielerische Vorteile, mehr Ballbesitz, aber in den 90 Minuten nur eine dicke Gelegenheit: Vincent Rabiega (14.) scheiterte an Keeper Julien Latendresse. Zuvor vergab Ondrej Brusch die Lok-Führung (7.).
Die Blau-Gelben knieten sich in die Zweikämpfe, bekamen die temposcharfe Partie immer besser unter Kontrolle und waren in der zweiten Halbzeit einem Dreier nahe. Djamal Ziane zögerte frei stehend zu lange (48.), Fernschüsse von Gianluca Marzullo (75.) und Marcel Trojandt (86.) zischten knapp vorbei, nach Sprints des eingewechselten Sebastian Zielinsky brannte es mehrfach lichterloh im Bullen-Strafraum. "Riesenkompliment an meine Jungs, unsere Taktik ist aufgegangen, nur ein Tor hat gefehlt", sagte Trainer Heiko Scholz.
"Lok kam zu oft zu Kontern", meinte RB-Kollege Tino Vogel nicht ganz zufrieden, "bei uns habe ich in der Offensive die Überzeugung vermisst, aber wir haben gegengehalten, und das Remis hilft uns mehr als Lok." Vogels Team fuhr zuletzt sechs Siege ein, blieb am Sonnabend zum sechsten Mal in Folge ohne Gegentor, wird souverän aufsteigen, während die Probstheidaer auf Rang drei und eine Relegation hoffen müssen.
Zum Randgeschehen einer weitgehend friedlichen Veranstaltung: Die Gastgeber verwehrten Fans mit "Bullen schlachten"-Trikots unter Zustimmung der Lok-Chefs den Einlass, 60 Personen versuchten daraufhin, den Block zu stürmen, 15 verschafften sich laut Polizei Zutritt, Zäune wurden beschädigt. Ein Täter wurde identifiziert und muss mit einem juristischen Nachspiel rechnen. Nach dem Abpfiff gab es kleinere Rangeleien zwischen Sicherheitskräften und Lok-Anhängern, die zudem auf dem Parkplatz Pyrotechnik zündeten. Neben der Tribüne attackierten 20 RB-Ultras Lok-Spieler Ziane und Präsident Heiko Spauke, Ordner drängten sie zurück.
RB Leipzig II: Dähne - Felke, Sorge, Franke, Konik - Siebeck (66. Niemeyer), Schinke, Khedira (81. Legien), Kalmár - Nattermann, Rabiega (84. Barth).
1. FC Lok: Latendresse - Dräger, Krug, Surma, Trojandt - Watahiki - Hofmann (68. Zielinsky), Wendschuch, Brusch - Ziane (82. Kresic), Marzullo (82. Murakami).
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