LVZ vom 15.05.2015, Ronny Kujat ist kein Roter Bulle mehr

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Rumpelstilzchen
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LVZ vom 15.05.2015, Ronny Kujat ist kein Roter Bulle mehr

Beitrag von Rumpelstilzchen » Do Mai 14, 2015 11:12 pm

Jungbullen nach starkem Beginn 2:3
Halbfinal-Rückspiel der A-Junioren in Hoffenheim am Montag live im TV


Von Frank Schober
Leipzig. "Oft sind A-Juniorenspiele besonders gut anzuschauen", hatte Frank Leicht unter der Woche gesagt. Das gestrige Hinspiel im DM-Halbfinale zwischen den Jungbullen und der TSG Hoffenheim gab dem RB-Trainer Recht: Flüssige Kombinationen, Doppelpässe, wenig Fouls und viele Strafraumszenen begeisterten die 4317 Zuschauer, die nach 2:1-Pausenführung eine 2:3-Niederlage der Leipziger sahen. Am Montag (20.15 Uhr) stehen sich beide Teams im Sport1-Livespiel in Hoffenheim erneut gegenüber. Sollten die Jungbullen das Finale doch noch erreichen, könnte es Pfingstmontag in den Ruhrpott gehen: Schalke 04 erkämpfte sich mit dem 2:1 beim Karlsruher SC eine ideale Ausgangsposition.
Angetan von der Leistung beider U19-Teams zeigten sich auf der Tribüne die komplette RB-Profi-Mannschaft um Coach Achim Beierlorzer, Ex-Trainer Alexander Zorniger sowie zahlreiche Scouts wie Lok-Legende René Müller (Borussia Mönchengladbach). Frank Leicht hatte die Hoffenheimer vor knapp zwei Wochen beim 7:0 gegen Freiburg beobachtet und sein Team gut auf den Überflieger der Süd-Staffel eingestellt. Leicht nahm Profi Lukas Klostermann ins Team, der unter der Saison erst einmal für die A-Junioren aufgelaufen war. Der Innenverteidiger verlieh der Abwehr Sicherheit, rettete mehrfach vor den beiden kreuzgefährlichen Gäste-Stürmern, die es in den 26 Spieltagen der Südstaffel auf 38 Tore brachten.
Die Jungbullen starteten unbeeindruckt von der Serie der erst zweimal in dieser Saison unterlegenen Gäste: Die erste Ecke führte nach knapp vier Minuten zum 1:0, als Kapitän Fridolin Wagner am langen Pfosten lauerte und die per Kopfball verlängerte Kugel im Fallen über die Linie drückte. RB spielte überlegen, überbrückte das Mittelfeld schnell und kam zu weiteren Gelegenheiten.
Doch in der 16. Minute nutzten die Hoffenheimer ihre erste Chance: Joshua Mees erzielte sein 21. Saisontor, weil er ein Sprintduell gegen Anthony Barylla gewann und Keeper Alexander Schlager tunnelte. RB spielte weiter nach vorn und erzielte vier Minuten später die erneute Führung: Barylla schlug eine weite Flanke in den Strafraum, der Mittelfeld-Wirbelwind Patrick Strauß erwischte den Kopfball perfekt und überraschte den Gäste-Keeper aus zwölf Metern. Der von Ralf Rangnick zuletzt ausdrücklich gelobte Strauß krönte vorerst seine starke Rückrunde.
Zum RB-Sieg reichte es aber nicht. Im zweiten Durchgang hatte Timo Mauer das 3:1 auf dem Fuß, doch die TSG konterte eiskalt und erzielte in der 59. sowie 69. Minute die Treffer für den zwölften Sieg in Serie.
RB: Schlager, Sucsuz, Klostermann, Reddemann, Barylla, Osmani (78. Demirovic), Wagner, Strauß, Vogel (46. Mäder), Endres (65. Dzalto), Mauer.
Ronny Kujat ist kein Roter Bulle mehr
Fußballer der ersten RB-Stunde und seit 2010 Scout bei den Rasenballern: Club und Talentsichter haben sich getrennt


Von Guido Schäfer
Leipzig. Heimlich, still und leise ist bei den 2009 gegründeten Rasenballern eine Ära zu Ende gegangen. Ronny Kujat, Fußballer der ersten RB-Stunde und seit 2010 als Scout im Einsatz, ist kein Roter Bulle mehr. Club und Kujat gehen mit sofortiger Wirkung getrennte Wege. Kujat: "Ich bin RB dankbar, für die fünf Jahre als Scout, habe viel gesehen, erlebt und gelernt. Jetzt suche ich eine neue Herausforderung." Eine, die ein geregeltes Familienleben zulässt. "Das muss nicht zwingend etwas mit Fußball zu tun haben", so Kujat.
Als RB Leipzig am 8. August 2009 den ersten Pflichtspiel-Fuß auf deutschen Boden setzt, heißt der Trainer Tino Vogel und einer seiner Stürmer Ronny Kujat. Das schwächliche 1:1 der Rasenballer bei der U23 von Carl Zeiss Jena wird von skandalösen Begleitumständen an den Rand gegrätscht. Der Mannschaftsbus wird mit Flaschen beworfen, es gibt Handgreiflichkeiten (!) von Jena-Fans gegen RB-Spieler.
Nach dem Abpfiff geht es im Sprint Richtung Bus, mit Blaulicht von dannen. Kapitän Ingo Hertzsch ist fassungslos: "Ich frage mich, wer den Fußball kaputt macht. Wir, der böse Kommerzverein oder diese Fans?"
Die Überlebenden der Gründerzeit muss man mit der Lupe suchen. Vogel ist anno 2015 Erfolgscoach der RB-U23, Hertzsch Fan-Beauftragter. Marketingmann Jörg Kurzeja ist noch dabei. Wie auch Physiotherapeutin Anja Strobel, Torwart Benny Bellot und Torwarttrainer Perry Bräutigam.
Ronny Kujat? Der hängt die Fußballschuhe im Sommer 2010 an den Nagel, bekommt einen Anschlussvertrag als Talentsichter.
Kujat fliegt fünf Jahre lang durch die Weltgeschichte, schrubbt dazu 100000 Autobahn-Kilometer jährlich, ist rund um die Uhr im Einsatz. Übrigens auch in Sachen Yussuf Poulsen, der 2013 mehrfach von den RB-Scouts um Kujat begutachtet wird.
Mit der Reiserei ist es für den Ex-Zweitliga-Spieler vorbei. RB und der Mann aus der Gründerzeit gehen dem Vernehmen nach im Guten auseinander.
Scout Kujat, 40, ist weg. Vor ihm sind seine Kollegen Hansi Kreische, 67, und Ulrich Nikolinski, 69, gegangen (worden). Die Internet-Scouting-Plattform "Wyscout" ist der letzte Schrei, dünnt das Heer der Handlungsreisenden aus. Die XXL-Datenbank weiß alles über rund 200000 Spieler.
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