LVZ vom 14.07.2015, "Hier ist alles erstklassig"

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Jupp
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LVZ vom 14.07.2015, "Hier ist alles erstklassig"

Beitrag von Jupp » Mo Jul 13, 2015 10:05 pm

"Hier ist alles erstklassig"
RB-Königstransfer Davie Selke kennt Selbstzweifel nur vom Hörensagen


Leogang. Die Europameisterschaft 2016 in Frankreich kommt für Davie Selke ein Jährchen zu früh, bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland könnte der Königstransfer der Roten Bullen, die acht Millionen Euro an Werder Bremen überwiesen, aber ein Kandidat sein. Mittelstürmer seiner Bauart sind rar gesät, Joachim Löw trauert immer noch dem ewigen Miroslav Klose nach. Der 20-jährige Selke über Glück im Unglück nach seiner Verletzung, RB-Trainer Ralf Rangnick, nötigen Muskel-Aufbau, die Lebensqualität in Leipzig und seine Wohngemeinschaft mit dem Papa.

Eine Ihrer ersten Trainingseinheiten für RB endete im Computer-Tomografen. Was dachten Sie, bevor Sie in die Röhre geschoben wurden?
Ich habe mit dem Schlimmsten gerechnet, der ersten längeren Pause meiner Karriere. Als ich im Training weggerutscht bin, hat es im Knie geknackt und es tat höllisch weh.
Das Durchleuchten förderte eine freundliche Diagnose zu Tage.
Gott sei Dank. Das Innenband war nur gedehnt, eine Operation und eine lange Pause waren vom Tisch.
Nach wenigen Tagen waren Sie schon wieder am Ball. Gutes Heilfleisch oder die heilenden Hände von Alexander Sekora?
Beides. Alex ist ein besonderer Physiotherapeut. Der hat Griffe drauf...
Die im Wortsinn dahin gehen, wo es weh tut.
Ja, und das mit Erfolg. Ich bin absolut schmerzfrei.
Der Mittelstürmer Selke geht auch dahin, wo es weh tut. 83 Kilo bei 1,92 Meter: Drei, vier Kilo mehr Muskeln würden Ihnen dabei gut zu Gesicht stehen.
Die will ich auch drauf packen. Das ist nicht ganz einfach. Ich darf dabei nicht meine Dynamik verlieren.
Sie können mit beiden Füßen kicken, sind schnell und vor dem Tor frühreif abgezockt. Wo ist noch Luft nach oben?
In allen Bereichen, vor allem beim Kopfball. Da muss ich besser werden. Es reicht nicht aus, ein Kopfball-Duell zu gewinnen. Der Ball muss ins Tor.
Topfavorit auf den Aufstieg ist RB Leipzig.
Wir haben selbst den Anspruch, aufzusteigen. Der Kader, das Trainerteam, das gesamte Umfeld bis hin zur Ernährung ist erstklassig. Dass man uns nicht durchwinken wird, wissen wir.
Ihnen eilt der Ruf voraus, extrem selbstbewusst zu sein.
Ich habe ein gesundes Selbstbewusstsein. Wenn du als Stürmer an dir zweifelst, kannst du dir gleich einen anderen Job suchen. Das merkt dann auch dein Verteidiger. Wenn ein Ball nicht rein geht, geht eben der nächste rein.
Ralf Rangnicks System ist hoch anspruchsvoll für Körper und Geist. Ist Gegen-Pressing trotzdem genau Ihr Ding?
Als Jugendspieler in Hoffenheim habe ich das Spiel der Profis bewundert. Da war Tempo drin, da gab es Chancen im Minutentakt. Das war das Werk von Herrn Rangnick. Und der ist jetzt mein Trainer. Ich laufe gerne, komme bei unserem Spiel oft zu Abschlusshandlungen. Ja, das ist genau mein Ding.
Wie wirkt der Coach auf Sie?
Wir alle haben einen riesigen Respekt vor ihm. Er war mit seinem Fußball extrem erfolgreich, hat bewiesen, was er kann. Wenn er etwas erklärt, hört man zu.
Wie wohl fühlen Sie sich mittlerweile in Leipzig?
Ganz ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass die Stadt so schön ist. Es ist alles da, was man zum Glück braucht. Super Innenstadt, Wald und Wiese, Seen - perfekt.
Sie bilden eine WG mit Ihrem Vater Teddy. Ungewöhnlich für einen jungen Fußballer.
Mein Papa ist zusammen mit Akeem Adewunmi auch mein Berater und mein bester Kumpel. Wir verstehen uns super und wohnen im Musikviertel zusammen.

Interview: Guido Schäfer
Rangnick hält 2. Trainer-Jahr für möglich
RB-Aufstieg als Pflicht? "Das wäre überheblich"


LEOGANG. Sein Wiedereinstieg ins Traineramt war aus der Not geboren - doch nun fühlt sich Ralf Rangnick in der Rolle des Chefcoachs wieder wohl. Nach drei Wochen auf dem Platz kann sich der Rückkehrer durchaus ein weiteres Jahr als Trainer bei RB Leipzig vorstellen. "Es zum jetzigen Zeitpunkt völlig auszuschließen, macht keinen Sinn", erklärte der 57-Jährige im österreichischen Leogang. Die Entscheidung hänge davon ab, in welcher Liga Leipzig im kommenden Jahr spiele und welcher Trainer auf dem Markt verfügbar sei. Eins könne er aber sagen: "Es macht wieder richtig Spaß, und von der individuellen Qualität her haben wir eine bessere Mannschaft als in der vergangenen Saison."
Obwohl Klub-Chef und Getränke-Milliardär Dietrich Mateschitz seinen Verein lieber heute als morgen in der nationalen Spitze sehen würde, lässt sich Rangnick, Sportchef und Trainer in Personalunion, nicht drängen. "Den Aufstieg als Pflicht zu bezeichnen, wäre respektlos und überheblich gegenüber den anderen Mannschaften", betonte er: "Aber natürlich wollen wir in der kommenden Saison versuchen, das maximale Ziel zu erreichen."
Nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga musste sich der 2009 gegründete Klub zuletzt mit Rang fünf begnügen. Man habe bei RB dennoch die Ruhe behalten und das Ziel nicht aus den Augen verloren, "dass wir mit Leipzig in absehbarer Zeit in die Bundesliga wollen".
Sorgen bereitet Rangnick, dass die englischen Klubs deutlich mehr TV-Gelder erhalten als die deutschen. "Ich bin ziemlich sicher, dass ab nächstem Sommer auf dem Transfermarkt die wildesten Dinge passieren", sagte Rangnick dem Kicker: "Wir müssen uns in Deutschland damit beschäftigen, weshalb dieser gravierende Unterschied existiert und wie wir diese Lücke schließen können." Ab 2016 erhält die Premier League durch einen neuen TV-Vertrag 9,5 Milliarden Euro für drei Spielzeiten. Im Vergleich: Die Bundesliga kassiert für 2016/17 nur 835 Millionen Euro.

Nikolaj Stobbe
Schweini und Frahni - deutsche Schicksale

Guidos Tagebuch

Leogang und Deutschland halten den Atem an. Erst Daniel Frahn, jetzt Bastian Schweinsteiger. Sat1 verfilmt das Schicksal dieser großen Deutschen. "Die Vertreibung aus dem Paradies - und die Frage, wer mit wem und vor allem zuerst schlief."
Heino Ferch ist Schweinsteiger. Veronika Ferres ist Ana Ivanovic. Til Schweiger ist Frahn. Und die Ferres ist auch Steffi Frahn. Ferres übernimmt überdies die Rollen der Bösewichte I bis III: Louis van Gaal, Pep Guardiola, Ralf Rangnick.
Der 90-Minüter wird ohne Werbepausen gesendet. Vorher flimmert ein Porträt über Carsten Maschmeyer. "Vermögenswirksames Sparen kann reich machen - MICH!".
Dann der Film. Vertreibung, Schuld, Sühne, ManU, Heidenheim. Kulminiert in einer Szene am Check-Point Charly. Die Ferres (weint), reckt ein Baby (weint) in den Berliner Nachthimmel. Es ist stockdunkel. Kein Mensch erkennt, ob die Ferres jetzt gerade als Frau Schweini oder Frau Frahn unterwegs ist.
Ferch (graue Schläfen) und Schweiger (Basecap) blicken fragend in den Berliner Nachthimmel.
Abspann, Ende. Hä?
Regisseur Florian von Donnersmarck pafft bei Lanz Zigarre und erklärt, dass sich jeder Deutsche seinen Teil zu dieser deutschen Geschichte denken möge.
Hatten Schweini und unser Daniel was mit der Ferres und mussten vorm wilden Carsten untertauchen?
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