Karline hat geschrieben: ↑Sa Nov 05, 2022 10:08 am
Sheldor hat geschrieben:Karline hat geschrieben: ↑Fr Nov 04, 2022 6:24 pm
Sheldor hat geschrieben:Karline hat geschrieben: ↑Fr Nov 04, 2022 1:02 pm
Er ist einfach zu unerfahren für so einen Posten.
Naja 8 Jahre bei Puma leitende Stelle im Sportmarketing, danach 3 Jahre Geschäftsführer bei Ferber Marketing, wo er unter anderem Ralf Rangnick und Andrea Berg als Manager betreute, 3 Jahre Global Head of Soccer bei Red Bull und danach 8 Jahre Geschäftsführer eines Vereines der von der 3. Liga ins Champions League Halbfinale gekommen ist.
Ich will nicht wissen welche Vita jemand haben muss, dem Du Erfahrung bescheinigen würdest
Und es kommt ja hinzu, dass Mateschitz ihn selbst ausgesucht hat und man ihm wohl unterstellen kann, dass er schon weiß wem er seine Nachfolge anvertraut.
Man muss Mintzlaff sicher nicht mögen aber in 8 Jahren Fußballmanagement auf höchster Ebene, macht man auch Fehler (auch Hoeneß, Watzke & Co haben genug Fehler gemacht). Insgesamt spricht die Entwicklung des Vereins aber für sich, und da hat OM neben Rangnick die größte Aktie dran. Mir fällt keiner ein, der ein besserer Nachfolger für Mateschitz auf diesem Posten sein könnte. Und für RB fällt mir auch kein besserer ein, der auf diesem Posten sitzen könnte.
Unternehmensführung und Erfahrung hat auch was mit menschlicher Reife zu tun. Selbstreflexion, Umgang mit Fehlern, Werte usw. Große Namen in einer Vita allein machen noch lang keine Persönlichkeit.
Ralf Rangnick ist da von einem völlig anderem Format, wenn auch kein Ökonom. Und genau so jemanden mit Format würde ich an der Spitze eines solchen Imperiums sehen.
Kannst Du denn die menschliche Reife beurteilen und auch wie er sich selbst reflektiert oder mit Fehlern umgeht? Was wir aus ein paar Interviews von außen mitbekommen, hat doch wenig damit zu tun, wie man intern mit den Sachen umgeht. Didi Mateschitz hat nie Interviews gegeben, weil er es nicht nötig hatte. An der Spitze eines Bundesligavereins wie RB muss man ständig die Fragen der Presse ertragen und sich für jeden einzelnen Transfer rechtfertigen. Niemand schafft es dort über 8 Jahre immer zu 100% positiv auszusehen, 99% der Leute auf solchen Posten schaffen überhaupt solch eine lange Zeit gar nicht. Und am Ende spricht eben der Erfolg für sich und auch das Mateschitz ihn eben als Nachfolger erkoren hat, spricht eben dann doch für ihn. Ein Geschäftsführer oder Manager der sich immer nur bei allen beliebt machen will, dass muss kein Erfolgsgarant sein. Auch das Chelsea ihn wohl haben wollte, zeigt doch wie man "in der Szene" seine Fähigkeiten einschätzt.
Er hat Rangnick verjagt, Krösche ebenso. Nagelsmann durfte völlig grundlos gehen, wir haben den 3. trainer in nicht mal 1 1/2 Jahren, einen Sportdirektor in spe und so einige Spieler, die nicht zum RB Stil passen. Achso, und 2 misslungene Saisonstarts in Folge.
Das alles nur, weil Mintzlaff seine Kompetenzen überschritten hat. Und da habe ich nicht einmal wirklich gehört, dass er die Verantwortung dafür übernimmt.
Er hat den sportlichen Erfolg riskiert, nur um sich zu profilieren. Also ja, daraus kann man auch von Außen schließen, dass ihm Reife und Bescheidenheit fehlen.
Niemand erwartet von einem noch sehr jungen Geschäftsführer Perfektion. Aber dann muss man Leuten Verantwortung überlassen, die von einem mir nicht vertrauten Gebiet mehr verstehen als ich. Das hat er bei Krösche nicht getan sondern eine Entscheidung über seinen Kopf hinweg getroffen. Krösche ist dann folgerichtig gegangen und macht in FFM einen hervorragenden Job.
Und ja, natürlich buhlen andere auch um Mintzlaff. Weil er in seinem Kerngebiet, wie schon gesagt, hervorragende Arbeit geleistet hat. Aber eben nur dort.
Also erstmal sind 47 Jahre für mich nicht "besonders" jung als GF. Würde eher sagen das ist ein optimales Alter, zwischen Erfahrung und noch genug Energie und Schaffenskraft. Aber insgesamt ist das Problem bei solchen Beurteilungen, dass man als Außenstehender doch gar nicht weiß warum diese oder jene Entscheidungen getroffen werden, weil diese einfach intern bleiben. Daher kann man von außen gar keine Wertung vornehmen. Wir wissen doch gar nicht ob OM einen Ralf Rangnick verjagt hat, das ist lediglich Deine Interpretation. Auch die Sache mit Nagelsmann sehe ich mit komplett anderen Augen. Nagelsmann wollte zu den Bayern und ich persönlich finde es nicht gut, wenn jemand zu etwas "gezwungen" wird und dann hier nicht mehr zu 100% bei der Sache ist. Hier hat OM für einen Trainer noch Kohle rausgeholt, was es in dieser Form noch nicht gab. Völlig richtig gehandelt für mich.
Ja klar war Marsch oder Tedesco nicht optimal, aber OM hätte auch damals schon lieber einen Marco Rose gehabt, der aber eben nicht zur Verfügung stand. Und der Trainermarkt gibt eben manchmal auch nicht mehr her. Einen Marsch hätte ich sicher nicht geholt, aber einen Tedesco zum damaligen Zeitpunkt schon. Aber das ist doch vorher alles Glaskugel und hinterher wissen es alle besser. Das geht so ziemlich jedem Club auf der Welt so, dass manche Trainer und Spieler gut funktionieren, manche eben nicht. Das sind doch alles Details die man auch gerne kritisieren darf, kein Problem. Der Fokus sollte doch aber auf der Gesamtentwicklung liegen. OM hat vor 8 Jahren hier in der 3. Liga übernommen, jetzt sind wir Pokalsieger, Vizemeister und Championsleague Halbfinalist. Nächstes Jahr stehen wir im UEFA Klubkoeffizienten unter den 10 besten Teams in Europa, z.B. auch vor Barca
Ich würde sagen das ist so ziemlich das Optimum was man rausholen kann, auch wenn der finanzielle Background mehr als ordentlich ist.
Zudem gibt es Punkte für mich, bei denen OM scheinbar herrausragend ist, z.B. als knallharter Verhandlungspartner. Wenn ich sehe für welche Preise Spieler teils verpflichtet und zu welchen Summen abgegeben wurden, da staunen andere Clubs nur ungläubig.
Ja, auch Geschäftsführer machen Fehler, sogar recht viele. Sie stehen nur nicht so in der Öffentlichkeit. Mateschitz dürfte wohl unwidersprochen ein sehr guter GF gewesen sein, wenn man ein solches Imperium aufbaut. Auch ihm werden viele Fehler passiert sein, aber nur wenige öffentlich sein. Todesfälle in Extremsportarten, es werden ihm rechtspopulistischen Tendenzen nachgesagt etc...also auch da lief nicht immer alles glatt.
Ich bleib schon dabei, dass es für Redbull und auch uns eine Win-Win Situation ist und OM einiges auf dem Kasten hat, was ihn für diesen Job prädistiniert. Im übrigen ist er für mich aber jetzt auch niemand den ich als Megasympath beschreiben würde, eben weil er für mich eben wie ein knallharter Businesstyp wirkt. Du wirst aber sehen, bald wird man von ihm deutlich weniger wahrnehmen, denn er muss jetzt nicht mehr in der Öffentlichkeit stehen, was man in der Bundesliga zwangsläufig ist.