EIN BACKUP MIT FRAGEZEICHEN – RB LEIPZIG VERPFLICHTET MAX FINKGRÄFE

Leipzig - (01.07.2025) Nach einer längeren Phase der Zurückhaltung auf dem Transfermarkt hat RB Leipzig wieder zugeschlagen und sich mit Max Finkgräfe einen der vielversprechendsten jungen Linksverteidiger Deutschlands gesichert. Der 21-Jährige kommt für eine Ablösesumme von 4 Millionen Euro vom 1. FC Köln und soll zunächst die lange unbesetzte Rolle des David Raum BackUps übernehmen. Er unterschreibt einen Vertrag bis 2030.


Die Anfänge
Finkgräfe wurde am 27. März 2004 in Mönchengladbach geboren und durchlief die Nachwuchsabteilungen von Fortuna Düsseldorf, Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach, bevor er 2021 zum 1. FC Köln wechselte. Dort gewann er 2023 den DFB-Junioren-Pokal. Kurz nach diesem Erfolg unterschrieb er seinen ersten Profivertrag bis 2026 und debütierte am 19. August 2023 in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund für die Kölner Profimannschaft.
𝙃𝙚𝙪𝙩𝙚 𝙫𝙤𝙧 𝙚𝙞𝙣𝙚𝙢 𝙅𝙖𝙝𝙧 🤩
— 1. FC Köln (@fckoeln) August 19, 2024
Am 19.08.2023 feierte #effzeh-Eigengewächs Max Finkgräfe im Duell gegen Borussia Dortmund sein Profidebüt. Wie schnell die Zeit vergeht ... 🥹 pic.twitter.com/20rcwZ0d52
Das Profil
Finkgräfe bringt Vieles mit, was einen modernen Außenverteidiger auszeichnet: Tempo (34,2 km/h), Physis und Offensivdrang.
Gegen den Ball überzeugte er insbesondere im Eins-gegen-Eins, wo er es bereits in seiner ersten Bundesligasaison erfahrenen Spielern schwer machte, an ihm vorbeizukommen. Insgesamt zeigte er sich im Defensivspiel stabil. In den relevanten Statistiken lag er bei fast allen Werten über dem Durchschnitt, bei den Defensivaktionen pro 90 Minuten zählte er sogar zu den besten 10 % aller Bundesliga-Außenverteidiger.
Mit dem Ball am Fuß hat Finkgräfe seine Stärken vor allem in den progressiven Läufen mit Ball (Progressive Carries), bei denen er mit einer überdurchschnittlichen Erfolgsquote Raumgewinn erzielte. Schwächen offenbarte er hingegen im Passspiel. Sowohl bei der Anzahl progressiver Pässe als auch bei Pass- und Flankengenauigkeit war er maximal durchschnittlich. Auch im Output kam er in der Bundesliga-Saison 2023/24 lediglich auf einen Scorerpunkt. Wenn er mehr als ein Back-up sein will, besteht hier ein klarer Verbesserungsbedarf. Mit Ole Werner, der viel Wert auf einstudierte Abläufe und Passstafetten legt, könnte Finkgräfe jedoch einen passenden Lehrmeister gefunden haben.
Auch der @kicker_RBL berichtet über ein konkretes Interesse von RB Leipzig an Max Finkgräfe. #RBLeipzig pic.twitter.com/kz6QquE7aV
— Niklas (@gNiklas43) June 29, 2025
Das Fragezeichen
Finkgräfes zweites Profijahr stellte im Vergleich zu seinem starken Bundesliga-Debüt ein klares leistungstechnisches Down-Jahr dar. Eine mögliche Erklärung dafür liefert ein Blick in seine Krankenakte: 95 Fehltage, verteilt über die gesamte Saison 2024/25. Ob die vielen Verletzungspausen allein dafür verantwortlich waren oder ob auch andere Faktoren eine Rolle spielten, lässt sich aus der Ferne natürlich kaum beurteilen. Letztlich wird nur die Zeit zeigen, ob Finkgräfe wieder an das Niveau seiner ersten Saison anknüpfen und sich womöglich sogar weiterentwickeln kann oder ob sich am Ende herausstellt, dass seine Debütsaison ein Ausreißer war und sein Leistungsvermögen eher eine Liga tiefer anzusiedeln ist.
Best fit. 🙃 #Finkgräfe #RBLeipzig pic.twitter.com/aHZUrhxGQt
— Justgroovy (@justgroovy20th) June 29, 2025
Fazit
Aus der Sicht von RB Leipzig ist das Risiko bei diesem Transfer natürlich gering: Man investiert relativ wenig für eine Position, die besetzt werden musste und im Normalfall keine große Rolle spielen wird, sofern RB nicht die gleiche verletzungstechnische Misere wie im letzten Jahr erlebt.
Im Idealfall entwickelt sich Finkgräfe hinter David Raum weiter, macht ihm Druck und kann ihn perspektivisch sogar ersetzen, falls dieser sich im kommenden Jahr den Traum von der Premier League erfüllt.
Im Worst Case zeigt sich, dass Finkgräfe (noch) nicht das nötige Niveau für Leipzig hat und man trennt sich nach einem Jahr wieder, ohne großen Verlust.
Unterm Strich ist es kein Transfer vom Kaliber Xavi, der so manche Fans ins Schwärmen bringt, aber ein Transfer, der angesichts des konkreten Needs und der niedrigen Ablösesumme ein nachvollziehbarer Move ist.
gNiklas
Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20250630-transfer-finkgraefe.html
- 1. Bundesliga
- 1. FC Köln
- 2025/26
- Linksverteidiger
- Max Finkgräfe
- Transferphase
AUFBRUCHSTIMMUNG? MITNICHTEN

Leipzig - (26.06.2025) Während die Trainersuche nach einer langen Odyssee endlich ihr Ende gefunden hat und sich die Fanszene mit Ole Werner anzufreunden scheint, richtet sich der Fokus auf die Kaderplanung. Doch die kommt überhaupt nicht voran – zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung.


Es waren große und vielversprechende Worte, die Marcel Schäfer zum Saisonende über die Homepage von RB Leipzig verkünden ließ. Aussagen, die jedem Fan aus dem Herzen sprachen und einen sagen ließen: Ja, genau so Marcel! Es war sein bislang bestes öffentliches Statement. Klar, zielgerichtet und bodenständig:
„Ich lese zurzeit viel von einem Umbruch. Vielmehr sehe ich in der aktuellen Phase aber einen Aufbruch in eine neue Ära. Wir werden Dinge verändern und eine Mannschaft mit einem neuen Spirit aufbauen. Wir wollen in der neuen Saison ein anderes Bild als in der letzten abgeben. Der Kader soll sowohl in der Spitze als auch in der Breite besser werden. Unser Ziel ist es, eine Mannschaft ins Rennen zu schicken, die sich komplett mit dem Club und unseren Ambitionen identifiziert. Wir wollen eine Einheit auf dem Platz sehen – und für Geschlossenheit, Widerstandfähigkeit und Leidensfähigkeit stehen. Wir möchten Spieler im Kader haben, die dankbar sind, für RB Leipzig zu spielen – und nicht andersherum. RB Leipzig ist kein Sprungbrett und keine Zwischenstation. Das kann sich für den Spieler über Jahre immer entwickeln, darf aber nicht der erste Gedanke sein, wenn man hier einen Vertrag unterzeichnet.“
Gut einen Monat später ist davon nicht viel zu spüren. Die Trainersuche dauerte viel länger als geplant und damit hing auch die Kaderplanung fest. Bis auf Moriba ist keine einzige Kaderbaustelle geschlossen, zahlreiche Spieler hängen in der Luft und schlagen in zwei Wochen zum Trainingsauftakt auf, obwohl gar keine Verwendung mehr für sie besteht. Der einzige Neuzugang ist Banzuzi, obwohl doch angeblich schon seit längerem mit verschiedenen Spielern gesprochen wurde & ein "Schattenkader" im Hintergrund erarbeitet war. Vielleicht kommt nun mit der Personalie Ole Werner neuer Schwung in die Sache. Vielleicht dauert es aber auch noch, bis der erste finanzielle starke Abgang geklärt ist und Geld zur Verfügung steht, um Spieler zu verpflichten. Ein Šeško-Abgang könnte ein erster Dominostein sein.

Die Verkaufskandidaten oder Abwanderungswilligen
Šeško – Spielte von Anfang mit offenen Karten und signalisierte frühzeitig Wechselabsichten. Konkret sind wohl Verhandlungen mit Arsenal London, die aber auch Sportings Meisterstürmer Gyökeres auf dem Schirm haben. Ein konkretes Angebot scheint es aber noch nicht an RB zu geben. Die Ausstiegsklausel soll zwischen 70-80 Mio Euro liegen. Der scheinbar sicherste Transfer zieht sich bislang wie Kaugummi.
Xavi – Der niederländische Nationalspieler will international spielen und den Verein verlassen. Problem: Nach seiner schwachen Saisonleistung stehen die Interessenten bislang nicht Schlange. RB wird mindestens auf die 50 Mio Euro Ablöse pochen, die Schäfer im Winter an Paris bezahlt hat. Angeblich spricht sein Berater bereits mit Vereinen wie Juventus Turin, Barca, Newcastle und ManUtd. Ausgang völlig offen, es gibt wenig Gerüchte um den Mittelfeldspieler.
Openda – Der Belgier spielte eine unglückliche Saison, traf neunmal ins Tor. Erinnerte in seinen Aktionen phasenweise an Timo Werner in seiner schlechteren Zeit. Medial ließ er nun verkünden, dass er aufgrund der verpassten internationalen Qualifikation gerne gehen möchte. Der Vertrag läuft noch bis 2028, die Ablöse mit Nachschlägen von 40 Mio Euro möchte Schäfer garantiert wieder eingespielt haben.
Lukeba – Hat eine ordentliche U21-EM gespielt, ist aber gegen Deutschland mit der französischen Nationalmannschaft ausgeschieden. Interesse wird aus Liverpool und Madrid gemeldet, aber Schäfer würde den Spieler vermutlich nur bei einer hohen Ablöse ziehen lassen. Angeblich hat er eine Ausstiegsklausel in Höhe von 90 Millionen Euro. Dass die von einem Club gezogen wird, gilt als unwahrscheinlich. Aber Lukeba wäre einer der Kandidaten, den wir vermutlich schon für den Sommer 2026 abschreiben können.
Mit Xaver #Schlager will man wohl jetzt doch in ein mögliches letztes Vertragsjahr gehen: "Intern ist man sich einig, dass Schlagers Wert für die Mannschaft den möglichen Erlös durch eine Ablöse übersteigt". #RBLhttps://t.co/tsw7xgRqKW
— RB-Fans.de (@rb_fans) June 25, 2025
Die Leihspieler
Elif Elmas – Konnte sich unter Rose nicht durchsetzen, wurde dann nach Turin verliehen. Dort spielte er sehr ordentlich, traf in 13 Spielen immerhin viermal. Allerdings wurde die Kaufoption für 17 Mio Euro nicht gezogen. Mit ca. 5 Mio Euro Jahresverdient belastet Elmas das Gehaltsbudget im größeren Maße. Das man einen Abnehmer findet, der den ursprünglichen Einkaufspreis von 25 Mio Euro zahlt, ist utopisch. Das wird eine Verlustrechnung für RB werden.
Timo Werner – Einer der Top-Verdiener und früherer Wunschspieler von Oliver Mintzlaff. Spielte bei den Spurs auf der Insel überhaupt keine Rolle und wird sich demnach auch nach einem neuen Verein umschauen müssen. Preisschild liegt laut Medienberichten aktuell bei ca. 4 Millionen Euro. Werner würde gerne in die USA, die Verhandlungen sind fortgeschritten, die Türkei scheidet trotz Interessenten aus.
Janis Blaswich – Konnte sich in Salzburg nicht durchsetzen, verlor den Konkurrenzkampf im Tor gegen Alexander Schlager. Salzburg hat bereits angekündigt, die Leihe nicht zu verlängern und Blaswich auch nicht fest zu verpflichten.
André Silva – Der glücklose Stürmer fand auch in Bremen nicht zur alten Form zurück und dürfte in Leipzig, wo nun mit Ole Werner auch noch sein neuer (alter) Trainer zugegen sein wird, auch den Verein lassen müssen. Problem ist auch hier das hohe Gehalt (ca. 7 Mio), was es potenziellen Interessenten schwer macht, den Portugiesen zu verpflichten.
Ilaix Moriba – Hier das Leih-Modell glücklicherweise zum Erfolg geführt. Der 22-jährige wurde zum spanischen Erstligisten Celta Vigo verliehen, etablierte sich dort als Stammspieler und wechselt nun dauerhaft zurück in die Heimat. Einziger Wehrmutstropfen: Moriba hatte mal 16 Mio Euro gekostet, die Kaufoption lag nun bei lediglich 6 Mio. 10 Mio Euro Verlust.
Die @LVZSport zu Timo Werner:
— Niklas (@gNiklas43) June 26, 2025
„Die Türkei ist kein Thema im Hause Werner, auch ein weiteres Engagement in der Premier League scheidet aus. Nach LVZ-Informationen ist ein Wechsel des 29-jährigen RB-Stürmers zu Red Bull New York weit gediehen.“ #RBLeipzig #RBNY
[@schfer_g] pic.twitter.com/mdt54RlMjm
Die alte Garde
Kampl, Poulsen, Klosterman, Orbán, Gulácsi – sie alle können sich einen neuen Verein suchen und werden freigegeben, sofern sich ein Interessent finden sollte. Diese Meldung überraschte die Fangemeinde vor Saisonende und es klang fast so, als ob man diese Spieler zum Sündenbock auserkoren hatte. Das man dies von Vereinsseite unkommentiert lies, ist schlechter Stil. So geht man nicht mit verdienten Spielern um. Aus dem Forsberg-Abgang hat der Verein offenbar gar nichts gelernt.
Das wir eine faire Diskussion darüber führen müssen, ob es bei den o.g. Spielern wirklich noch für die Ambitionen des Vereins reicht, ist unbestritten. Orban als Kapitän und Gulácsi als einer der besten Keeper aber mal so eben medial aufs Abstellgleis stellen zu lassen, hinterlässt einen üblen Beigeschmack. Poulsen war oft verletzt, hat als Joker aber immer geliefert. Kampl erwischte nicht seine beste Saison, Klostermann war solide.
Es wäre natürlich auch absoluter Irrsinn, alle fünf Spieler in diesem Transferfenster abzugeben. Das eh schon fragile Grundgerüst der Mannschaft würde komplett einstürzen. Das dürfte hoffentlich auch nicht der Plan von Schäfer sein. Es geht vermutlich vielmehr darum, 1-2 Spieler abzugeben und die alten, gut dotierten Verträge loszuwerden und ein neues Mannschaftsgefüge aufzubauen.
🔴 Trotz mündlicher Einigung mit Mosquera: RB Leipzig nimmt Abstand von einem möglichen Transfer des Innenverteidigers, da man sich mit Valencia nicht einigen konnte. Preis wurde auch wegen der U21-EM in die Höhe getrieben. Gibt weitere Interessenten. Leipzig derzeit nicht… pic.twitter.com/IH62vv15RT
— Philipp Hinze (@philipphinze24) June 25, 2025
Und auf der Zugangs-Seite?
Die Ausstiegsklausel von Kosta Nedeljkovic läuft Ende des Monats aus, die Ablöse soll ca. 12 Millionen Euro betragen. Bislang hat RB gezögert, weil der neue Trainer noch nicht feststand. Allzu viel Zeit sollte sich unser Verein aber nicht lassen, anderweitiges Interesse an Nedeljkovic aus England soll schon sehr konkret sein.
Den Transfer von Christian Mosquera ließ Schäfer platzen, obwohl man sich mit dem Spieler einig war. Die Ablöseforderungen zwischen 20-30 Mio vom FC Valencia für einen Spieler, dessen Vertrag nächstes Jahr ausläuft, waren zu hoch. Allerdings ließen Medienberichte zuletzt aufhorchen, dass Mosquera eventuell für weniger als 20 Mio zu Arsenal London gehen kann. Das wiederum würde die Vereinskommunikation über die Medien in Frage stellen. Denn somit liegt der Verdacht nahe, dass Mosquera ausgestiegen ist und nicht RB wegen angeblich zu hoher Ablöse.
Einziger Neuzugang ist bislang Ezechiel Banzuzi, der für eine Ablöse von ca. 15 Mio Euro aus Belgien kam und einen Vertrag bis 2030 unterschrieb. Der Mittelfeldspieler ist aktuell niederländischer U21-Nationalspieler, spielte allerdings bei der Europameisterschaft keine einzige Minute. Das hinterlässt zumindest mal Fragezeichen...
Ansonsten sind derzeit noch Nicolas Kühn (Celtic Glasgow, Flügelspieler) und Romulo (Göztepe, Angreifer) im Gespräch. Während Kühn schon eine RB-Vergangenheit hat und gegen uns bewiesen hat, dass er kicken kann, wäre Romulo als Brasilianer aus der türkischen Liga zumindest eine kleine Wundertüte. Beide sind allerdings auch recht preisintensiv. Bei Kühn werden ca. 15 Mio fällig, bei Romulo sollen wohl 20 Mio gefordert werden.
RB Leipzig wollte Cesc Fàbregas, es wurde Ole Werner. Das klingt nach einer kleinen Lösung, könnte aber genau deshalb der richtige Schritt für RB sein.
— ZEIT (@zeit.de) 26. Juni 2025 um 10:20
[image or embed]
Wo ist das Gesicht des Vereins?
In der Anfangszeit von RB gab es eine längere Phase, in dem der Verein als Auster wahrgenommen wurde. Es gab schlicht keine Kommunikation nach außen, keine Statements, keine Interaktion mit den Fans, nur Schweigen. Das wurde in den letzten Jahren deutlich verbessert und Rangnick oder Mintzlaff sorgten immerhin für eine wahrnehmbare Außendarstellung. Das die nicht immer positiv war und wir uns bei manchen Statements fragten, ob sie zu viel Red Bull getrunken hatten, sei dahingestellt. Aber aktuell? Ja, es ist Sommerpause aber bis auf ein Statement von Marcel Schäfer zum Saisonende, ist vom Verein oder der Kommunikationsabteilung nichts zu vernehmen. Die komplette Trainersuche blieb unkommentiert und wurde stattdessen über Berater und Medien ausgeschlachtet. Gefühlt wurde die Kommunikationsabteilung an Sky, Bild, LVZ und Kicker ausgelagert. Journalisten bekamen Informationen aus dem Verein zugespielt und berichteten anschließend im Mantel der eigenen Berichterstattung über den aktuellen Stand der Dinge.
Es fehlt aber nicht nur an Kommunikation, sondern auch an Personen, die den Verein nach außen repräsentieren. Marcel Schäfer ist ein smarter Kopf, der allerdings nicht für die öffentliche Bühne gemacht ist. Er löst emotional wenig aus und wirkt eher wie jemand, der im Hintergrund die Fäden ziehen kann. Das die Außendarstellung nicht seine größte Stärke ist, ist auch völlig in Ordnung. Niemand erwartet eine eierlegende Wollmilchsau als Sportdirektor. Nur braucht es dann eben jemanden neben ihm, der eine gewisse Aura und Repräsentanz versprüht. Mintzlaff ist mittlerweile zu weit weg, Klopp ist für den gesamten RB-Kosmos zuständig und nicht nur für Leipzig. Wer wird also das Sprachrohr nach außen? RB Leipzig sucht zwar nach einem neuen CEO für den Club, aber ob dieser der neue Mintzlaff werden kann und auch soll?
Das unser neues Duo Ole Werner und Marcel Schäfer in der neuen Saison in der Außendarstellung die Herzen vieler Fans höherschlagen lässt, ist - bei aller fachlichen Kompetenz und dem möglichen Erfolg – eher unwahrscheinlich.
Rojiblanco
Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20250626-special-saisonvorbereitung.html
- 2025/26
- Fazit
- Kaderplanung
- Leihspieler
- Marcel Schäfer
- Ole Werner
- Sommerpause
- Transferphase
OLE WERNER – ALLES AUF NEUANFANG

Leipzig - (21.06.2025) RB Leipzig steht vor einem Neuanfang. Die schlechteste Bundesligasaison liegt hinter uns, ebenso wie ein wenig ehrenhafter Auftritt in der Königsklasse. Nun muss sich RB Leipzig neu erfinden, für Konstanz in den sportlichen Entscheidungspositionen sorgen und sich später an der sportlichen Entwicklung messen lassen. Mit der Verpflichtung von Trainer Ole Werner wurde ein Zweijahresplan aufgestellt, mit dem Ziel, das Team spielerisch wieder auf Kurs zu bringen. Diese Entscheidung könnte sich rückblickend als richtig und klug erweisen, wenn alle Beteiligten die neuen Vorgaben konsequent umsetzen.


Die Ausgangslage
Unser Rasenballsport erlebt die erste richtige Krise in seiner Vereinsgeschichte – oder, wie es die Traditionalisten gerne ausdrücken: „das Konstrukt“ in Leipzig. Wie bereits im Artikel „RB Leipzig, wohin führt dein Weg?“ beschrieben, ist die sportliche Talfahrt in den letzten Jahren hausintern entstanden. In keiner Weise stimmte das Zusammenspiel zwischen einer einheitlichen Spielphilosophie, dem vorhandenen Spielerkader und dem Trainerkarussell. Diese Gemengelage schwankte in den letzten Jahren, auch bedingt durch das Fehlen eines Sportdirektors. Und wenn ein Sportdirektor vorhanden war, wurde dieser Posten schnell wieder anderweitig besetzt. Spätestens wenn tragende Säulen im Spielerkader ständig wegbrechen oder die Trainerphilosophie fortlaufend wechselt, fehlt eine einheitliche Struktur – und damit die Grundlage, um langfristig und zielgerichtet arbeiten zu können.
Die letzte Saison war sportlich von Beginn an ein Offenbarungseid. Das begann mit der Vorbereitung und der PR-Tour in den USA, dem späten Hinzustoßen von Leistungsträgern aufgrund der Fußball-EM und endete nach der Saison mit der sehr späten Trainerentlassung von Marco Rose sowie der PR-Tour in Brasilien. Ja, „das Konstrukt“ will sich vermarkten, sollte jedoch die Realität nicht aus den Augen verlieren. In den Medien wird stets eine heile Welt vorgegaukelt, der Sponsor wird vermarktet, mit vielen Werten geschmückt, viel Fannähe suggeriert und ein familienfreundliches Image gepflegt. Die Spieler werden in den sozialen Medien wie Götter in den Himmel gehoben und umworben. Im Hintergrund läuft jedoch eine andere Musik, da sensible Fanthemen kaum zielführend und auf Augenhöhe behandelt werden. Es wird für die Fans immer schwieriger, sich nachhaltig mit dem Verein zu identifizieren, weil dieser andere Prioritäten setzt und dabei das eigentliche, wichtige Anliegen vernachlässigt – nämlich die Fankultur sich entwickeln zu lassen und eine einheitliche Struktur auf sportlicher Ebene zu schaffen.
Eines steht fest.. das alles, was Ralf Rangnick jahrelang mühevoll aufgebaut hat und auf dessen Fundament die Erfolge des Vereins sich entwickelten, wurde in kürzester Zeit eingerissen. Nun steht #RBLeipzig wieder am Anfang und diesmal wird das neue Kapitel wohl kaum ohne ihn so positiv gelingen.
— RBoligei (@rboligei.bsky.social) 9. Juni 2025 um 21:27
Die neue Stunde Null - nach Ralf Rangick und das Früchtetragen seines Aufbaus vorrüber sind, muss sich der Verein sportlich neu erfinden.
Sieben Champions-League-Niederlagen und Platz 12 nach 25 Bundesligaspielen in der vergangenen Saison 2024/25 stehen zu Buche. Es muss eine Veränderung her, wenn man sich wieder im internationalen Geschäft etablieren und die hochgesteckten Ziele erreichen will. Noch nie gab es eine derartige spielerische Unausgewogenheit zwischen Offensive und Defensive wie in der letzten Saison unter Marco Rose und im Nachhinein unter Zsolt Löw. Es mangelte zudem an grundlegenden Tugenden wie Zweikampfstärke, dem Verteidigen gegnerischer Standards sowie der Ausführung eigener Standards. Das größte Manko war jedoch das Fehlen einer klaren Spielanlage. Der Mannschaft wurde keine Handschrift vermittelt, wie sie mit dem Ball spielerische Lösungen finden kann, um zu erfolgreichen Torabschlüssen zu gelangen. Selbst Teams aus der unteren Tabellenhälfte waren RB Leipzig ebenbürtig, und oft rettete nur das starke Auftreten von Péter Gulácsi im Tor den einen oder anderen Punkt. Die defensive Instabilität war aufgrund der mangelhaften Spielidee nur eine von vielen Folgen. Noch nie gaben Gegner in der Summe aller Spiele mehr Torschüsse auf das Tor von RB Leipzig ab als die Rasenballer im Gegenzug, und noch nie waren die Gegner vor dem Tor gefährlicher (xGA-Wert) als die Roten Bullen (xG).
Die Trainersuche – Die Fanseele leidet
Eine Veränderung ist unumgänglich. Die Stunde Null schlägt, und alles muss auf Anfang gedreht werden. Sportdirektor Marcel Schäfer, Jürgen Klopp, Mario Gómez, Oliver Mintzlaff und Zsolt Lőw haben das Heft in der Hand, um eine langfristige Perspektive aufzubauen, die auch Nachhaltigkeit verspricht. Schwierig gestaltete sich dabei die Trainersuche, die eines der wichtigsten Puzzleteile in der Gesamtausrichtung ist. Im Nachhinein waren alle Wunschtrainer – von Oliver Glasner über Cesc Fàbregas bis Jacob Neestrup – nicht zu bekommen, weil die jeweiligen Vereine stabil blieben und auf ihr Vertragsrecht pochten. Diese hatten somit einiges gegenüber Oliver Mintzlaff voraus, der damals klein beigab, als Julian Nagelsmann seinen Lebenstraum, nach München zu wechseln, verwirklichte. Viele Alternativen gibt es auf dem Trainermarkt danach nicht mehr, um sowohl sich selbst als auch den Fans eine gewisse Sicherheit zu vermitteln.
Ausgehend von einer gesuchten Aufbruchstimmung ist man letztendlich bereits tief in der aktuellen Realität angekommen. Es ist schwer, einen Trainer von internationalem Format zu verpflichten, wenn man sich selbst nicht mehr für den internationalen Fußball qualifiziert hat und zudem im großen Transferfenster qualitative Spielerabgänge drohen. Parallel gestaltet es sich auch sehr schwierig, überhaupt Spieler von internationaler oder nationaler Klasse zu verpflichten.
Mein Faninterview mit @philipphinze24 bei Sky. Thema Ole Werner 🙃 pic.twitter.com/vRDZq4YVZO
— E1ns❤️FürRasenBall (@1Leipziger) June 11, 2025
Aktuelle Gefühlslage der RB-Fans, wenn man erkennen muss, dass die Realität doch einen einholt und schwer zu fassen ist.
Für die meisten Fans ist die Verpflichtung von Ole Werner eher ein Schritt zurück. Insbesondere die ersten Kommentare der Nutzer auf Social-Media-Plattformen wirken geschockt und zurückhaltend. Man war in der Vergangenheit anderes gewohnt, wie es einst Ralf Rangnick in Person verkörperte oder Julian Nagelsmann, der zuvor sein Können unter Beweis gestellt hatte. Nun bedarf es mehr Weitblick und nicht nur einer Google-Suche nach dem, was Ole Werner noch nicht erreicht hat. Nehmen wir Ralph Hasenhüttl, der einst von Ingolstadt nach Leipzig wechselte und den Vizemeistertitel holte. Andererseits stehen Mitteilungen nicht vollständig im Gesamtkontext, wenn behauptet wird, Ole Werner gebe dem Nachwuchs keine Chance und habe Spieler wie Nick Woltemade oder Eren Dinkçi verkannt. Umgekehrt sollten wir uns jedoch fragen, warum wir Spieler wie Matheus Cunha, Ademola Lookman, Alexander Sørloth, Justin Kluivert und Lazar Samardžić frühzeitig abgegeben haben, die sich an anderer Stelle weiterentwickelt haben, zu Leistungsträgern wurden und für Furore sorgen.
Auch wir Fans müssen nun lernen, uns ein Stück weit an die aktuelle Situation anzupassen und diese realistischer einzuschätzen. Weg von „Wir können Titel holen“ oder von Oliver Mintzlaffs Aussage: „Wir müssen da sein und die Lücke schließen, wenn die Bayern schwächeln!“. Die aktuelle Lage steht in einem ganz anderen Kontext. Es gilt, zunächst wieder Stabilität in die Gesamtstruktur zu bringen und den Spielern eine Spielidee zu vermitteln, an der sie sich orientieren und festhalten können. Dafür steht Ole Werner, der viel Bundesligaerfahrung mitbringt, bekannt ist für seine Spielanlage und diese detailgetreu trainiert sowie im Spiel umgesetzt sehen möchte. Zwar drohen erneut Abgänge von Leistungsträgern, aber Ole Werner hat eine Chance verdient, unserem Team eine bessere Spielphilosophie zu vermitteln, was er an seinen vorherigen Trainerstationen bereits unter Beweis gestellt hat.
Ole Werner – ein Trainer mit und fürs System
Ole Werner ist mit seinen 37 Jahren ein noch sehr junger Trainer, der jedoch eine strategische und systematische Herangehensweise verkörpert. Diese Eigenschaften spiegeln sich auch in seiner Spielidee wider. In der Saison 2020/21 führte er Holstein Kiel als Trainer auf den 3. Tabellenplatz in der 2. Bundesliga und besiegte zudem Bayern München im DFB-Pokal! Anschließend wechselte er zu Werder Bremen, stieg mit seinem Team in die Bundesliga auf und stabilisierte Bremen schließlich auf Platz 9 in der Bundesliga – punktgleich mit 51 Zählern hinter unseren Roten Bullen.
Er ist ein aufgeschlossener Typ, wirkt unbeschwert und ist leicht zugänglich, sodass man sich schnell mit ihm identifizieren kann. Er ist wortgewandt, bodenständig, freundlich, nicht unnahbar und kommt dabei sympathisch sowie charismatisch herüber. Nun möchte er, so scheint es, den nächsten Schritt gehen – hin zu einem Verein, der in Europa spielen möchte und dies auch finanziell untermauern kann. Ole Werner hat in seiner Trainerlaufbahn bei seinen bisherigen Vereinen Teams geformt, die mannschaftlich geschlossen auftraten und eine offensive, stets durchdachte Spielidee umsetzten. Das ist die tragende Säule seiner Trainerhandschrift, und mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln wurde genau dies zum Fundament seiner erfolgreichen Arbeit. Bevorzugt setzt er die Formation 3-5-2 ein, die sich unter anderem für Spieler wie David Raum, Ridle Baku und Kosta Nedeljković vorteilhaft entwickeln könnte.
Ob es uns gefällt oder nicht, Ole #Werner 🐂 wird Trainer bei #RBLeipzig.🔴⚪️ Es ist höchste Zeit, sich mit ihm anzufreunden. Hier ist ein interessanter Artikel über seine Entwicklungsarbeit bei #Werder #Bremen.🟢https://t.co/7A9rgqJz0N
— Dosenkunde4EVER (@Dosenkunde4EVER) June 19, 2025
Eine Taktikanalyse von Ole Werners Spielstil findet man unter spielverlagerung.de.
Pro-Argumente
Werder Bremen war in der vergangenen Saison 2024/25 das drittbeste Auswärtsteam in der Bundesliga. Zum Vergleich: RB Leipzig belegte Platz 11! Werder Bremen verlor zudem kein einziges Auswärtsspiel, in dem man in Führung gegangen war. Schließlich erzielte Werder Bremen 54 Bundesligatore – eines mehr als unsere Roten Bullen. Mit einer Passquote von 83 % war man nur geringfügig schwächer. Ausschlaggebend war die richtige Spielausrichtung bis hin zur gezielten Strafraumbesetzung. Offensiv gab es stets einen klaren Plan, sodass Werder Bremen in der Kategorie „Pässe in den gegnerischen Strafraum“ Platz 3 hinter Bayern und Stuttgart belegte, ebenso wie bei den „Ballkontakten im letzten Angriffsdrittel“. Genau das fehlte RB Leipzig zuletzt.
Bei Ole Werner gibt es eine klare, offensiv ausgerichtete Spielanlage, die konsequent einstudiert wird. Markant sind klare Passmuster mit entsprechenden Laufwegen und das aktive Anlaufen zum Ballführenden (Ballfordern). Wie im Lehrbuch werden Pass- und Laufwege trainiert. Die Abläufe sind klar, schematisch, und nur wenigen gegnerischen Mannschaften gelingt es, dieses Offensivspiel zu unterbinden, wenn es gut ausgeführt wird. Im Endeffekt entstehen einstudierte Passkombinationen von der Abwehr über die Außen und anschließend ins Zentrum mit Steckpässen in die Spitze. Zudem wurde das Flügelspiel ausgeprägt und einstudiert, das bei RB Leipzig komplett zum Erliegen kam. Insgesamt ist Werners Spielweise sehr erfolgreich, wenn es darum geht, den Ball ins Offensivdrittel zu bringen.
Jürgen Klopp: Gestaltet & entscheidet die Trainersuche konkret mit. Klopps Einschätzungen haben eine Menge Gewicht, finale Entscheidung wird nicht ohne sein Go getroffen. Ist in alle Abläufe eingeweiht, führt selbst viele Gespräche. Klopp ist Befürworter von Ole Werner, schätzt… pic.twitter.com/0rbPsA6bVP
— Philipp Hinze (@philipphinze24) June 11, 2025
Auch Jürgen Klopp ist an der Trainersuche mit beteiligt und von Ole Werner überzeugt, dass langfristig sich etwas Positives aufbauen lässt.
Im Vergleich zur vergangenen Saison wäre eine klare Verbesserung erkennbar, falls die Umsetzung gelingen würde. Endlich hätten die Mannschaft und insbesondere die neuen und jungen Spieler im RB-Kader eine trainerseitige Handschrift, an der sich alle Spieler in einer offensiven Ausrichtung orientieren könnten – auch wenn verletzte Spieler adäquat ersetzt werden müssen. Unter Marco Rose war das Offensivspiel größtenteils von der individuellen Qualität der Spieler abhängig. Diese sollten einerseits eigenständige Entscheidungen treffen und andererseits aufgrund ihrer individuellen Fähigkeiten Offensivakzente setzen. Ein Zusammenspiel war kaum erkennbar, und dieses wurde – laut Marco Rose selbst – in der letzten Saison kaum oder gar nicht trainiert. Genau hier setzt Ole Werners Hauptarbeitsmittel an: das Einstudieren des Zusammenspiels und somit die Pflege des Spiels mit dem Ball.
Ole Werner hat zudem einen weiteren Trumpf im Ärmel: Er weiß, wie man gegnerisches hohes Offensivpressing umgehen kann. Das zeichnete ihn bei Werder Bremen aus, wo er seinem Team oft Lösungen mitgab, um sich aus hohem gegnerischem Pressing zu befreien, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und anschließend mit gefährlichem Umschaltspiel zu antworten. Auch dies ist ein markanter Punkt, der unseren Leipziger Rasenballern in der letzten Saison zum Verhängnis wurde.
Insgesamt benötigt er Spieler, die seine Spielphilosophie umsetzen können und wollen. Gefragt ist die Disziplin der Spieler, die vorgegebenen Passfolgen zielführend zu trainieren und die Vorgaben des Trainers im Spiel umzusetzen. Weniger der einzelne Spieler steht im Vordergrund, sondern vielmehr das kollektive Zusammenspiel. Dem Team wird also eine klare spielerische Handschrift mitgegeben. Natürlich sind auch individuelle Fähigkeiten gefragt, insbesondere in Eins-gegen-eins-Situationen mit dem Ball oder bei der effizienten Nutzung von Torabschlussmöglichkeiten. Mit der vorhandenen Qualität im Leipziger Kader könnte dies durchaus erfolgreich umgesetzt werden.
Kontra-Argumente
Nachteilig könnten sich seine Vorgaben auf Spieler auswirken, die seine Spielidee nicht erfolgreich umsetzen können, insbesondere auf neu hinzugekommene Spieler. Für sie wird es schwierig, seine Vorgaben im Training nachzuholen. Gleiches gilt für junge Spieler, die seiner Spielphilosophie nicht folgen können, wodurch deren Weiterentwicklung und Berücksichtigung ausbleiben, wie bei Nick Woltemade und Eren Dinkçi. Insgesamt würde ein Spieler wie Xavi Simons unter seiner Führung weniger ins Gesamtbild passen, da Simons eher individuelle Entscheidungen trifft. Darüber hinaus müsste das Spielsystem im Juniorenbereich möglicherweise überdacht und neu ausgerichtet werden.
In anderer Hinsicht werfen die vielen Gegentore Fragen auf, die Ole Werner mit Werder Bremen hinnehmen musste. Gelingt Plan A mit der Umsetzung seiner Spielphilosophie nicht und passieren dabei individuelle Fehler, etwa durch Fehlpässe, wirkt seine Spielanlage für schnelle Gegenstöße sehr anfällig. Einerseits könnten bessere individuelle Fähigkeiten der Abwehrspieler einiges kompensieren, andererseits müsste die Absicherung im Angriff insgesamt verbessert werden.
Man trifft sich in einer beiderseits erträglichen Mitte - alle sind happy und haben ihr Gesicht gewahrt. Überschrift steht schon: „Olé - Werner packt 🐂 an den Hörnern!“ Wenn es anders kommt, werde ich Messdiener
— Guido Schäfer (@schfer_g) June 17, 2025
Werder Bremen wollte zuerst 6 Mill. Euro Ablöse, RB hingegen nur 1 Mill. zahlen - Irgendwann traff man sich in der goldenen Mitte.
Fazit und Ausblick
Mit Ole Werner verpflichtet unser Verein einen sehr jungen Trainer, der noch keine Top-Mannschaft trainiert hat und auch keine internationale Erfahrung vorweisen kann. Doch das wird in dieser Saison nicht gefordert sein. Vielmehr geht es darum, dass RB Leipzig sich neu aufstellt, eine neue Gesamtstruktur entwickelt und mit ihm einen Trainer verpflichtet hat, der dies an seinen vergangenen Stationen in Kiel und Bremen bereits längerfristig unter Beweis gestellt hat. „Längerfristig“ ist dabei das Schlagwort, wenn es um den Aufbau geht. Dies hat Ole Werner in Kiel und Bremen gezeigt, insbesondere bei Werder Bremen, wo er stets Verbesserungen erzielt hat – und das alles mit deutlich geringeren finanziellen Mitteln als bei RB Leipzig.
Nun geht auch er einen mutigen Weg, verlässt den heimischen Norden und wagt den nächsten Schritt, um in seiner Trainerlaufbahn mehr zu erreichen. Seien wir ihm dankbar, dass er sich dieser Aufgabe stellt, und geben wir ihm sowie seinem Trainerteam die Zeit, mit den Spielern ein spielerisch besseres Team zu formen, das klar seine Handschrift trägt. Seien wir demütig und betrachten die Teilnahme am internationalen Fußball nicht als selbstverständlich. Denn hierfür bedarf es eines Nährbodens, der sportlich sukzessive wieder aufgebaut werden muss. Durch das Verpassen der Teilnahme am internationalen Fußball hat sich der Verein letztlich selbst geschadet. Wunschtrainer und Aufbruchstimmung waren nicht mehr verfügbar – und dafür kann Ole Werner nichts. Ihm gebührt die volle Unterstützung bei der Umsetzung des neuen Prozesses. Der derzeit verfügbare Kader ist, Stand heute, immer noch sehr gut und bietet die Möglichkeit, besser aufzuspielen und offensiv zu agieren.
Natürlich wird es auch in der nächsten Saison schwer, wenn der Verein oder die Fans die Ansprüche sehr hoch schrauben und erwarten, schnell wieder die Kurve zu kriegen, sich kurzfristig für den internationalen Fußball und am besten für die Champions League zu qualifizieren. Doch im Umkehrschluss wurde in den letzten Jahren mehr kaputtgemacht, als dass man es kurzfristig kitten könnte. Noch hat Ole Werner einen Kader, der Alt und Jung gut vereint, mit erfahrenen Spielern wie Willi Orban, die weiterhin Leistung bringen, und einem sehr jungen Team, dem er seine Taktik vermitteln kann. Es könnte eine Symbiose entstehen, die ein Team formt, das wieder eine offensiv ausgerichtete Spielweise auf den Platz bringt und dabei das Pressing nicht vernachlässigt. Die Voraussetzungen sind von Trainerseite gegeben, ebenso wie strukturell durch das Ausbleiben der „englischen Wochen“. Zeit ist vorhanden, um sich wöchentlich detailliert auf das jeweilige Bundesligaspiel vorzubereiten. Stehen wir dahinter, unterstützen wir Ole Werner und geben uns allen die nötige Zeit.
Natürlich werden Bayern, Dortmund, Frankfurt und möglicherweise Leverkusen trotz ihres Umbruchs wieder Favoriten auf die Champions-League-Plätze sein, ebenso wie die spielstarken Stuttgarter unter Sebastian Hoeneß. Versuchen wir zunächst, Stabilität in unser Spiel zu bringen und dem Team eine bessere Spielweise zu vermitteln, auf der man aufbauen kann. Schließlich gelingt dies auch Teams wie Mainz 05 mit geringeren Mitteln. Daran müssen wir uns zunächst messen lassen. Erst viel später wird sich zeigen, inwieweit eine langfristig erfolgreiche Entwicklung eintritt. In diesem Sinne wünschen wir allen Beteiligten viel Erfolg!
Ich werde Ole #Werner von Tag 1 an unterstützen und ihm alle Chancen geben, die er verdient. Ich vertraue ihm und den Obrigkeiten im besten Sinne zu handeln. Kritik werde ich äußern, wenn diese angebracht ist. Amen 🙏
— sir_Ribben (@sirRibben) June 11, 2025
Auf geht’s Leipzig! 🔴⚪️#RBLeipzig pic.twitter.com/XeVLBA9YqF
"Was lange währt, wird endlich gut" - Auf eine gute Zusammenarbeit mit Ole Werner.
RBoligei
Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20250621-special-ole-werner.html
- 2025/26
- Jürgen Klopp
- Marcel Schäfer
- Mario Gomez
- Ole Werner
- Oliver Mintzlaff
- Trainer
- Trainerdiskussion
WIR SUCHEN VERSTÄRKUNG FÜR UNSER TEAM

Leipzig - (17.06.2025) Wir suchen engagierte und motivierte Fans, die unser Team in den Bereich Social Media, Redaktion und Webseiten-Umbau unterstützen wollen.


Auch wenn wir dir leider kein Gehalt zahlen können, erwartet dich bei uns ein junges, dynamisches und aufgeschlossenes Team, das mit viel Herzblut bei der Sache ist. Bei uns wird’s garantiert nicht langweilig: Dich erwarten abwechslungsreiche Aufgaben und spannende Einblicke in die Welt von RB Leipzig und seiner Fanszene.
Alle hier arbeiten komplett ehrenamtlich und in ihrer Freizeit an diesem einzigartigen Fanprojekt. Unser gemeinsames Ziel: Wir wollen fannahe Themen aufgreifen, kritisch und meinungsstark zu aktuellen Entwicklungen rund um RBL Stellung beziehen und so den Fans eine Plattform bieten, die wirklich für sie da ist.
Außerdem liegt uns die Zukunft unserer Seite am Herzen. Deshalb wollen wir unsere Plattform endlich mobilfreundlich machen und fit für die nächsten Jahre aufstellen. Werde Teil unseres Teams und hilf uns dabei, unsere Vision Wirklichkeit werden zu lassen!
- Unterstützung Social-Media-Team
- Erstellung und Planung von Social-Media-Inhalten
- Interaktion mit Fans und Followern
- Analyse und Reporting von Social-Media-Aktivitäten
- Unterstützung Redaktions-Team
- Verfassen und Redigieren von Artikeln und Beiträgen
- Recherche und Aufbereitung von Informationen
- Zusammenarbeit mit anderen Teammitgliedern zur Erstellung von Inhalten
- Unterstützung Webseiten-Umbau
- Mitwirkung bei der Neugestaltung und Optimierung der Webseite
- Neue mobile Artikelansicht
- Umarbeitung der aktuellen Webseite
- Technische Unterstützung und Fehlerbehebung
- Zusammenarbeit mit Designern und Entwicklern
- Benötigte Skills: CSS & Angular & PHP
Wenn du Interesse hast, melde dich gerne bei uns unter: redaktion@rb-fans.de mit einem kurzen Anschreiben und einem Abschnitt, warum du gerne für uns tätig sein möchtest.
Rojiblanco
Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20250527-special-verstaerkung.html
- Fanseite
- RB Fans
- Redakteure
- Social Media