NÄCHSTE BEGEGNUNG

11. Spieltag 1. Bundesliga
Samstag, 23.11.2024, 15:30 Uhr
Ort: PreZero Arena, Sinsheim
TSG 1899 Hoffenheim
RB Leipzig
Spielplan RB Leipzig

1. LIGA QUICKTABELLE

1
Bayern München
26
2
RB Leipzig
21
3
Eintracht Frankfurt
17
4
Bayer 04 Leverkusen
17
5
SC Freiburg
17
6
1. FC Union Berlin
16
7
Borussia Dortmund
16
8
Werder Bremen
15
9
Mönchengladbach
14
10
VfB Stuttgart
13
11
1. FSV Mainz 05
13
12
FC Augsburg
12
13
1. FC Heidenheim
10
14
Wolfsburg
9
15
1899 Hoffenheim
9
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St. Pauli
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5
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LAHM – LANGWEILIGER – AM LEIPZIGSTEN!

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Leipzig - (10.11.2024) Eine Reaktion auf das Debakel gegen Celtic wollte die Rose-Elf zeigen, was am Ende herauskam, war eine Wiederholung der spielerischen Armut der letzten Wochen. Selbst als RBL Gladbach in der zweiten Halbzeit auf das eigene Niveau heruntergezogen hatte, blieben offensive Ideen Mangelware. Am Ende stand ein langweiliges und verdientes 0:0-Unentschieden, das schonungslos die aktuellen Probleme aufzeigte.

Vor dem Spiel ist vor dem Spiel

Chaos in Leipzigs Hintermannschaft und Chaos in der Bundesregierung. Wenn Rose nicht bald die Kurve bekommt, dann kommt ggf. auch Mintzlaff darauf Neuwahlen zu forcieren. Der Tabellenstand täuscht über die spielerisch sehr problematische Entwicklung hinweg. Gegen Celtic dürfte sich Leipzig endgültig aus der Königsklasse gekegelt haben und in der Bundesliga war man dankbarer Aufbaugegner für einen BVB, der gerade gegen Mainz verloren hat.

Irgendwann holt einen die statistische Anomalie eben ein… Die aktuellen Ausfälle lassen sich schwer kompensieren, erst recht, wenn dem Team eine echte Spielidee abgeht. Im Abendspiel gegen Gladbach, das weder die letzten vier Auswärtsspiele noch seit 20 Versuchen zwei Spiele in Folge gewinnen konnte, musste also ein Sieg her, um für eine Trendwende zu sorgen.

 

Nusa und Baumgartner spielten zusammen fünf Keypässe und gewannen solide 11 von 24 Duellen.

 

Dreisatz des Spiels

Gemessen an den letzten Spielen, den aktuellen Verletzungssorgen sowie der spielerischen, taktischen und physischen Tristesse eine erwartbar überschaubare erste Halbzeit der Rasenballer. Zwar war der zweite Durchgang besser, aber Torchancen waren Bückware bzw. entstanden „bewusst unkontrolliert“. Von einer echten Reaktion auf die letzten Ergebnisse war RBL jedenfalls meilenweilt entfernt und rettet sich mit einem insgesamt verdienten Unentschieden in die letzte Länderspielpause des Jahres.

 

In Sachen Schönrednerei quasi schon titelreif.

 

Aufgefallen

1)      Die Handschrift des Trainers ist immer schwerer zu entziffern. Rose scheinbar mit einer taktischen Lese-Rechtschreibschwäche nah an der fußballerischen Illiteralität. Das hört sich jetzt harsch an, beschreibt aber sehr gut die fehlende Idee mit dem Ball. Neben dem sinkenden Ballbesitzanteilen sind auch die Phasen mit dem Ball geprägt von zähem Spielaufbau, dem Automatismen fast völlig abgehen. Sieht man mal von blinden versuchen den Ball nach vorne zu dreschen ab. Das liegt zu guten Teilen an trainierbaren Elementen: Passschärfe, Passsicherheit, Geschwindigkeit des Spielvortrags und dem besetzen von Räumen bzw. dem Wissen, wohin die eigenen Mitspieler so hinlaufen werden. Aus dieser Problematik erwächst die momentane Offensivflaute. In vier der bisherigen zehn Bundesligaspiele kam RBL auf unter einen xG und liegt damit auf Platz 9 der Liga, gerade einmal drei xG oberhalb der Abstiegszone. Nur in 30% der Spiele kam RBL über 2 xG und in nur 50% der Fälle hatte RBL mehr xG als der Gegner – nimmt man die Königsklasse dazu sind es natürlich noch weniger.

 

Halt Stop! Es braucht jetzt endlich taktische Weiterentwicklungen.

 

2)      Ohne Helden kein Heldenfußball! Schon am Ende der letzten Spielzeit schrieb ich, dass Rose Heldenfußball spielen lässt, der weniger über taktische Konzepte und viel mehr über individuelle Klasse kommt. Dies ist des Pudels Kern, wenn es darum geht, warum RBL aktuell selten mehr als die Summe der Einzelteile ist, weil diese Einzelteile (Xavi, Openda, Olmo) in den letzten eineinhalb Jahren eben den Unterschied ausgemacht haben. Das lässt sich durch die aktuellen Verletzten sogar noch bis auf eine Ebene darunter ziehen, wenn man sieht, wie sehr die Qualität auch durch das Fehlen von Raum, Lukeba oder Schlager leidet. Natürlich könnte kein Team ohne weiteres derartige Ausfälle kompensieren, aber ein echtes taktisches Korsett, was der Mannschaft Halt gibt, ist eben nicht vorhanden. Insofern fallen bei Rose solche Ausfälle gleich doppelt ins Gewicht. Wobei RBL aktuell auch wirklich diesbezüglich die Seuche plagt.

 

Das Verständnis für die Aussagen nach dem Spiel hielt sich gelinde gesagt in Grenzen.

 

3)      Ein wichtiges Element, wenn es mal nicht so läuft, können Standards sein, aber auch hier hat RBL unglaublich viel verschenktes Potenzial. So viel, dass man sich fragt, ob das überhaupt trainiert wird. Von den aktuellen und letztjährigen Top-6 Teams hat Leipzig derzeit den mit Abstand schlechtesten Wert für Torgefahr nach eigenen Ecken (1,3 xG), Topmannschaften wie Bayer und Bayern kommen hier auf über 4 xG, andere zumindest über 2 (Union, Frankfurt). Auch defensiv sieht es nicht besser aus, hier hatte Gladbach in der ersten Halbzeit einige gute Szenen, wobei trotz Massierung der Leipziger im eigenen Strafraum – was übrigens dafür sorgt, dass RBL auch kaum zweite Bälle bekommt – viel zu viel auf Gulácsis Kasten kam oder zumindest brandgefährlich war. Solche Dinge bleiben jedoch fußballerische Basics, die ein Spitzenteam grundsätzlich im Werkzeugkasten haben muss.

 

Phase? Oder eher ein Trend, der sich schon länger abzeichnet?

 

4)      Auch wenn Rose nach dem Spiel mit der zweiten Halbzeit die große Trendwende gesehen haben wollte, so kann man ihm hier nur schwer zustimmen. Natürlich bestimmte Leipzig dann das Spiel, aber bis auf Baumgartners Chance in der 63., die auch ein wenig Zufallscharakter hatte, gab es eigentlich keinen aussichtsreichen Abschluss. Nur einer der Schüsse mit der geringsten Torentfernung war übrigens in Halbzeit 2, was die Chancenqualität, die sich aus dieser „spielbestimmenden“ Phase ergab, wunderschön unterstreicht. Insgesamt kam Leipzigs Spielaufbau auch hier viel zu bräsig und träge daher. Gegen ein Team, was den Punkt sichern will und auch kaum noch über das eigene Defensivdrittel hinaus presst, lässt es sich natürlich leichter viel Ballbesitz in der Fünferkette haben. Dass dann dennoch fast alle Gladbacher noch vor dem Ball sind, gehört aber auch zu der Wahrheit.

 

Eine Frage, die auch in Leipzig einige umtreibt.

 

5)      Kommen wir zur physischen Verfassung, die treibt uns diese Saison besonders um und hier ist die zweite Halbzeit gegen Gladbach schon fast ein positiver statistischer Ausreißer, aber auch nur fast. Denn auch hier war von einer Schlussoffensive wenig zu sehen. Das RBL physische Probleme hat, am Ende den Druck nochmal zu erhöhen, ist bei Leibe kein Einzelfall. Auch da hilft ein Blick auf die xG Verteilung. In den letzten 15-20 Minuten des Spiels kommt RBL nämlich nur auf 1,8 xG, das ist der – mit weitem Abstand – schlechteste Wert aller Topteams, bei denen selbst der Schnitt schon über 4 xG und der Spitzenwert über 6 xG liegt. RBL kann also am Ende nichts draufpacken, sei es durch Einwechslungen, wo selten ein Impact kommt (siehe exemplarisch Haidara gestern), sei es allgemein durch Druck auf den Kasten. Kein Team (!) der Liga hat nach der 60. Spielminute weniger Tore geschossen als Leipzig und dies mit dem drittteuersten Kader. Da alle Teams im Prinzip mit ähnlichen Grundvoraussetzungen angetreten sind, was die Saisonvorbereitung anbelangt, ist diese Fußlahmheit ein ganz dickes Minus für den Trainerstab.

Wer jetzt vielleicht denkt, na gut, dafür starten wir vielleicht wie die Eisenbahn, der sieht sich getäuscht, auch hier ist RBL eher wie eine Draisine aufgestellt. Kein Spitzenteam hat in den ersten 30 Spielminuten weniger xG als Leipzig (2,2), wobei der Schnitt bei über 6 und die Spitze bei über 9 liegen. Beides schön zu sehen im gestrigen Spiel: bis zur 40. Minute 0,1 xG und nach der 75. auch 0,1 xG – beides freundlicherweise aufgerundet. Nicht zu sehen dagegen: eine Trendwende. Die Intensität, die für ein Gegenpressing rangnickschen Anstriches – und das ist im Prinzip auch immer noch Roses Basis – nötig ist, bleibt also weitestgehend auf der Strecke und mit dem Ballbesitz, der sich sonst ergibt, weiß das Team wenig anzufangen.

 

Rose ist immer noch der punktbeste Leipziger Bundesliagtrainer. Aber zu sagen, dass die Werte beunruhigend sind, wäre untertrieben.

 

6)      Diese Statistiken lassen sich fast beliebig weiterführen, ich empfehle hier die schöne Zusammenstellung von RBoligei auf X (direkt darüber). Die vielen gewonnenen Zweikämpfe (Platz 1) durch erhöhten Gegnerdruck und die statistische Anomalie der wenigen Gegentreffer, sollten wie der aktuelle zweite Platz aber nie den Blick auf das Wesentliche verstellen – Leipzig befindet sich in einem Abwärtstrend!

 

Die Pressekonferenz nach dem dritten sieglosen Spiel in Folge.

 

7)      Zusätzlich zur Verletzungsmisere kommt, dass es Rose nicht gelingt die solide Kaderbreite vollständig zu nutzen. Kicker wie Elmas oder Silva, die sich auf hohem Niveau schon bewiesen haben, kommen gar nicht auf die Beine und in der zweiten Reihe fehlt es durch späte Einwechslungen an Spielpraxis (Bitshiabu) oder Perspektive (Poulsen). So schmal wie der Kader gerne gemacht wird, ist er nämlich nur durch diese ausbaufähige Nutzung der Basis selbst. Der Abgang von Olmo hinterlässt zwar eine große Lücke (auch in Barcelona war er aber schon einige Spiele verletzt), aber sonst blieb der Kader abseits des durch Geertruida gut ersetzten Simakan eigentlich zusammen. Das zeigt auch die im Ligavergleich geringe Quote von eingesetzten Neuzugängen. Warum also nun Leipzigs Spiel wenig strukturiert daherkommt, obwohl der Stamm sich kaum geändert hat, ist eine weitere Frage an das Trainerteam.

8)      Was aktuell besonders verwundert, ist die Einschätzung des Spiels – siehe die Kommentare auf X oder anderswo bzw. einfach mal die PK wirken lassen. Da wird von einer „bärenstarken“ Halbzeit gesprochen, bei der nur noch auf ein „Tor gespielt wurde“ und ein „neuer Maßstab gesetzt“ wurde. Eine Halbzeit mit 8:3 Torschüssen und 0,6 zu 0,1 xG, in der es keine Leipziger Ballberührung im gegnerischen Fünfmeterraum gab und in der es gerade mal drei erfolgreiche Dribblings irgendwo im Zentrum des Spielfelds zusammenkamen. Das kann gegen Gladbach nicht der Maßstab sein, den man setzen will. Zwei Schüsse aufs Tor mit fast 68% Ballbesitz in über 45 Minuten abzuliefern, ist vieles aber nicht bärenstark, es sei denn man meint einen flauschigen Teddybären.

 

Man kann vom Loddar halten was man will, aber dieser Eindruck drängt sich auf.

 

Fazit

Ein Spiel, dass stark an die Nullnummern gegen Pauli und Union erinnerte, auch dort war Leipzig das schwächere Team und hatte die schlechteren Torchancen. Die zweite Hälfte stellte sich Gladbach hinten rein und sicherte den Punkt. RBL hingegen erweckte trotz Überlegenheit nicht unbedingt den Anschein, ein Tor erzwingen zu können. Auch auf den Rängen konnte die Rose-Elf mit der aktuellen Leistung kein Feuer entfachen und so stolpert Leipzig Platz 2 zum Trotze berechtigterweise wenig euphorisch in den kommenden Winter.

 

Kampl mit den meisten Keypässen (3), erfolgreichen Flanken (3) und einer der höchsten Passquoten, was insgesamt aber mehr über seine Mitspieler aussagt.

 

KickerWhoscoredSofacoreRBLBundesligaFotMobunderstatfbref

 

Statistik
RB Leipzig: Gulácsi – Klostermann, Orbán (C), Bitshiabu, Henrichs (67. Haidara) – Vermeeren (81. Seiwald), Kampl – Baumgartner (81. Ouédraogo), Nusa – Openda, Poulsen (67. Šeško)
Bank: Vandevoordt, Zingerle – Elmas, Silva, Gebel
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally, Friedrich, Itakura, Ullrich (90. Chiarodia) – Reitz (72. Sander), Weigl – Honorat (81. Čvančara), Pléa (72. Neuhaus), Hack (81. N´Goumou) – Kleindienst
Bank: Sippel – Stöger, Lainer, Ranos
Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)
Tore: Fehlanzeige
Torschüsse: 12 / 14
Schüsse aufs Tor: 5 / 4
expected Goals: 0,85 / 1,32
Passquote: 87% / 81%
Zweikampfquote: 49% / 51%
Ballbesitz: 62% / 38%
Laufstrecke: 117,66km / 117,15km
Sprints: 265 / 204
Fouls: 14 / 7
Ecken: 8 / 4
Abseits: 2 / 4
Gelbe Karten: Vermeeren (3), Haidara (4) / Reitz (1), Hack (3)
Zuschauer: 46.887 (ca. 3.800 Gladbacher)

Rumpelstilzchen


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https://www.rb-fans.de/artikel/20241110-spielbericht-bmg.html

  • 1. Bundesliga
  • 2024/25
  • Antonio Nusa
  • Borussia Mönchengladbach
  • Heimspiel
  • Hinrunde
  • Marco Rose
  • Mönchengladbach
  • Oliver Mintzlaff
  • Péter Gulácsi
  • Rotation
  • Torlos
  • Unentschieden
  • Yussuf Poulsen

PUNKTLOS DIE VIERTE! RBL VERLIERT MIT 1:3 IM CELTIC-PARK.

Titelbild

Glasgow - (07.11.2024) Es gibt Tage, da fällt es schwer, die richtigen Worte zu finden, wo es eine Kunst ist, sachlich zu bleiben und wo es fast unmöglich ist, positiv zu bleiben. Dieser Auswärtsauftritt der Leipziger brachte die RB-Fans-Redaktion in genau diese Lage. Und auch wenn es extrem schwerfällt, folgt nun der Versuch eines halbwegs sachlichen Berichts zum Spiel.

Ausgangslage:

Ein schwacher Auftritt in Dortmund inkl. verdienter 1:2 Niederlage, sowie null Punkte nach drei Spielen in der Champions League. Es war Druck auf dem Kessel und man erwartete eine Leipziger Mannschaft, die wütend und auf Wiedergutmachung aus war. Noch dazu schickte Cheftrainer Marco Rose die vermeintlich beste Mannschaft auf den Rasen. 

Die gastgebenden Schotten – trainiert von Brendan Rodgers - traten unter besseren Voraussetzungen an. Zwar kassierte man in Dortmund eine heftige 1:7 Klatsche und zerfiel dort komplett in sämtliche Einzelteile, dennoch holte man bereits vier Punkte nach drei Spielen und hatte sich somit eine ordentliche Ausgangslage geschaffen. In der Liga war man punktgleich mit Aberdeen ungeschlagener Tabellenführer und rollte über eben jene zuletzt im Pokal 6:0 drüber. Zudem ist der Celtic-Park mit seiner stimmgewaltigen Kulisse immer eine Festung. 

 

Ratlos in Glasgow – Rose fehlt ein Konzept!

 

Von Beginn an im CL-Modus:

Dieser Satz ist in dieser Saison kein Qualitätsmerkmal. Celtic spielte von Beginn an mutig und zeigte sich wild entschlossen, einmal mehr die Festung Celtic-Park entschlossen zu verteidigen. Vor allem einer in grün-weiß hatte richtig Bock, Nicolas Kühn. Wer diesen Namen noch kennt, hat RBs teilweise ernüchternde Grottenkicks gegen u.a. Sandhausen, den Aufstieg in Liga eins und vor allem Ken Gipson, Davie Selke, Atinç Nukan und Nils Quaschner, sowie Achim Beierlorzer als Co-Trainer erlebt. Good old Zweitliga-Zeiten. Damals war der Junge in Leipzig der heiße Scheiß und die wohl größte Hoffnung auf ein Eigengewächs, dass den Sprung in die erste Elf schafft. Später dann aussortiert wegen zu geringer taktischer Disziplin und zu viel Bock auf Zocken und Ballbesitz. Nunja, denkt euch euren Teil bitte selbst. Weiter im Text, ich schweife ab. 

Celtic war von Beginn an da und heiß wie Frittenfett und zusammen mit den stimmgewaltigen Fans wurde schnell klar welch unangenehme Aufgabe das werden könnte, wenn die Leipziger Mannschaft ähnlich fahrig, passiv, ideenlos und mutlos auftrat, wie schon einige Male auswärts diese Saison. Die von Marco Rose zitierte „Traute“ brauchte es auch in diesem Spiel. Davon war vor allem in der ersten viertel Stunde nicht viel zu sehen. Stattdessen wurde man das Gefühl nicht los, die Elf auf dem Rasen musste sich der Lautstärke und der aggressiven Spielweise erst anpassen. Die Mannschaft kam mit der eigenen (früheren) DNA überhaupt nicht zurecht. 

 

Der pure Selbstschutz...

 

Wiederentdeckte Stärken und alte Schwächen:

Mit der ersten Chance für RB nach ca. 18 Minuten fand man dann doch besser ins Spiel und es begann die stärkste Phase im ganzen Leipziger Spiel. Nach drei gefährlicheren Annäherungen erzielte RB die Führung. Ausgerechnet nach einer Ecke, die bisher wahrlich nicht zu den Stärken in dieser Saison zählten. Eine gut getretene Kampl-Ecke wurde von Carter-Vickers unfreiwillig verlängert und am zweiten Pfosten nickte Christoph Baumgartner dankend zum 1:0 aus Leipziger Sicht ein. Es folgten noch acht wirklich grundsolide Leipziger Minuten bevor das Spiel altbekannte Schwächen hervorrief. Gerade als RB es geschafft hatte, die Heimkulisse ein bisschen runterzukühlen und das Spiel auf seine Seite zu ziehen, ließ man die Riesenchance zum 0:2 liegen. Keine Frage, der Abschluss von Antonio Nusa muss in dieser Situation zumindest aufs Tor. Aber auch das zählt zum Lernprozess eines 19-jährigen. Wo die Leipziger Mannschaft allerdings anscheinend einen Kreis als Lernkurve hat, wurde vier Minuten später deutlich. Nicolas Kühn bekommt den Ball nach einem schönen Zuspiel von Ex-Augsburger Arne Engels, zieht nach innen und schlenzt den Ball ins Tor. Zwei Fakten machten diesen Gegentreffer besonders bitter. Zum einen gab man in der Mixed-Zone zu, dass genau bekannt war, was Kühn macht, zweitens war die Verteidigungsaktion von Henrichs und Bitshiabu nicht CL-würdig und eher Geleitschutz als alles andere. Die Folge: Statt dem 2:0 und noch mehr Ruhe im Spiel und im Stadion zu haben, stand es jetzt 1:1 mit einem wieder angezündeten Stadion und einer Celtic-Mannschaft, die nun absolut da war und Leipzigern, die nicht mehr reinkamen. Mal wieder schaffte es die Mannschaft auf internationalem Niveau nicht, eine Führung zu verwalten und souverän aufzutreten. Mit dem 1:1 verlor RB komplett den Faden und fand danach auch nicht mehr ins Spiel rein. 

 

Baumgartners Tor reichte hinten und vorne nicht.

 

Konsequenz schlägt Leichtsinn:

Celtic spielte jetzt Minute zu Minute besser und drehte immer mehr auf. Bis auf einen Entlastungsangriff mit Abschluss nach Eckball bekam RB keinen Fuß mehr in die Tür. Stattdessen bekam Celtic mehrere gute Abschlussmöglichkeiten. Quasi mit dem Halbzeitpfiff belohnte Celtic sich dafür mit dem verdienten 2:1. Aber auch dies ging zu 100% auf die Leipziger Defensive, die nicht entschlossen genug klärte und sich stattdessen - nahe des eigenen Sechzehners - herauskombinieren wollte. Der daraus (wie meist) resultierende Ballverlust flog der RB-Defensive postwendend um die Ohren und erneut war es Nicolas Kühn, der am Ende den Ball in die Maschen drosch. Allerdings auch hier wieder mit freundlicher Unterstützung von Benjamin Henrichs, welcher an diesem Abend wirklich keinen Stich gegen den quirligen Kühn sah und auch in dieser Situation zu spät kam. 

 

Kühn wollte es RBL scheinbar zeigen...

 

Mehr Risiko, kein Ertrag:

Mit Beginn der zweiten Halbzeit sah man direkt, dass die Leipziger höher pressten und damit anfangs auch Celtic ein wenig mehr stressten. Es gab mehr Fehler im Aufbauspiel der Schotten. Doch so richtig Kapital daraus schlagen konnte man nicht. Im Gegenteil: nachdem die Schotten diese ersten Stressmomente überstanden, waren sie wieder voll da. Zwar war auch RB wieder etwas besser drin, doch insgesamt waren die Möglichkeiten die man hatte, bis auf wenige Ausnahmen, nicht wirklich zwingend. Mal köpfte Orban in Schmeichels Arme, mal prüfte Šeško den Celtic-Keeper mit einem Schlenzer. 


Das Déjà-vu-Erlebnis:

In der 71. Minute dann die beste Leipziger Chance im zweiten Durchgang. Christoph Baumgartner (bester Leipziger an diesem Abend) stand noch tollem Pass von Elmas frei vor dem Kasten und kam zum Abschluss. Schmeichel parierte diesen Abschluss wiederum stark. Und wie beim 1:1 kam direkt nach der Riesenchance für RB das Tor für Celtic. Wie ich schon sagte, Lernkurve Kreis halt. Celtic spielte diesen Angriff brutal stark aus und die Hereingabe von Johnston wurde von Gulacsi – dem besten Leipziger der letzten Wochen – unglücklich in die Mitte gelenkt, so dass Hatate nur noch einschieben musste. 3:1, Deckel drauf. Der KO-Schlag. 

 

Leipzig als Bauer in der Königsklasse.

 

Die letzten Minuten:

Von diesem Gegentreffer erholten die Leipziger sich nicht mehr. Es gab ein paar zarte offensive Annäherungen, letztlich blieb dann der Kopfball vom eingewechselten Assan Ouédraogo das einzige, was noch ein wenig im Hinterkopf blieb. Celtic spielte es klasse herunter. Eine Mannschaft, die insgesamt so viel wert ist wie unsere beiden Top-Stürmer, dominierte uns komplett weg und spielte uns vor sich her. Eine wirklich erschreckende Erkenntnis. Umso glücklicher war man als Fan, als der Schlusspfiff nach insgesamt 96 Minuten kam.

 

Nusa gewann noch die meisten Duelle (6).

 

Erkenntnisse:

Nach dem Spiel brachte es Christoph Baumgartner im DAZN-Interview auf den Punkt. Die Leipziger Mängelliste ist lang. Sehr lang. Zu unsauber, zu ungenau im Passspiel sei das Leipziger Spiel gewesen, noch dazu habe man die Bälle zu oft hergeschenkt und war gegen den Ball nicht intensiv und aggressiv genug. Marco Rose sprach davon, dass man es im Moment nicht schaffe, „auf unser Level zu kommen“. Doch was nun? Die letzten beiden Spiele mit quasi ähnlichem Spielverlauf geben Anlass zur Sorge. RB wirkte wie ein angeschlagener Boxer, dem es im Moment nur darum geht, irgendwie in die nächste Pause zu kommen. Die vom Trainer in Dortmund zitierte Traute sieht man im Moment wenig. Allerdings kommt da auch von der Bank viel zu wenig von. Ja, in Dortmund stellte man früh um und bewies somit auch Anpassungsfähigkeit im Spiel. Vor allem aber positionsgetreue Wechsel und wenig Mut in Sachen Ingame-Coaching beim Rückstand zeigen, dass die von der Mannschaft gewünschte Risikobereitschaft nicht von außen vorgelebt wird. Das hat dann auch nichts mit dem kleinen Kader zu tun. Dieser ist zwar ohne Frage gerade angesichts der Ausfälle ein Problem (wer hätte das eigentlich ahnen können? *Ironie off*), dennoch liegen die Probleme gerade in ganz anderen Segmenten und diese gilt es schleunigst in den Griff zu kriegen. Eine weitere Niederlage im Heimspiel gegen Gladbach könnte für eine sehr raue Stimmung in der Länderspielpause sorgen. 


KickerWhoscoredSofacoreRBLUEFAFotMobfbref

 

Statistik
Celtic Glasgow: Schmeichel – Taylor (68. Valle), Carter-Vickers (74. Scales), Trusty, Johnston – McGregor (C), Engels (68. Bernardo), Hatate – Kühn (74. Yang), Maeda, Furuhashi (82. Idah)
Bank: Sinisalo – Nawrocki, Ralston, Welsh, Forrest, McCowan, Palma
RB Leipzig: Gulácsi – Geertruida, Orbán (C), Bitshiabu, Henrichs – Kampl, Haidara (76. Seiwald) – Nusa (68. Elmas), Baumgartner (76. Ouedraogo) – Šeško (68. Poulsen), Openda (82. Silva)
Bank: Vandevoordt – Klostermann, Gebel, Vermeeren
Schiedsrichter: Benoît Bastien (Frankreich)
Tore: 0:1 Baumgartner (23.), 1:1 Kühn (35.), 2:1 Kühn (45.+1), 3:1 Hatate (72.)
Torschüsse: 17 / 10
Schüsse aufs Tor: 5 / 3
expected Goals: 1,79 / 1,28
Passquote: 91% / 87%
Zweikampfquote: 63% / 37%
Ballbesitz: 60% / 40%
Laufwerte: 121,6km / 117,6km
Fouls: 7 / 13
Ecken: 7 / 8
Abseits: 2 / 1
Gelbe Karten: – / Šeško (1)
Zuschauer: 57.551 (ca. 1.000 Leipziger)


Der_wahre_Fan


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  • 2024/25
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  • Celtic Glasgow
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  • Ligaphase
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VERDIENTE NIEDERLAGE NACH SCHWACHER VORSTELLUNG IN DORTMUND

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Leipzig - (03.11.2024) Die Vorzeichen standen diesmal gut. Punktgleich lag man vor dem Spieltag mit den Bayern an der Tabellenspitze und durfte nun gegen einen kriselnden sowie ersatzgeschwächten BVB antreten. Da es auch ein Sechs-Punkte-Spiel war, bestand die Möglichkeit das Punktepolster auf einen direkten Konkurrenten um die Champions-League Plätze auf 10 Zähler auszubauen. Diesmal konnte "die Lücke" nicht genutzt werden, so dass der BVB auf 4 Zähler heranrücken durfte. Zu viele Fehler, eine schlechte Laufleistung und eine weiterhin fehlende Spielkultur lassen gegen größere Teams in dieser Saison kaum einen Erfolg zu.

Vor dem Spiel ist vor dem Spiel

100 Pflichtspiele unter Marco Rose. Eine Erfolgsgeschichte, die es vorallem in der Bundesliga für unseren jungen Verein so noch nicht gab. Sein Debüt feierte er damals mit einem souveränen 3:0-Sieg gegen genau den gleichen Gegner, nämlich den BVB. Nun hat sich der Kreis geschlossen und das Jubiläumsspiel ging für ihn verloren. Verzichten musste er leider auf Castello Lukeba aufgrund muskulärer Probleme, einer unserer Leistungsträger in der Innenverteidigung, der durch Lukas Klostermann ersetzt werden musste. Wie beim BVB stellte sich das Team in der Anfangsformation fast von selbst auf. Aber es wurde mittels einer Dreier- bzw. Fünferkette probiert, eine neue taktische Ausrichtung vorzugeben. Im Gegenzug zum Pokalspiel fand sich Yussuf Poulsen nach seinem starken Auftritt wieder auf der Bank wieder, während der wiedergenesene Loïs Openda in die Anfangsaufstellung rutschte.



Marco Rose übernahm das Amt mit einem Heimsieg gegen den BVB. Nun schloss sich der Kreis.


Dreisatz des Spiels

Es war ein gebrauchter Tag. In keiner Weise konnte RB an seine Stärken als Team anknüpfen. Das was unser Team zuletzt gegen genau diesen Gegner immer ausgezeichnet hatte, war der unbedingte Wille und die Bereitschaft Extrameter zu gehen, um spielerische Defizite ausgleichen zu können. Diesmal fehlte diese Leidenschaft, dieses Brennen und Fighten in jedem Zweikampf. Man war nicht nur spielerisch unterlegen, was teilweise zu erwarten war, sondern auch läuferisch. Am Ende lief der BVB trotz mehr Ballbesitz- und Spielanteile drei Kilometer mehr im Team. Und das, obwohl die Dortmunder vor ein paar Tagen eine Verlängerung im Pokal in den Beinen hatten und diese auf viele verletzte Leistungsträger verzichten mussten.

Dass die taktische Ausrichtung nach einer Viertelstunde schon schnell über Bord geworfen und auf das gewohnte 4-2-2-2 korrigiert werden musste, lag größtenteils an der zu offensiven Ausrichtung von Antonio Nusa. Aber auch das schien insgesamt unserem Team nicht geholfen zu haben, denn auch im weiteren Spielverlauf fand man kaum einen Ansatz, selbst spierische Lösungen zu finden und sich vom Gegenpressing der Dortmunder zu lösen. Die Folgen waren wieder zu schnelle Ballverluste, demnach keine Spielkontrolle und kaum herausgespielte Torchancen. 9:1 Torschüsse hieß es nach 30 Minuten bei 1,64:0,17 xG. Nach 60 Minuten waren es 17 zu 5 Torschüsse und 2,21:0,17 xG zu Gunsten des BVB. Am Ende stehen 21 zu 8 Torschüsse für Dortmund zu Buche und ein xG-Wert (erwartbare Tore) von 3,2 zu 0,6. Dies beschreibt sehr gut den gesamten Spielverlauf, indem in jeder Phase des Spiels RB wirklich keinen Zugriff fand. Mit viel Glück hätte man ein 2:2 holen können. Aber es hätte auch viel schlimmer ausgehen können, hätte der BVB seine Großchancen besser genutzt.




Schwaches Spiel gegen einen direkten Konkurrenten um die Champions League Plätze


Champagner statt Bier – Die Fans

3.000 RB-Fans begleiteten diesmal unser Team. Einige waren 4 Uhr in der Frühe am folgenden Sonntag wieder Zuhause. Die Stimmung war gut, für die man auch schon vor dem Spiel sorgte. Zudem wurde eine schöne Choreo dargestellt "Avanti Lipsia" und es waren auch während des Spiels die Sprechchöre der Leipziger gut am TV oder im Radio zu hören. Dass es zu nicht mehr Euphorie reichte, lag im großen Teil auch am Leipziger Spielverlauf auf dem Platz, welche die Stimmung etwas eindämmte.



Schöne Auswärtschoreos unserer Auswärtsfahrer



Aufgefallen

1)      Die Serie ohne Niederlage in der Bundesliga ist gerissen - Nach 19 Bundesligaspielen ohne Niederlage mussten unsere Rasenballer erstmals wieder mit Null Punkten im Gepäck die Heimreise antreten, während der BVB saisonübergreifend der siebte Heimsieg in Folge gelang und aktuell das beste Heimteam der Bundesliga ist. Für unser Team endete somit auch die Serie von 10 ungeschlagenen Spielen in der Ferne. Die letzte Niederlage stammte vom 24. Februar diesen Jahres.

2)      Fehlendes Laufvermögen und Planlosigkeit mit dem Ball - fast in jedem Spiel läuft der Gegner im Schnitt bis zu drei Kilometer mehr im Spiel. Dies spiegelt sich besonders wieder, wenn man in der eigenen Spielhälfte den Ball gewinnt bzw. besitzt, aber es nicht schafft, das gegnerische Pressing zu überspielen, weil es an Anspielstationen mangelt. Damit man weiterhin in Ballbesitz bleiben kann, bedarf es eines erhöhten Laufaufwands, indem sich nicht nur ein Spieler anbietet, sondern gleich mehrere. Nur so kann ein schneller Ballverlust vermieden und ein riskantes Spiel umgangen werden. Da unsere Spieler dieses Laufvermögen nicht an den Tag legen, hat man dann eine mangelhafte Spielkultur, während bei anderen Spitzenmannschaften dieses Kriterium sichtbar viel besser umgesetzt wird.

3)      Zu viele gegnerische Torschüsse und zu hoher xGA-Wert - Saisonübergreifend schaffte man es nur in den letzten 12 Bundesligaspielen im Durchschnitt elf Mal auf das gegnerische Tor zu schießen, während man den gegnerischen Teams 16 Torschüssen pro Spiel ermöglichte. Das ist eine klar erkennbare Verschlechterung der Spielleistung, auch wenn statistisch gesehen wenige Gegentore fielen. Wir ermöglichen es dem Gegner, viel gefährlicher vor dem Leipziger Tor zu kommen, der mittels schwacher Chancenverwertung sich aber selbst das Bein stellt oder oft am starken Péter Gulácsi scheiterte. Während unser Team sich einen xG-Wert in den letzten 12 BL-Spielen von 1,55 erspielte, gelang es den Gegnern einen xGA-Wert von 1,71 herauszuspielen. Allein diese Tatsache, dass fast jedes Spiel eher wild, eher unkontrolliert vorgetragen wird und der Gegner im Schnitt mehr Torschüsse abgibt und einfach mehr Torgefahr ausstrahlt, sollte den Verantwortlichen oder den RB-Fans zu denken geben. Bisher hatte unsere Tor-Effizienz und ein starker Pete sehr geholfen dies zu kaschieren. RB belegt derzeit lediglich auf Platz 8 bei herausgespielten Torchancen (xG) und nur auf Platz 11 bei erwartbaren gegnerischen Treffern (xGA), was insgesamt nur Bundesligamittelmaß bedeutet.




Realitätscheck misslungen - spielerisch und von der Torgefahr her war man klar dem BVB unterlegen



4)      Fehlende individuelle Qualität? - Mit den Ausfällen der Leistungsträger von Xavi, David Raum, Castello Lukeba und Xaver Schlager fehlten unserem Team nicht nur sehr laufstarke Spieler, sondern auch top Individualisten, die die eine oder andere Situation hätten besser lösen oder herausspielen können. Vielleicht auch noch ein Dani Olmo oder Mohamed Simakan, die das Team verließen. Diejenigen, die in diese Lücken springen durften, konnten leider noch nicht dies unter Beweis stellen, zumal sie mit ihren jungen Jahren um Arthur Vermeeren und Antonio Nusa Zeit benötigen, sich weiterzuentwickeln. Die hinter der Doppelspitze (Openda/Sesko) agierenden Christoph Baumgarntner und Antonia Nusa konnten in keiner Weise annähernd Torgefahr ausstrahlen. 0 Torschussvorlagen, 0 Torschüsse, 0 Torvorlagen, 0 Tore sprechen hier Bände.

5)      Fehlende Team-Qualität? - Wie in dieser Saison in der Champions League ersichtlich, tun sich unsere Rasenballer sehr schwer gegen gut eingespielte Teams, die mit höherer Qualität agieren. Das ist insbesondere der eigenen fehlenden Spielkultur geschuldet, eben die Qualität, den Ball in den eigenen Reihen halten zu können, trotz Gegenpressing. Mit höherem Laufvermögen aller Spieler, aber auch mit der Qualität genauere Zuspiele zu fabrizieren unter Gegnerdruck wären Lösungsvorschläge gegeben, die man aber aktuell gegen Spitzenteams nicht auf dem Platz bringt. Immerhin hat der BVB sich bisher gut geschlagen in der Champions League und ist in der Bundesliga ein direkter Konkurrent um die internationalen Plätze.

6)      Bester Leipziger: Péter Gulácsi  - Mit 9 Glanzparaden in der Bundesliga hatte er auch diesmal großen Anteil daran, dass es am Ende nur eine knappe 1:2 Niederlage wurde. Mit zwei Drittel aller abgewehrten gegnerischen Großchancen ist er weiterhin führend in der Bundesliga. Pete ist diese Saison besonders stark, was wiederum auch dem leistungsfördernden Konkurrenzkampf mit Maarten Vandevoordt geschuldet ist. In diesem Spiel konnte er sich wieder auszeichnen und rettete unser Team vor einer noch höheren Niederlage.


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Aussichtsloses Unterfangen - in keiner Phase des Spiel konnte man sich Torchancen erarbeiten.


7)      Fehlende Leidenschaft - zumindest war dies objektiv erkennbar. Diesmal fehlte der letzte Wille und der letzte Einsatz, um jeden Quadratzentimeter auf den Rasen umzuflügen. Kein Vergleich zu den vorherigen Spielen gegen den BVB, in denen unsere Spieler um ihr Leben rannten und mit ihrem leidenschaftlichen Auftreten, teils spielerische Defizite wettmachten und jeden Spieler im Team mitgerissen werden konnte. Es war diesmal so, als ob Statisten auf dem Platz standen, die größtenteils nur reagierten. Der letzte Wille, der Glaube und Mut, sich dem Kampf entgegenzuwerfen, war in diesem Spiel nicht ausreichend vorhanden.

8)      Standardschwäche und Schwäche bei Flugbällen - Es ist schon seit Längerem ein leidiges Thema, wie sich unsere Spieler immer wieder bei gegnerischen Hereingaben verhalten. Mit der Ausnahme von Willi Orban und Benjamin Sesko vermag es kein anderer Spieler, die Flugkurve und die Geschwindigkeit des herannahenden Balles gut zu berechnen und folgerichtig darauf zu reagieren. Oft wird nur zugeschaut wie der sich nähernde Ball heranfliegt, dabei man sich nur raumorierntiert verhält und wie festgenagelt auf seinen Platz verharrt. Die Folge ist, dass der Gegenspieler ohne groß gestört zu werden sich zum Ball bewegen kann und seine Torchance erhält. Das ist nicht nur gegen Spitzenteams so, sondern auch gegen "schwächere" Teams, die meistens über die Flügel Flanken fabrizieren, und zeigt sich auch jedes Mal in den xGA-Werten (erwartbare, gegnerische Tore).

9)      Assan Ouédraogo - Pflichtspieldebüt für unseren Neuzugang. In rund 9 Minuten Spielzeit konnte zumindest Assan vier Zweikämpfe führen, wovon er drei gewann, spielte acht Pässe bei einer Passquote von 88% und wurde dreimal gefoult. Ein kleiner Lichtblick an diesem Abend.


Pressekonferenz nach dem Spiel


Fazit und Ausblick

Am Dienstag wartet schon das nächste Spiel bei Celtic Glasgow. Zeit zum Nachdenken und Aufarbeiten ist nicht wirklich vorhanden. Das Gleiche gilt auch für das nächste Heimspiel vier Tage später gegen Mönchengladbach. Während man in der Champions League mit den Rücken zur Wand steht, ist in der Bundesliga weiterhin alles offen und man hat nach neun Spieltagen immer noch Platz 2 inne. Noch hat man das Heft in der Hand, mit erfolgreichen Ergebnissen vor der nächsten Länderspielpause für gute Voraussetzungen und einer besseren Grundstimmung zu sorgen. Anderenfalls könnte es bei erneuten läuferischen und spielerischen Mängeln und das Ausbleiben des bisherigen Matchglücks schnell ungemütlich werden. Es war in Dortmund nur eine Bundesliga-Niederlage, die letzte stammte vom Februar. Somit ist nichts Großes verloren gegangen, zumal sich einige Konkurrenten selbst die Punkte wegnahmen. Trotzdem sind unsere Rasenballer in der Pflicht, die letzten Reserven für die zwei bevorstehenen Spiele zu mobilisieren, um einerseits in der Champions League ihre Chance wahren zu können und andererseits in der Bundesliga die derzeit noch gute Ausgangsposition nicht leichtfertig zu verspielen.



kicker - whoscored - sofascore - Sofacore - RB Leipzig - Bundesliga - fotmob - understat - fbref


Borussia Dortmund: A. Meyer - P. Groß, Can, N. Schlotterbeck, Bensebaini - F. Nmecha, Sabitzer (67. Azhil), Brandt, Beier (94. Campbell), Gittens (79. Malen) - Guirassy
RB Leipzig:
Gulacsi - Klostermann, Orban, Geertruida - Henrichs (70. Bitshiabu), A. Haidara (64. Kampl), Vermeeren, Nusa (82. Ouedraogo), Baumgartner (64. Elmas), Sesko (70. Poulsen) - Openda
Bank: Vandevoort, Zingerle – Seiwald, Silva
Schiedsrichter: Tobias Stieler
Tore: 0:1 Sesko (27.), 1:1 Beier (30.), 2:1 Guirassy (65.)
Torschüsse: 20 / 7
Schüsse aufs Tor: 8 / 4
expected Goals: 3,30 / 0,24
Passquote: 83% / 79%
Zweikampfquote: 51% / 49%
Ballbesitz: 56% / 44%
Laufstrecke: 119,58km / 116,57km
Sprints: 264 / 262
Fouls: 11 / 12
Ecken: 4 / 0
Abseits: 2 / 2
Gelbe Karten: Baumgarnter (1), Henrichs (1), Geertruida (2), Kampl (2) / Beier (1), Bensebaini (5)
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft) - davon 3.000 RBL-Fans

RBoligei



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  • Vermeeren

4FANS PODCASTFOLGE 68 - ALLES BE(KLOPP)T

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Medien DiskussionBilderVideoAudioDiskussion

Leipzig - (31.10.2024) Bundesliga, Champions League, DFB Pokal - also höchste Zeit wieder eine neue Aufnahme vom Podcast #4Fans zu starten. Und es wurde bekloppt im wahrsten Sinne. Da ein spätes Update, dort ein Infekt, Chaos bei der Aufnahme und nach 3 Stunden um 00:45 diese dann zu beenden. Aber was macht man nicht alles für den einzig wahren Rasenballsport.

Nach der Länderspielpause ist (wie immer) einiges passiert am Cottaweg und man weiß gar nicht wo man anfangen soll. Verletzungen, Rekorde, Tore und (Nicht) Tore, neue Torhymne und dann grätscht Red Bull noch dazwischen. Da wird man auch be(Klopp)t.

Aber die Podcastcrew um Tobi, Flo, Marco und den kränklichen Moderator Lars geben ihr Bestes, um alle Themen einzufangen, nur um nach Mitternacht festzustellen, das man trotz Rekordaufnahme einiges doch vergessen hat in der 68. Ausgabe.

Wie eben die Kleiderspende am 09.11.2024, Fanthemen wie Zugfahrt nach Klagenfurt, Bescherspende der Brausecrew, die Frauen und der Nachwuchs. Und da wird man auch be(klopp)t, weil wir ja gerne alles abdecken wollen.

Anmerkungen, Hinweise, Lob und Kritik gerne auf Social Media oder an 
redaktion@rb-fans.de

Bleibt gesund, bleibt stabil und viel Spaß beim Hören.
Eure Podcastcrew #4Fans




Folge 68 – Alles be(Klopp)t

31.10.2024 – 4Fans Folge 68 mit Marco, Tobi, Florian und Moderator Lars

  • 00:00:00 – Intro und Begrüßung
  • 00:05:21 – Kurzanalyse Mainz
  • 00:12:15 – Sesko und sein Nicht Tor
  • 00:18:22 – Gößling und die Wand Gulacsi 
  • 00:30:19 – Liverpool ohne Klopp
  • 00:45:11 – Xavi und seine Verletzung
  • 00:52:30 – Analyse Freiburg
  • 01:00:11 – Halbzeitpfiffe
  • 01:04:33 – Maarten kommt
  • 01:21:45 – Silva kommt auch
  • 01:28:24 – Neue Torhymne 
  • 01:45:33 – Analyse St Pauli
  • 01:55:22 – Hatch Hamkoennen
  • 02:01:33 – Kamplfanboys
  • 02:07:37 – HereViggo
  • 02:13:24 – Pokalträume
  • 02:18:40 – Jürgen K. 
  • 02:46:02 – Tippen und Verabschiedung

FrechdachsTurbo5000 (@FrechdachsTurbo) / X (twitter.com)
Luppen mit ... Jürgen Klopp! - Einfach mal Luppen - Podcast

Lars


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