NÄCHSTE BEGEGNUNG

Champions League 6. Spieltag
Dienstag, 10.12.2024, 21:00 Uhr
Ort: Red Bull Arena Leipzig
RB Leipzig
Aston Villa
Spielplan RB Leipzig

1. LIGA QUICKTABELLE

1
Bayern München
29
2
Eintracht Frankfurt
23
3
RB Leipzig
21
4
Bayer 04 Leverkusen
20
5
Borussia Dortmund
19
6
Mönchengladbach
17
7
SC Freiburg
17
8
1. FSV Mainz 05
16
9
VfB Stuttgart
16
10
1. FC Union Berlin
16
11
Wolfsburg
15
12
Werder Bremen
15
13
1899 Hoffenheim
12
14
FC Augsburg
12
15
1. FC Heidenheim
10
16
St. Pauli
8
17
Holstein Kiel
5
18
VfL Bochum
2

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DAS TEAM LEBT! VERDIENTER 3:0 SIEG GEGEN DIE EINTRACHT AUS FRANKFURT

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Leipzig - (05.12.2024) Der Abend stand ganz im Zeichen von Marco Rose. Am Ende waren bei den RB-Fans, Spielern und Trainern überall zufriedene Gesichter zu erkennen, gepaart mit Glücksmomenten und vielen Emotionen, die es so in letzter Zeit nicht mehr gab. Mit einem souveränen und leidenschaftlichen Pokalfight bezwangen unsere Rasenballer verdient die Eintracht aus Frankfurt und stehen nun im Viertelfinale.

Vor dem Spiel ist vor dem Spiel

Viele verletzte Spieler, fehlende Leistungsträger, ein Team außer Form, ein Trainer(stab) ohne Antworten und eine Negativserie, die es so in diesem Ausmaß noch nicht gab. Die letzte Bundesligaheimniederlage gegen Wolfsburg mit 1:5 lag erst vier Tage zurück. Eine schier ungünstige Ausgangslage für unsere Rasenballer gegen den Favoriten aus Frankfurt.

Die Eintracht aus Frankfurt im Gegensatz zu uns mit einem Lauf und sieben Siegen aus den letzten sieben Pflichtspielen. Das katapultierte sie nicht nur zuletzt auf Platz 2 in der Fußballbundesliga, sondern auch international sind sie ungeschlagen in der Europa League. Mit der Unterstützung von über 5.000 Fans gegen einen krisenbehafteten Gastgeber war alles angerichtet für einen weiteren Erfolg.

Für Marco Rose sollte es nach dem Wolfsburgfiasko „das“ Endspiel werden, die letzte Möglichkeit, mit einem Erfolg seinen Job zu sichern. Die Wahrscheinlichkeit nach den zum Teil blutleeren Auftritten war sehr gering. Aber die Hoffnung bestand auch, dass das Team mehr denn je in der Pflicht war, Verantwortung zu übernehmen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Schließlich ist auch jedes Pokalspiel ein Endspiel und wir alle denken oft und gerne zurück und schwelgen in Erinnerungen der erfolgreichen Pokalsiege. Der DFB-Pokal ist unser Wettbewerb und irgendwie auch der letzte Strohhalm in dieser Saison, doch noch etwas reißen zu können.





Dreisatz des Spiels

Es gibt Fußballspiele und -abende, die wünscht man sich einfach als Fan miterlebt zu haben. Und genau das war gestern so ein Abend, der so ziemlich alles in sich barg, so dass das zuletzt geschundene RB-Fanherz endlich wieder ordentlich Vitamine bekam, um seine Welt wieder gerade zu rücken sowie mit Zuversicht und Hoffnung in die nächsten Spiele bis Weihnachten gehen zu können.

Manch einer wunderte sich ob der schwachen Vorstellung der Eintracht. Aber man kann nur so gut spielen, wie es der Gegner auch zulässt. Und das haben unsere Rasenballer diesmal sehr gut auf den Platz gebracht. Marco Rose hatte das Team glänzend auf das Spiel der Frankfurter eingestellt und gleichermaßen war das Team bereit, auch über Leidenschaft, Kampf, Wille und hohem Aufwand für ihren Trainer zu spielen.

Am Ende des Tages lagen sich alle in den Armen. „Emotion“ war das Schlagwort des Abends. Freudentränen liefen bei dem einen oder anderen Fan und Marco Rose-Rufe vor der Fankurve, während sich dieser das (Leipziger-)Herz hält. Es war ganz viel Liebe mit im Spiel und an diesem Pokalabend. Aber auch endlich zeigte das Team wieder sein wahres Gesicht, zu was es imstande sein kann zu leisten. Jeder Spieler hängte sich rein, glänzte auf seiner Position, als gebe es kein Morgen mehr.



Einer für Alle, Alle für Einen – Spieler und Trainer als Einheit



Aufgefallen

1)     Nusa - bleibt DER Transfer der Saison. Wieder ist es der junge Norweger, der mit seinen Aktionen unmittelbar am Erfolg der Mannschaft beteiligt ist. In diesem Spiel wirbelte der neue König des Nordens als linker Schienenspieler respektive offensiver Außenverteidiger und war erneut bei allen drei Leipziger Treffern beteiligt. Besonders sein 1 gegen 1 schaffte Räume, die Sesko und Openda bespielen konnten.

2)      Loïs Openda & Benjamin Sesko – Die Torflaute beider Profis ist endlich vorbei. Zumindest in diesem DFB-Pokalspiel konnten beide wieder ihr wahres Leistungsvermögen zeigen. Klasse Einzelleistungen bei den Toren unterstrichen die Qualitäten, die in ihnen schlummern. Diese gilt es nun auch in der Bundesliga und im internationalen Geschäft abzurufen. Aber es war auch schön zu sehen, wie sie ihre Emotionen herausließen und das Publikum mitnahmen. Man wünscht sich gern weitere solcher Momente.

3)      Rose stabilisiert die Hintermannschaft - Eine unorthodoxe Aufstellung, die Rose zum Pokalspiel gewählt hatte. Seiwald, Orban und Geertruida bildeten die Dreierkette, Henrichs und Nusa die Außenbahnspieler. Besonders in der Rückwärtsbewegung und bei einem guten Stellungsspiel gegen die spielstarken Frankfurter zeigte sich die Stärkung der Defensive und trotzdem konnten Henrichs und Nusa die Offensive gut unterstützen und strahlten von den Außenbahnen stets Gefahr aus.






4)      Es leben die Flexibilität - Wenn das Personal knapp ist, muss man umdenken. Seiwald integriert sich als neuer Innenverteidiger und macht seine Arbeit gut. Von Frankfurts Sturmstar Omar Marmoush war im Spiel nicht viel zu sehen. Aber auch in der Vorwärtsbewegung konnte Seiwald mit seiner Übersicht das Spiel beleben und mit aufbauen. Mindestens in der Zeit bis zur Winterpause scheint man eine gute Alternative für die Innenverteidigung gefunden zu haben.

5) Das Mindset stimmt - Bis zur 31. Minute wirkte die Offensive wieder glücklos. Ein Abseitstreffer und einige vergebene Chancen ließen den pessimistischen RB-Fan schon das Schlimmste vermuten. Doch die Mannschaft hielt an ihrem Spielplan fest und zeigte sich unbeeindruckt. Da, wo man in den letzten Spielen anfing hektisch zu werden, blieb man diesmal cool und konnte dies mit Erflog krönen.

6)      Das Publikum - 37.187 verkaufte Tickets und weitere 5.300 Rückläufer in der Ticketbörse. Im Großen und Ganzen eine bescheidene Zuschauerzahl gegen einen lukrativen und starken Gegner. Aber in Anbetracht der schwächelnden Leistungen der vergangenen Wochen durchaus verständlich. Die, die dabei waren oder dabei sein konnten, haben für eine ordentliche Stimmung gesorgt und somit erneut zu einem unvergesslichen Pokalabend beigetragen.

7)      Hochmut kommt vor dem Fall: Die Gästefans - ca. 4.700 Tickets über dem Gästeblock und weitere 1.000 im weiten Stadionrund verteilt, rundeten einen stimmungsvollen Pokalabend ab. Schlecht nur, wenn die Gästefans schon vor dem Spiel laufstark "Auswärtssieg" brüllen. Da passt es gut ins Bild, dass unser Verein weiterhin ihre Hymne spielt, aber diese umgekehrt die unsrige und unseren Stadionsprecher auspfeifen. Am Ende gab es nur einen Sieger und die Antwort auf dem Platz!

8)      DAS TEAM, Teil 1 - Ob ein Nicolas Seiwald oder ein Willi Orban, ob ein Arthur Vermeeren oder ein Benjamin Henrichs. Alle Spieler gingen an diesem Abend voran und übernahmen Verantwortung. Man hat gleich von Beginn an gesehen, dass das Team mit einer ganz anderen Körpersprache auftrat. Damit es nun nicht nur bei einem Intermezzo bleibt, ist das Team für die nächsten Aufgaben in der Pflicht, daran zu wachsen und den Turnaround gemeinsam zu schaffen. Ein Anfang ist getan.

9)     DAS TEAM, Teil 2 - E steht hinter Rose!. Nach dem desolaten 1:5 gegen Wolfsburg konnte man meinen, dass Team spielt nicht nur gegen einen zu kleinen und durch Verletzungen geprägten Kader, sondern auch gegen den eigenen Übungsleiter. Man mag sich nicht vorstellen, mit welcher Last Rose am Mittwochabend ins Stadion gefahren ist. Das Team zeigte jedoch eine Antwort und spätestens nach dem Jubel zum 3:0 steht fest, es steht zu 100 % hinter dem Trainer. Ein emotionales Statement.


Alles im Namen der Rose

 

10)      Emotionaler Moment, Teil 1 -  Loïs Openda trifft zum 3:0 und rennt anschließend jubelnd auf die Trainerbank zu. Das, was danach kam und nicht nur aus den Fans herausbrach, waren pure Emotion und Freude gepaart mit Leidenschaft und Herz. Einer für alle, alle für einen und unser Trainer stand dabei ganz im Mittelpunkt. Momente und Bilder, die man nicht mehr vergisst. Eine Botschaft, die man somit nach außen getragen hat und zeigt, dass wir weiterhin eine Einheit sind.

11)      Emotionaler Moment, Teil 2 -  „Marco Rose“-Sprechchöre nach Spielende vor der Kurve. Es war gefühlt das erste Mal, dass unser Trainer so nah vor uns Fans stand und gefeiert wurde. Wie Marco sich dabei oft an sein Herz fasste und sich bedankte, war ein ergreifender Moment. Auch an dieser Stelle einen großen Dank  an uns Fans und somit verbunden mit dem Signal, welches an das Team und den Trainer gesendet wurde.




Nach dem Spiel wurde Marco Rose in der Kurve gefeiert

 

Fazit und Ausblick


Schritt Eins ist getan und es gab viel zu jubeln an diesem Pokalabend. Ein Gefühl, welches uns in den letzten Spielen und Wochen größtenteils verwehrt blieb. Der DFB-Pokal bleibt weiterhin ein guter und erfolgreicher Wettstreit, der uns zu liegen scheint. Langsam wird die Hoffnung größer und die Gedanken schwelgen in Richtung Pokalfinale. Es sind nur noch zwei Spiele. Je nach Losglück ist ein erneutes Pokalfinale immer näher gerückt, da nach Dortmund nun auch der FC Bayern nicht mehr um den Pokal mitspielen kann.

Trotzdem bleibt nach dem Pokalabend leider nicht viel Zeit der Freude, denn die nächste Aufgabe naht im Rahmen der englischen Wochen bis Weihnachten. Das nächste Spiel gegen Holstein Kiel am Samstag wird ein Schweres und ein ganz anderes werden. Die abstiegsbedrohten Kieler „müssen“ unbedingt punkten und haben das Heimpublikum hinter sich. Sie sind lauf- und kampfstark und werden körperlich unserem Team wieder alles abverlangen.

Für unser Team heißt es jetzt trotz Personalsorgen, weiterzumachen und an die Leistungen im Pokalspiel anzuknüpfen. Denn umso schmerzhafter dürften erneute Punktverluste in der Bundesliga sein. Es gilt das Momentum auszunutzen. Und es geht weiterhin um den Job von Marco Rose, der vorerst mit dem Pokalsieg gegen Frankfurt seinen Job rettete. Das Team muss für sich und weiter für ihren Trainer kämpfen und nun auch in Kiel sowie in den darauffolgenden Spielen dieses mehrfach beweisen.


Pressekonferenz nach dem Spiel

YouTube-Link

 

Kicker – Whoscored – Sofacore – RBL – Bundesliga – FotMob – understat – fbref


RB Leipzig: Vandevoordt – Henrichs, Seiwald, Orban (C), Geertruida, Nusa (84. Klostermann) – Haidara (71. Schlager), Vermeeren – Baumgartner, Openda, Sesko (76. Silva)
Eintracht Frankfurt: 
Trapp – Kristensen, Koch (66. Höjlund), Tuta – Collins (55. Knauff), Skhiri, Larsson (46. Chaibi), Brown (82. Dahoud) – Götze (55. Nkounkou) – Ekitike, Marmoush
Bank: Gulacsi (Tor), Zingerle (Tor) – Kampl, Sakar, Jatta, Gebel
Schiedsrichter: Sven Jablonski
Tore: 1:0 Sesko (31.), 2:0 Openda (50.), 3:0 Openda (58.)
Torschüsse: 15 / 7
Schüsse aufs Tor: 7 / 1
Passquote: 77% / 88%
Zweikampfquote: 51% / 49%
Ballbesitz: 36% / 64%
Fouls: 3 / 9
Ecken: 3 / 9
Abseits: 2 / 2
Gelbe Karten: Seiwald (1) / Dahoud (1)
Zuschauer: 37.187


RBoligei & AlexHell


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  • Antonio Nusa
  • Benjamin Šeško
  • DFB Pokal
  • Heimspiel
  • Loïs Openda
  • Marco Rose
  • Saison 2024/25

FOLGE 70 - DIE 5 PHASEN DES RASENBALLSPORTS

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Leipzig - (03.12.2024) Die Fahnen hängen symbolisch auf Halbmast am Cottaweg. Das Wort Krise macht die Runde. Oder Tal der Tränen. Gesucht wird der richtige Dünger für die welke Rose. Ob wir dies gefunden haben, dafür gibt es die 70. Ausgabe vom Podcast #4Fans.

Es gibt also aktuell nicht viel zu Lachen, aber wir müssen darüber reden und den Finger in die Wunde legen (gelacht wurde trotzdem). Und das macht das Podcast Team um Tobi, Frank, Flo und Moderator Lars ausführlich, sachlich, hitzig, emotional, aber immer mit Respekt. 

Alles in allem gehen wir in Anlehnung an die 5 Phasen der Trauer die 5 Phasen vom Rasenballsport durch: Leugnen, Zorn, Verhandeln, Depression und Akzeptanz. Es passt halt sehr. 

Anmerkungen, Hinweise, Lob und Kritik gerne auf Social Media oder an 
redaktion@rb-fans.de

Bleibt gesund, bleibt stabil und viel Spaß beim Hören.
Eure Podcastcrew #4Fans




Folge 70 - Die 5 Phasen des RasenBallsports

02.12.2024 – 4Fans Folge 70 mit Frank, Tobi, Florian und Moderator Lars

  • 00:00:00 – Intro und Begrüßung
  • 00:05:51 – Kurzanalyse aller Spiele
  • 00:09:21 – Leugnen: Es kann nicht wahr sein!
  • 00:15:30 – Milano è brutta
  • 00:24:30 – Zorn: Wer hat mir das angetan?
  • 00:40:01 – Verhandeln: Wie kann ich es wieder gut machen?
  • 00:59:00 – Depression: Ich kann es nicht abwenden!
  • 01:05:06 – Akzeptanz: Ich akzeptiere die Situation
  • 01:39:24 – Quo Vadis Marco R.?
  • 01:51:55 - Wir blicken zurück
  • 02:00:50 – Frage(n) des Tages
  • 02:07:02 – OFC Weihnachtsmarkt
  • 02:16:01 – Tippen und Verabschiedung


FrechdachsTurbo5000 (@FrechdachsTurbo) / X (twitter.com)


Lars


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DEN BEKUNDUNGEN FOLGEN KEINE TATEN

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Leipzig, 02.12.2024 - (02.12.2024) Schwer ertragbar war das Spiel gegen Wolfsburg. Das gewünschte Aufbäumen kam nicht zustande, da Wolfsburg die zarten Äste eines solchen sehr früh zu kappen wusste und RB in einen erneuten Hühnerhaufen verwandelte, dem es nie im Spiel gelang, mindestens Bundesliganiveau an diesem Spieltag zu erreichen. Die Krise erhielt somit ihren nächsten Höhepunkt.

Vor dem Spiel ist vor dem Spiel

Innerhalb der zurückliegenden Woche ließ Inter aus Mailand in der Champions League Partie gegen die roten Bullen noch alle Federn an den Leipzigern. Die hiesigen Gazetten träumten nach der 0:1 Niederlage sogar schon wieder von einer Trendwende, da sich die erfahrenen Italiener fast eine Halbzeit lang Ruhe im eigenem Strafraum gönnten, was den Trugschluss zuließ, dass Leipzig die zweite Halbzeit stärker als erwartet gestaltete. Tatsächlich sprach sich wohl eher die diesjährige Leipziger Harmlosigkeit schon bis zum Naviglio Grande rum und so gondelten die I Nerazzurri ihr Heimspiel ungefährdet nach Hause, sodass die Rasenballer mit einer Gefährlichkeit von 0.15 xG und keiner einzigen Großchance die Heimreise mit der fünften Cupniederlage und dem fünften Spiel ohne Sieg in Folge antreten mussten.      

Nun wartete mit Wolfsburg ein Gegner im Bundesligaalltag, der im starken Gegensatz zu den müden Leipzigern fünf Spiele in Folge ungeschlagen blieb und dabei auch die damals krisengeschüttelten Dortmunder im DFB Pokal schlug, gegen die RBs sich potenzierender Negativlauf erst so richtig begann. Begrüßen konnte man zudem Ralph Hasenhüttl, den ersten Bullentrainer der Bundesliga, dessen Wege letzte Saison auf den Trainerstuhl der wieder bissigen Wölfe führte. Dieser Herr Hasenhüttl ist mit einer Punktausbeute von 67 auch immer noch Rekordhalter bei den kriselnden Pleißestädtern. Ein noch ungebrochener Rekord, den Roses Team letzte Saison hätte einfach knacken können, aber da fing die Misere, die jetzt ihren Gipfel findet, bereits an.    

Das leidgetragene Team stellte sich gegen die wieder erstarkten Niedersachsen selber auf, da Verletzungen wie Starkregen über den Leipziger Kader danieder kommt. Sogar junge Früchte aus den U-Mannschaften durften deshalb die rote Bank drücken. Obwohl Rose nach der Niederlage in Mailand klarmachte, dass Experimente nun vorbei wären, womit er die Rückkehr zum von ihm bevorzugten 4222 meinte, auch wenn man unter diesem selbst die meisten sieglosen Spiele einfuhr, hätte er das Team wohl kaum noch in einer anderen Formation aufs Feld schicken können. Laut mündlicher und schriftlicher Bekundungen war jedoch der Wille da, den Stein mit folgender Startelf endlich umzustoßen. 


Eigentlich kein Fallobst, wenn da nicht das aktuelle WENN wäre. 


Dreisatz des Spiels

Trotz der fünf europäischen Pokalniederlagen und den zwei kompletten Punktverlusten in der Bundesliga war Leipzig bisher nur gegen Celtic vom Ergebnis her mehr als knapp unterlegen. Zudem war man selbst in den meisten Niederlagen in Führung gegangen, musste sich dann aber mit weiterer Spieldauer dem Körper und Konzept sowie am Ende dem Gegner geschlagen geben.  Diesmal wurde es jedoch nicht einmal mehr knapp und auch keine Führung hergeschenkt. 

Wie bereits in vielen Spielen zuvor gehörten die ersten 20 Minuten dem Gegner. Holte davor Gulacsi noch oft in diesen Phasen die Kohlen aus dem Feuer oder waren die gegnerischen Stürmer einfach nur zu limitiert, legte Wolfsburg eher wie die Eisenbahn los und traf wie Hoffenheim im Bundesligaspiel zuvor die richtigen Entscheidungen vor dem Leipziger Tor. Dass die Wölfe in derartige Situationen kamen, dafür sorgten die Bullenspieler leider immer wieder selber.

Das Spiel war dann nach 30 Minuten gegessen. Wolfsburg führte da schon seit der 16. Minute mit 3:0 und Leipzig verlor noch Lukeba durch die nächste Verletzung, deren Ausmaß noch nicht bekannt ist. Mit dem Halbzeitpfiff beendete Schieri Petersen dann die schlechteste Halbzeit, die man je von einem Leipziger Team in der Arena gesehen hatte. Wolfsburg machte es dann Inter gleich und wartete die zweiten 45 Minuten am eigenen Sechzehner auf Konter, was sich etwas aufbäumende Rasenballer auch immer wieder zuließen.

Deshalb ging dann auch die Partie mit einem Negativrekord für Leipziger Heimspiele zu Ende. Noch nie hatte man daheim in der Bundesliga so hoch verloren. Ein neuer Rekord, den sich Hasenhüttl in Bezug auf Leipzig ans Revers heften kann. Zustande gekommen ist alles, weil der Wolfsburger Trainer seinem Kader kurz vor der Winterpause für ihn passend entwickelt hat. Wolfsburg spielte RB Fußball, presste mit 3 bis 4 Mann sehr früh, lief deutlich mehr, beherrschte einfaches Kurzpassspiel, rannte in freie Räume und kämpfte als Team. Wohingegen RB unter Rose jeden Ansatz von Tugend komplett verloren hat und sich bereits sehr früh den Strudel der Krise völlig ergab.


Auch der Trainer konnte dem Trauerspiel nicht mehr richtig folgen.


Aufgefallen Pro

1)      Ja, es gibt doch noch Positives in diesen Zeiten zu berichten. Fangen wir mit der Rückkehr von Xaver Schlager an. Selbst wenn jetzt sein Auftritt rein objektiv und laut der Statistik kaum relevant war, war er trotzdem so präsent und auffällig, dass man nicht umhinkommt, den Wunsch zu hegen, er könnte Leipzigs Rodri sein. Das fehlende Puzzleteil von Gier und Wille, das andere Spieler mitzieht. 17 Minuten hat er nun schon in den Beinen. Man kommt nicht umher, dass man sich schnell mehr davon erhofft, solange es sein Körper mitmacht.  

2)      Nusa bleibt einer der wenigen Lichtblicke in diesem Team. Umso schlechter der Rest wird, umso stärker wird der Neuzugang. 67 Ballkontakte, 84% Passgenauigkeit und 60% Zweikampfquote am Boden. Er ist Dreh- und Angelpunk der Offensive und stellt Openda wie Baumgartner, die immer überforderter wirken, in den Schatten. Leider spielt er aber halt allein. Seine gefährlichen Flanken auf den rechten Pfosten kennen leider nur Leipzigs und Salzburgs ehemalige Spieler Sörloth und Halland, aber im System von Rose stehen dort weiterhin nur Gegner, die, wenn man wie in Hoffenheim Glück hat, ins eigene Tor verwerteten. 

3)      Viggo Gebel ist klein, jung und unerfahren. Er gewann jedoch in 17 Minuten mehr Zweikämpfe als die Leipziger Abwehr zusammen in 90 Minuten. Auch wenn es wirklich nicht das schönste Spiel für 17 Minuten Spielerfahrung war, wusste er, was man aktuell beherzigen muss. Die altersgerechten Mängel sind da einfach zu verschmerzen, weil sein Herz nicht in der Hose sitzt. 


4)    Gastbeitrag von Ex Capo Sebastian

Herzblut vs. Fluchtreflex

Nach dem Spiel ging es in unserer Redaktionsgruppe, wie wahrscheinlich in jeder Runde, in der das Spiel ausgewertet wurde, heiß her. Dann kam die Frage auf, ob jemand was Positives zu dem Ganzen schreiben kann und meine Hand ging sofort nach oben. Rückblickend betrachtet war das ganz schön mutig von mir. Jetzt, wo ich meinen Beitrag schreibe, ist es Sonntag Morgen um 07:48 Uhr. Ich habe eine Nacht darüber geschlafen, das Ganze reflektiert und mir fällt tatsächlich etwas ein. Samstag 14:48 Uhr, Sektor B ist gut gefüllt und bevor das Stadionprogramm losgeht, sind die Fans guter Dinge und zeigen lautstark beim Aufwärmen der Mannschaft, dass sie zu ihnen stehen. Das wäre wahrscheinlich schon das Positivste nach solch einem Spiel.




Doch das war für mich tatsächlich noch nicht alles. Wenn man nach 15 Minuten mit 0:3 zurückliegt und sich die 6. Niederlage in Folge abzeichnet, ist das super frustrierend und mehr als ärgerlich. Jetzt kommt das Positive. Schon ab dem 0:3 hat man vereinzelt “Fans” aus dem Stadion gehen sehen, doch beim 0:4 sind es immer mehr geworden. Sicherlich waren da auch der eine oder die andere dabei, die noch auf Arbeit oder andere wichtige Verpflichtungen wie Laub harken mussten. Allerdings waren das wohl die allerwenigsten. Wahrscheinlich sind das auch diejenigen, die in den sozialen Medien ganz schnell einen Trainerwechsel fordern und ganz ehrlich. Ein neuer Trainer bringt hier auch nichts. Mit einem sehr stark dezimierten und angeschlagenen Kader gewinnst du halt keinen Blumentopf. Ich möchte noch einmal betonen, dass es nicht darum geht, alles schön zu reden und fröhlich singend “Kumbaya My Lord" um das Feuer zu tanzen. Was ist jetzt daran positiv, wenn “Fans” fluchtartig das Spiel “Ihrer” Mannschaft verlassen? Ganz einfach, es trennt sich die Spreu vom Weizen. 



Aufgefallen Contra

5)       Man könnte jetzt auf alle oben nicht Gennannten namentlich eintreten, da keiner, das macht auch ein Tor nicht besser, eine Leistung gezeigt hat, die man noch nach dem Spiel in Hoffenheim oder dem Auftritt bei Inter ankündigte. Da gab es auch keinen Unterschied im Abfall zwischen Jung oder Alt zusehen, obwohl man doch die Jungen besonders in die Pflicht nahm. Die Abwehr gewann nur 27%  der Zweikämpfe, ein gewonnener Zweikampf je Abwehrspieler und insgesamt offenbarte man eine Teamleistung, die trotz Verletzungen zeigt, dass es neben den fehlenden Spielern nicht im Team brennt. Woher das nun stammt, wird nun langsam unwichtig. Analysen müssten bereits Erkenntnisse gebracht haben. Der Trainer und das Team stehen in der Pflicht, nicht für die Fans, sondern für sich und wie es im Profifußball so ist, gegenüber ihrem Arbeitgeber. Sollte das in der Konstellation möglicherweise nicht mehr gelingen, wird es sicher nicht nur die Trainer, sondern im Winter und Sommer auch unerwartet Spieler treffen. Was da auf dem Platz passiert, ist aktuell ganz sicher nicht die Lösung.   

6)     Der bemitleidenswerte Rose und sein Chef Schäfer fallen leider momentan durch starke Resignation und dem sturen Runterbeten der Vereinsmaxime auf. Beiden gelingt es äußerlich nur schwer, dem Team noch oder wieder Zuversicht zu vermitteln. Auch geben sie ein Bild ab, dass da nach vielen Abgängen im Kader und im Bereich der Verantwortlichen irgendwo das Zusammenwachsen auf der Strecke blieb. Zwar fallen die Floskeln vom gemeinsamen Kämpfen noch oft und leicht. Man verschiebt aber auch Probleme zu sehr auf fehlende verletzte Spieler und die unpassenden Vorbereitung, die jedoch auch andere Teams mit Höhen und Tiefen meistern müssen und dabei aber nicht so abfallen, wie RB gegen Wolfsburg. Ein reines Warten auf dem Messias Klopp könnte die falsche Antwort sein. 


Aufgefallen Neutral

7)     Die erste Entscheidung nach dem miserablen Wolfsburgspiel überrascht dann doch. Laut der Vereinsführung alles vorher geplant und geregelt, aber die Verkündung nach der Klatsche gegen die Wölfe doch sehr unpassend terminiert, wechselt Rouven Schröder unverzüglich von Leipzig zur selbst kriselnden Schwester nach Salzburg. Ob und wie weit das im Zusammenhang mit den aktuellen Analysen zur Krisensituation steht, werden Klatschpresse und Öffentlichkeit sicher in den folgenden Wochen ausführlich darlegen und RB wird dadurch auch immer mehr selbstgemacht zum Hollywood des Ostens. Aber es könnte auch einem Plan entspringen, beiden Clubs wieder mehr Verbindung und passende Expertise an die Hand zu geben, denn fruchtbar war da schon länger nix mehr.   



Marco Rose

Hier wurde schon viel über Marco Rose geschrieben und viel analysiert. Der aktuelle Downfall wird entweder mit oder ohne ihn gestoppt. Dass es eher nach Abschied aussieht, entspricht bei keiner Kehrtwende bis zum Winterende der marktüblichen Profifußballreaktionen. Darauf muss man sich einstellen, egal ob man nun Rasenballer, Red Bull Fan, Pro-Rose oder für Rose-Raus ist, oder zum Team Glashalbvoll oder -halbleer gehört. Schafft er die Wende selbst noch und gibt den Jungen wieder mehr Spielverstand und Fitness an die Hand, dann meißelt er sich selbst ein Denkmal. Bleibt es beim Individualverkehr in der Leipziger Spielgestaltung, zerfällt leider der Traum von Minztlaffs Arsène Wenger.    


Pressekonferenz nach dem Spiel

Rose weiß nicht mehr, wie er Punkte holen kann.


Fazit und Ausblick

Vor wenigen Tagen stand RB noch auf Platz 2. Dort thront jetzt die ungeliebte Eintracht, die am Mittwoch den Pokalschreck gegen Leipzig spielen will. Da der Faden eh verloren ist, wird wohl bei den Wenigsten die Erwartung hoch sein. Jedoch birgt nun tatsächlich jedes Spiel etwas, dass man kaum noch so wirklich erwartet. Aus der Resignation erwächst nun vielleicht Hoffnung, da man nach dem Wolfsburgspiel als Fan kaum noch stärker geerdet werden könnte. Leipzig geht in der aktuellen Ausgangslage also ganz klar als kompletter Außenseiter in diese Partie und einen solchen sollte man nie unterschätzen. Dortmund lässt grüßen. 


KickerWhoscoredSofacoreRBLBundesligaFotMobunderstatfbref


RB LeipzigGulacsi - Geertruida, Orban, Lukeba (30. Seiwald), Henrichs - A. Haidara (46. Vermeeren), Kampl (77. X. Schlager), Baumgartner (77. Gebel), Nusa - Openda, Sesko (69. Silva)
VfL Wolfsburg:
 Grabara - Fischer, Vavro, Koulierakis, Maehle - Arnold, B. Dardai, Wimmer, R. Baku, Tiago Tomas - Amoura
Bank: Seiwald, Vermeeren, Silva, X. Schlager, Gebel, Vandevoordt (Tor), Zingerle (Tor), Jatta, Sakar
Schiedsrichter: Petersen, Martin
Tore: 0:1 Amoura (3.), 0:2 Tiago Tomas (5.), 0:3 Amoura (16.), 0:4 Maehle (64.), 1:4 Orban (82.), 1:5 K. Behrens (91.)
Torschüsse: 9 / 13
Schüsse aufs Tor: 4 / 8
expected Goals: 1,45 / 2,70
Passquote: 89% / 79%
Zweikampfquote: 31% / 69%
Ballbesitz: 62% / 38%
Laufstrecke: 116,69km / 119,64km
Sprints: 239 / 240
Fouls: 11 / 6
Ecken: 7 / 3
Abseits: 4 / 0
Gelbe Karten: Baumgartner, Vermeeren - Fischer
Zuschauer: 44.500

rolei79 und als Gast Ex Capo Sebastian


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  • 1. Bundesliga
  • 2024/25
  • Heimniederlage
  • Heimspiel
  • Marco Rose
  • Niederlage
  • Rekordniederlage
  • Rose
  • Rouven Schröder

HÖLLISCH SCHWERE ZEITEN FÜR DEN HOFNARREN DER KÖNIGSKLASSE!

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Mailand - (28.11.2024) Zum fünften Mal in Folge bleibt Leipzig in der Königsklasse punktlos und verkommt langsam zum Hofnarren. Punktlos auf dem drittletzten Platz der Ligaphase herumzudümpeln kann nicht der Anspruch der Rasenballsportler sein! Dabei war das 1:0 in Mailand ein von beiden Seiten eher überschaubar vorgetragenes Spiel, bei dem RBL jedoch praktisch chancenlos blieb.

Vor dem Spiel ist vor dem Spiel

Ohne Punkte nach Mailand und schon den ganzen November ohne Sieg, so hat man sich das nach der Auslosung sicherlich nicht vorgestellt. Wie man es auch dreht und wendet, Leipzig ist in einer dramatischen Krise, aus der man sich erwartungsgemäß auch beim italienischen Meister nicht befreien konnte.

Rose überraschte mit Silva in der Startelf, der gemeinsam mit Geertruida und Haidara für Klostermann, Vermeeren und Šeško startete. Ohne Torschuss und mit 10 erfolgreichen Pässen sollte er nach 60 Minuten das Spielfeld verlassen. Mit so einem Kaltstart ist kein Staat zu machen.

 

Baumgartner offensiv noch mit den meisten erfolgreichen Pässen - 11.

 

Dreisatz des Spiels

Nur ein Schuss auf den Inter-Kasten, nur ein Abschluss im gegnerischen Strafraum und nur vier erfolgreiche Pässe in den Strafraum der Gäste – offensiv sprechen die 0,15 xG Bände. Sprich, statistisch gesehen hätte RB über sechs Spiele benötigt, um gegen Inter ein Törchen zu erzielen. Dabei waren die Hausherren noch nicht mal wirklich gefährlich und profitierten bei ihrem Sieg von Lukebas Eigentor. Abseits davon hatten sie jedoch, anders als RBL, auch echte eigene Chancen.

 

Besserung auf sehr niedrigem Niveau...

 

Aufgefallen

1)      Im Prinzip könnte man an dieser Stelle alle letzten „Aufgefallen“ aufführen und wäre schon mitten im Geschehen. Leipzig bleibt stabil – stabil schlecht. Auf hohem Niveau ist Stabilität eine feine Sache, aber knapp oberhalb der Grasnarbe, wo RBL gerade spielerisch sein Unwesen treibt, ist es eher nicht wünschenswert.

2)      Grundsätzlich war das Spiel recht lahm. Auch Inter bekleckerte sich nicht mit Ruhm, für RBL reichte es aber. Der Spruch: „Wir ziehen sie runter auf unser Niveau und schlagen sie dann mit Erfahrung“ zog also nicht. Dies kann man natürlich auch positiv auslegen, da es Inter nicht gelang, RB komplett in die Defensive zu drücken, andererseits gelang es Leipzig auch kaum, ins letzte Spielfelddrittel zu kommen. Wie üblich lag dies an der hohen Fehlpassquote ab dem Mittelfeld, sofern die Kicker überhaupt mal versuchten steil zu spielen. Dies zeigt sich nicht so sehr an der Gesamtquote von 84%, sondern vielmehr an den wenigen erfolgreichen Pässen der Offensivspieler, bei denen der Ball nur selten ankam (Šeško 4, Openda 6, Silva 10, Baumgartner 11).

 

Pechvogel Ouédraogo.

 

3)      Des Pudels Kern, um es mit Faust zu sagen, ist die teuflisch schlechte Spielkultur. Rose hat definitiv keinen Pakt mit Mephisto geschlossen, wenn es um diesen Bereich der Entwicklung geht. Nur vier Pässe in den gegnerischen Strafraum, nur ein Schuss aufs Tor und nur ein Abschluss innerhalb des Inter Strafraums – abyssal. Kann Rose hier noch als Retter den Aufstieg aus der spielerischen Hölle meistern oder muss Leipzig weiter im Fegefeuer auf spielerisch niedriger Temperatur garen? Die Antwort auf diese Frage finden wir vielleicht bei viel Wein in Auerbachs Keller mit dem Hofberichterstatter unserer Wahl.

4)      Auch die Verletztenmisere ist ein sich immer weiter verschärfendes Problem. Leipzig hatte nur sechs Spieler auf der Bank. Bis auf den Ersatztorhüter wurden alle Feldspieler eingesetzt, wobei Ouédraogo 11 Minuten nach seiner Einwechslung wieder raus musste. Das Hinrunden-Aus droht auch ihm, da sind das daraus folgende Debüt von Gebel und die Rückkehr Schlagers ins Teamtraining nur ein schwacher Trost. In Sachen Kaderdecke pfeift RBL auf dem letzten Loch.

 

Die Frage lautet in solchen Situationen wie immer: Wie lange noch?

 

5)      Auch mit dem Trugbild der Leipziger Abwehrstärke ist es schon länger vorbei. Zwar gelang Inter kein eigenes Tor, aber an einem solchen waren sie deutlich näher dran (1,37xG) als Leipzig (0,15xG), dennoch führte das 1:0 zum fünften sieglosen Spiel in Serie. Zu befürchten stand nach dem Wochenende – Inter fünf Tore in Verona, Leipzig vier Gegentore in Hoffenheim – ein deutlich deftigeres Ergebnis, insofern kann sich die Fraktion halbvoll hier schon fast ein halbes Glas einschenken. Aber bitte ohne Sprudel, denn so prickelnd war es nun auch wieder nicht. 12 Gegentore aus den letzten 6 Spielen sind jedenfalls „abbaufähig“.

6)      Der geneigte Leipzig Fan hat sein nächstes stilles Wasser für den Kick gegen die Wölfe wahrscheinlich schon parat. Die Truppe aus der Autostadt ist schon fünf Spiele ungeschlagen, hat dabei nie mehr als ein Gegentor kassiert, aber auch nur gegen Heidenheim mehr als einen Treffer erzielt. Hasenhüttl also den Wind aus den Segeln zu nehmen, wird keine leichte Aufgabe für die von Verletzungssorgen geplagten und offensiv planlosen Leipziger. Und da reden wir noch lange nicht vom knüppelharten Dezember der schon wie Knecht Ruprecht mit der Rute an die Trainerkabine klopft: das doppelte Frankfurtchen, der designierte Meister und der designierte Meisterbesieger aus Birmingham.

 

Jetzt müssen wir schon Eigentore feiern...

 

7)      In der Tabelle der Königsklasse steht Leipzig punktlos nur noch vor den beiden Granden aus Bern und Bratislava während Dortmund, Leverkusen und die Bayern mehr oder weniger im Soll sind und unter den Top-16 rangieren. Selbst Platz 24 für die Playoffs dürfte jetzt schon außer Reichweite sein. Das bedeutet auch, dass RBL sich den in den letzten Jahren hart erarbeiteten internationalen Ruf in dieser Saison ganz schön ramponiert hat. Gerade das verpassen der Prämien für die Playoffs ist ein harter Schlag ins Kontor.

 

Eigentorschütze und Debütant.

 

Fazit & Ausblick

Quo vadis RBL? Es ist schon wieder nötig die Sinnfrage zu stellen. Ein untrügliches Zeichen sind die Umfragen, die gerade so laufen, auch wenn sie bisher noch zu Roses Gunsten ausschlagen. Die eklatante spielerische Armut der Leipziger und die nun noch hinzukommende Ergebniskrise sind frappierend. Natürlich gibt es auch andere Probleme, die Rose weniger unter Kontrolle hat, wie zum Beispiel die Verletztenmisere, aber der Umstand, dass jedes Spiel mittlerweile der pure Augenkrebs, das neben vergeblicher Hoffnung und ausgeleierter Beschwichtigungsrhetorik keinerlei Spielplan zu erkennen ist, geht hauptsächlich auf die Kappe des Trainers.

 

Zu hoch für RBL?

 

KickerWhoscoredSofacoreRBLUEFAFotMobfbref

 

Statistik
Inter Mailand: Sommer – Pavard (44. Bisseck), de Vrij, Bastoni (65. Augusto) – Calhanoglu (76. Mkhitaryan) – Dumfries, Dimarco – Barella, Zielinski – Taremi (65. Thuram), L. Martinez (C, 76. Arnautovic)
Bank: Di Gennaro, J. Martinez – Buchanan, Asllani, Darmian, Aidoo
RB Leipzig: Gulácsi – Geertruida (85. Gebel), Orbán (C), Castello Jr., Henrichs – Kampl, Haidara (61. Seiwald) – Baumgartner (61. Ouédraogo, 70. Vermeeren), Nusa – Silva (61. Šeško), Openda
Bank: Vandevoordt
Schiedsrichter: João Pedro Silva Pinheiro (Portugal)
Tore: 1:0 Castello Jr. (27.) ET
Torschüsse: 12 / 7
Schüsse aufs Tor: 4 / 1
expected Goals: 1,37 / 0,15
Passquote: 84% / 84%
Zweikampfquote: 49% / 51%
Ballbesitz: 50% / 50%
Fouls: 11 / 12
Ecken: 6 / 5
Abseits: 1 / 0
Gelbe Karten: Pavard (1), Bastoni (1) / Baumgartner (2), Lukeba (3)
Zuschauer: 63.174

Rumpelstilzchen


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