NÄCHSTE BEGEGNUNG

31. Spieltag 1. Bundesliga
Samstag, 27.04.2024, 15:30 Uhr
Ort: Red Bull Arena Leipzig
RB Leipzig
Borussia Dortmund
Spielplan RB Leipzig

1. LIGA QUICKTABELLE

1
Bayer 04 Leverkusen
79
2
Bayern München
63
3
VfB Stuttgart
63
4
RB Leipzig
59
5
Borussia Dortmund
56
6
Eintracht Frankfurt
45
7
FC Augsburg
39
8
1899 Hoffenheim
39
9
SC Freiburg
39
10
1. FC Heidenheim
34
11
Mönchengladbach
31
12
Werder Bremen
31
13
Wolfsburg
31
14
1. FC Union Berlin
29
15
VfL Bochum
27
16
1. FSV Mainz 05
26
17
1. FC Köln
22
18
SV Darmstadt 98
17

RB-FANS.DE TWITTER

Twitter RBL

RB LEIPZIG FANCLUBS

Offizieller Fanclub

RB-Fans.de

 
RB Leipzig Liveticker Tippspiel Spielplan Apps Fanchat

HEIDENHEIM VERSÄUERT DEN BLOCK, LEIPZIG IM GEGENZUG DEREN WOCHENENDE

Titelbild
Medien DiskussionBilderVideoAudioDiskussion

Leipzig - (20.04.2024) Die volle Retrodröhnung in Heidenheim. Gegnerische Fangesänge aus der Mottenkiste und Buttersäure im Block. Am Ende ließen sich die Leipziger aber die Butter nicht vom Brot nehmen und versäuerten durch Tore von Šeško und Openda den Gastgebern das Wochenende. Einen hohen Erinnerungswert hatte der Auftritt der Rose-Elf jedoch nicht.

Vor dem Spiel ist vor dem Spiel

Die Erfolge der Anderen im internationalen Fußball verfolgt Leipzig aktuell nur aus der Ferne, kann aber maximal profitieren, denn wenn Bayern, BVB und Bayer in den mindestens sechs Spielen, die ihnen noch bleiben, vier Punkte holen, dann ist die Champions League auch als Fünfter garantiert. Das entspannte die Lage beim Auftritt in Heidenheim etwas, wo Rose nicht auf der Bank sitzen konnte.

Bei der Aufstellung auf beiden Seiten keine großen Überraschungen. Die Leipziger Startelf ist aktuell in Stein gemeißelt, sofern keine Sperre oder Verletzung dazwischen grätscht. Einzig auf der Bank fehlt es durch den Wernerabgang und die Poulsenverletzung an Optionen, hier waren Baumgartner und mit Abstrichen Elmas die einzigen Optionen für Zickler und Kurth, die als Team Rose vertraten.

 

Elmas schrammte knapp an seinem ersten Scorer vorbei.

 

Dreisatz des Spiels

Eine ganz schön zähe Angelegenheit war dieser Sieg in Heidenheim, aber hier hatten sich ja schon Bayern, BVB und Stuttgart eine blutige Nase geholt, insofern muss man die Feste auch mal so feiern, wie sie fallen. Šeško brachte Leipzig nach einem bösen Abwehrschnitzer von Hinspieltorschütze Gimber in Front, ehe Dovedan kurz nach seiner Einwechslung ausglich. Hier hatte die Leipziger Hintermannschaft bei einem Freistoß ganz alt, aber leider nicht sehr erfahren, ausgesehen. Davor und danach gab es bei RBL einigen offensiven Schlendrian, den erst Schlagers kluger Pass auf den durchstartenden Simakan beenden sollte, denn in der Mitte lauerte Openda und vollendete mit seinem wettbewerbsübergreifend 27. Saisontreffer zum 2:1 Endstand.

 

Xavi wie Olmo aktuell unter ihren Möglichkeiten.

 

Die drei besten Kicker aus der schönsten Stadt der Welt

Šeško: Laufstärkster Spieler der ersten Hälfte und 67% Zweikampfquote (besser war hier nur Lukeba). Sein Tor zum 1:0 etwas glücklich in der Entstehung, aber solide im Abschluss, auch wenn hier ebenfalls der Faktor Zufall eine Rolle spielte. Vergab in der zweiten Hälfte bei hoher Geschwindigkeit noch die Hereingabe, nachdem er Heidenheims Keeper Müller überlaufen konnte und hatte nur 10 angekommene Pässe – der schlechteste Wert aller Startspieler. Mit seinem 10 Bundesligator kann der aktuell jüngste Stammspieler auf eine erfolgreiche erste Saison zurückblicken.

Gulácsi: Wichtiger Faktor in diesem engen Spiel. Hielt, was zu halten war, besonders im zweiten Durchgang, als Kleindienst per Brust den Ball quasi über Pete lupfte. Auch die beste Chance der Gastgeber in Halbzeit 1 nach Fehler von Lukeba vereitelte der Ungar – sie taucht zwar in den xG stats auf, wäre bei einem Tor aber wegen Abseits kassiert worden.

Simakan: Mehr Simakan wagen! Die guten Spiele von Henrichs in dieser Rückrunde lassen sich an einer Metzgerhand abzählen, da ist es etwas merkwürdig, dass der Franzose so klar hinten an steht. Sein starker Lauf und gut getimte Vorlage auf Openda nach feinem Pass von Schlager, war eine der besten Aktionen des Spiels. Er führte in 20 Minuten mehr Zweikämpfe (5) als Henrichs in 70 (4) und gewann auch deutlich mehr (3 statt 1).

 

Gerade die Schlüsselspieler rennen ihren Möglichkeiten aktuell etwas hinterher.

 

Luft nach oben

Henrichs: Gegen Freiburg war der Nationalspieler einer der Besten, ein seltener Umstand in dieser Rückrunde. In Heidenheim unauffällig und symptomatisch für die langsame Herangehensweise der Mannschaft. Zwar wies er eine hohe Passquote auf, aber darunter fanden sich keine Flanken oder langen Bälle, die Zweikampfquote war zudem am unteren Limit (25%). Mit Simakan hat Henrichs den einzigen echten Herausforderer auf der Bank hinter sich, der Rest der Stammelf ist derzeit sonst kaum gefährdet.

Olmo & Xavi: Auf Twitter war zu lesen, dass in der aktuellen Form Olmo und Xavi ersetzbar wären. Mag für die aktuelle Form stimmen, aber in ihrem maximalen Leistungsvermögen wären sie es nicht. Gegen den BVB wird dieses Maximum aber benötigt. In Heidenheim führte der Spanier zwar die meisten Duelle, kam aber nur auf eine Quote von 35%. Auch der Impact aufs Offensivspiel von beiden überschaubar. Xavi zu verspielt mit nur einem Keypass, Olmo mit zwei. Das ist wie immer Jammern auf einem gehobenen Niveau, aber letztlich wäre bei den beiden Schlüsselspielern aktuell mehr drin.

 

Tweet des Spiels

But I would walk 500 miles - And I would walk 500 more.

 

Champagner statt Bier – die Fans

Voller Gästeblock (1.500 mitgereiste Leipziger) und eine schöne Choreo! Über das gesamte Spiel war der Block auch sehr lautstark und mit hoher Mitmachquote unterwegs. Kostspielig dürfte allerdings die Pyroeinlage zu Beginn von Halbzeit zwei werden. Auch wenn man sich in der Diskussion darum nicht an die Gurgel gehen muss, so ist meine Meinung zu dem Thema bekannt. Ich brauche das nicht, um Fußball zu schauen und halte das letztlich im wahrsten Sinne des Wortes für reinste Selbstbeweihräucherung, deren Kosten dann wieder andere tragen dürfen.

Bei den Heidenheimer Fans war man dagegen auf den Rängen gedanklich im letzten Jahrzehnt steckengeblieben. Buttersäure im Gästeblock (wofür sich Schmidt im Anschluss entschuldigte), alles schön mit „FCK RBL“ Aufklebern zugekleistert und im Stadion irgendwas von Fußballmörder, Scheiß RBL und ihr macht unseren Sport kaputt. Eine echte evolutionäre Sackgasse, in die sich einige Fußballfans manövriert haben.

 

Das wird teuer...

 

Pfeife des Spiels

Vierter Sieg im zehnten Spiel unter der Leitung des Polizisten aus Wiesbaden, dem Ort, wo Zorniger einst sein erstes Ligaspiel verlor. Eine verbesserungsbedürftige Quote für einen Verein, der jetzt sieben Jahre um die Champions League Plätze kämpft. Überhaupt wurde erst im sechsten Anlauf (2019 in Leverkusen) erstmals gewonnen. Seitdem jedes Spiel auswärts im Südwesten. Aber auch Heidenheim wartet nun schon seit fast sechs Jahren auf einen Sieg mit ihm an der Pfeife. Insofern deutete viel auf ein Unentschieden hin – geteiltes Leid und so, aber Openda hatte etwas dagegen!

Grundsätzlich kein leichtes Spiel für Welz, mit vielen gefährlichen Luftduellen, nach denen Maloney und Pieringer ausgewechselt werden mussten. Dass Heidenheim bis zur 60. ohne Gelbe davonkam (bei mehr Foulspielen) war etwas schräg, aber am Ende eine gerechte Verteilung.

 

Geliefert wie bestellt.

 

Aufgefallen

1)      Zum einen kann man natürlich darüber mosern, dass Leipzig es wieder unnötig spannend gemacht hat, einen Ausgleich kassierte und über die gesamte Spielzeit gesehen nur wenig Phasen richtiger Spielkontrolle zeigte. Zum anderen haben sich in Heidenheim auch schon andere schwergetan – besonders die Topteams. Die Gastgeber haben einfach Stärken, die schwer zu kontern sind. Sehr hohes Pressing und gute Verteilung im Mittelfeld, schnelles Umschalten durch lange Bälle und natürlich gefährliche Flanken und Standards. Dagegen konnte Leipzig zeitweise sehr gut agieren und ließ nicht allzu viele Flanken und Standards zu, aber schon diese Menge (zwei Ecken, acht Freistöße bzw. sechs angekommene Flanken) genügten Heidenheim zum Ausgleich.

 

Beste Laune im etwas stinkigen Block nach dem Spiel.

 

2)      Gerade das Gegentor nach einem Standard kam nicht ohne Vorwarnung. Die Version auf den langen Pfosten zu zielen und die Kopfballhereingabe zu verwerten, war einstudiert. Hier hätte RBL in der Verteidigung besser vorbereitet sein können, das Foul von Schlager in Strafraumnähe zwar auch überflüssig, das wird man in 90 Minuten aber nicht komplett verhindern können, also muss bei der Kopfballabwehr der Schlüssel gefunden werden. Da hilft es Leipzig wenig, dass das Team seit Jahren zu den kürzesten der Liga zählt. Gefühlt hatte man den Eindruck, die Gastgeber wären im Schnitt einen Kopf größer. Mit 13 Gegentoren nach ruhenden Bällen sind nur die designierten Absteiger aus Darmstadt schlechter als Leipzig unterwegs. Die anderen Topteams zählen hier zu den besten der Liga (FCB 6, BVB 7, Bayer 8, Stuttgart 9). Eine Komponente die im Kampf um Meisterschaften entscheidend sein kann.

 

Hält uns derzeit den Rücken frei wie in seinen besten Tagen.

 

3)      Spielerisch bleibt bei Leipzig noch einiges zu tun. Die Unterschiede zu Bayer oder Stuttgart, die teilweise eine richtige Wucht und mannschaftliche Geschlossenheit aufs Feld zaubern, sind schon enorm. Bei RBL auch gegen Heidenheim zu viele technische Mängel und zu selten der präzise gespielte Pass. Die Entstehung der erneuten Führung eben eher die Ausnahme, denn die Regel. Defensiv hat sich Leipzig definitiv stabilisiert (klammert man mal die Standards aus), offensiv kann mit dem Spielermaterial eigentlich so viel mehr drin sein, haben Bayer und Stuttgart nicht die talentierteren Kicker, aber die mannschaftlich, technisch und taktisch bessere Herangehensweise. Ein Problem, was klar ins Ressort des Trainerteams fällt.

4)      Über Xavi und Olmo hatte ich bereits weiter oben schon etwas gesprochen, aber die gewisse Schlampigkeit, die das Spiel der beiden zuletzt häufiger prägte, ist schwer zu ertragen, zumal man ja genau weiß, dass sie zu den besten Kickern der Liga zählen können. Gegen den BVB wird Leipzig ihre volle Leistungsfähigkeit brauchen und ersetzbar, wie manche aktuell meinen, sind sie auch nicht so leicht. In einzelnen Spielen kann das Team das kompensieren, aber über eine Saison gesehen, braucht es diese Unterschiedsspieler, zu denen offensiv sonst nur noch Openda zu zählen ist. Wie es also mit ihnen im Sommer weitergeht, wird jetzt schon diskutiert. Olmo soll bei Barca im Gespräch sein und Xavi vielleicht zu PSG zurückkehren. Wenn das so käme, steht RBL der nächste große Umbruch ins Haus und echter Ersatz taucht derzeit nicht in der Gerüchteküche auf.

 

Freude über die erneute Führung.

 

5)      Um in der Kaderplanung Meter zu machen, braucht es die Königsklasse und diese ist nach dem Sieg in Heidenheim ein Stück planbarer geworden. Holen Bayer, Bayern und der BVB gegen Rom, Real und Paris noch vier Punkte, reicht der jetzt schon als Minimum gesicherte Platz 5. Siegt RBL noch gegen den BVB und legt Leverkusen hierbei auch noch vor, dürfte auch Platz vier so gut wie sicher sein. Anfang Mai könnten sich also die Geldtöpfe der Champions League öffnen und dann wird sich zeigen, ob Schröder und das verbliebene Team die Planung für das nächste Jahr meistern können. Bisher hat Leipzig ja für die kommende Saison bei den fußballerischen Verantwortlichen genauso wenig Meter gemacht wie bei den Spielern.

6)      500 Punkte in der ewigen Tabelle der Bundesliga sind geschafft, bis zum Ende der Saison ist auch noch Platz 27 drin, den hält momentan Augsburg mit vier Punkten Vorsprung – wenn man aktuell keine Chance auf Titel hat, muss man kleinere Brötchen backen. Aber die giftigen Schwaben hinter sich zu lassen, hätte schon was. In Sachen Punkte pro Spiel ist Leipzig in der ewigen Bundesligatabelle übrigens auf Platz 2.

 

Man of the Match.

 

7)      Mit dem Sieg gegen Heidenheim stellt Leipzig die Serie des FC Bayern gegen Aufsteiger in der Bundesliga ein und ist jetzt seit 32 Duellen gegen Aufsteiger unbesiegt (bei 29 Siegen). Diese Saison hat man damit im Sack, nächste Spielzeit könnte Leipzig in dieser Kategorie also alleiniger Rekordhalter werden.

8)      Auf den anderen Plätzen des Rasenballsports gab es auch gute Neuigkeiten. Die Frauen stehen vor dem Klassenerhalt, nachdem die Konkurrenz gepatzt hat und man selbst gegen Leverkusen einen knappen Sieg erringen konnte. Die U17-Junioren machten den Staffelsieg in der Nord/Nordost Staffel klar und siegten mit 3:1 gegen die bereits abgestiegenen Berliner von der Viktoria. Somit haben sie sich einen Spieltag vor Ende für die U17 Meisterrunde qualifiziert.

9)      Ein Punkt in eigener Sache – nach Einleitungen gegen Mainz, Bayern, Augsburg und anderorts (Transfermarkt) auch Leverkusen und Bremen endlich wieder ein Sieg nach eigenem Vorbericht, ich hielt mich schon für den Seuchenvogel der Rückrunde…

 

Wer macht euch den Sport kaputt - we do, we do!

 

Fazit & Ausblick

Leipzig strauchelte, aber es rutschte nicht aus, wie Stuttgart, Dortmund und Bayern vor ihnen. Nur Leverkusen gewann hier, von den Top-5, auch und dies ebenfalls knapp, mit 2:1. In diese Richtung muss man das zähe Spiel auch einzuordnen wissen. In Heidenheim siegte diese Saison, wie bereits im Vorbericht geschrieben, nur Augsburg mit mehr als einem Tor Unterschied. Die 19 von 21 Punkten aus den letzten 7 Ligaspielen lassen sich sehen und sind abseits vom Meister der Topwert.

Dennoch gibt es Raum für Verbesserungen, Xavi und Olmo könnten deutlich mehr Impact auf das Spiel haben. Hier läuft immer noch zu viel über Einzelaktionen und zu wenig über kontrolliertes Zusammenspiel. Zumindest bis zur Halbzeit sind viele Spiele noch zu knapp, selten gibt es frühe Führungen mit mehr als einem Tor Unterschied. Im Mittelfeld ließ sich Leipzig zeitweise ganz schön den Schneid abkaufen und das Gegentor nach einem Freistoß am gegen ein, in dieser Kategorie bekannt starkes Heidenheim, fast mit Ansage.

Für das Topspiel daheim gegen Dortmund ist Leipzig aber gerüstet. Fünf der letzten sechs Duelle konnte RBL für sich entscheiden, darunter alle Heimspiele inklusive des letztjährigen Viertelfinales des DFB-Pokals. Aber auch der BVB ist in aktuell sehr schweren Wochen gut unterwegs, besiegte die Bayern und Atlético. Heute haben die Borussen zudem noch Leverkusen vor der Brust. Aber vielleicht entspannt sich die Frage nach Platz 4 sowieso, wenn nämlich die verbliebenen deutschen Vereine im internationalen Geschäft noch vier Punkte holen, ist auch Platz fünf ein Königsklassenstartplatz und Platz 5 hat Leipzig bereits gesichert.

 

Gerade gegen Heidenheim kam das mit Ansage.

 

KickerWhoscoredSofacoreRBLBundesligaFotMobunderstatfbref

 

Statistik
1. FC Heidenheim: Müller – Gimber (68. Theuerkauf), Mainka (C), Föhrenbach, Traore - Sessa, Maloney (53. Schöppner), Pieringer (68. Dovedan) - Beste, Dinkçi (68. Thomalla) - Kleindienst
Bank: Eicher – Siersleben, Schimmer, Pick, Kühlwetter
RB Leipzig: Gulácsi – Henrichs (71. Simakan), Orban (C), Castello Jr., Raum - Haidara (79. Seiwald), Schlager - Olmo (90.+2. Klostermann), Xavi (79. Elmas) - Šeško (79. Baumgartner), Openda
Bank: Blaswich, Zingerle – Bitshiabu, Kampl
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Tore: 0:1 Šeško (42.), 1:1 Dovedan (69.), 1:2 Openda (65.)
Torschüsse: 10 / 12
Schüsse aufs Tor: 4 / 4
expected Goals: 1,35 / 1,58
Laufstrecke: 121,09 km / 119,26 km
Passquote: 73% / 84%
Zweikampfquote: 52% / 48%
Ballbesitz: 39% / 61%
Fouls: 13 / 8
Ecken: 2 / 6
Abseits: 1 / 4
Gelbe Karten: Gimber (7), Schöppner (3) / Henrichs (3)
Zuschauer: 15.000 (ca. 1.500 Leipziger)

Rumpelstilzchen


Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20240420-spielbericht-heidenheim.html

  • 1. Bundesliga
  • 1. FC Heidenheim
  • 2023/24
  • Auswärtssieg
  • Auswärtsspiel
  • Benjamin Henrichs
  • Benjamin Šeško
  • Champions League Qualifikation
  • Dani Olmo
  • Heidenheim
  • Ikoma-Loïs Openda
  • Marco Rose
  • Mohamed Simakan
  • Rückrunde
  • Xavi Simons

AUS EIGENER KRAFT ODER VON DORTMUNDS GNADEN?

Titelbild

Leipzig - (19.04.2024) Die Überperformer der Liga spielen nicht nur in Leverkusen (+ 13,5 xPunkte), sondern auch in Heidenheim (+6 xPunkte), das ist nach dem frisch gebackenen Meister der beste Wert in dieser Kategorie. Ohne diese zusätzlichen Punkte würde der kommende Gegner aktuell mitten im Abstiegskampf stecken, so macht sich die Schmidt-Elf einen schlanken Fuß im Mittelfeld und luchste nicht nur Stuttgart ein Unentschieden, sondern auch den Bayern ganze drei Punkte ab. Genug gute Ergebnisse, um im etwas entschärften Saisonendspurt die Fahrt in den Südwesten nicht auf die leichte Bullenschulter zu nehmen.

Wasserstand am Pleißestrand

Erst quält man sich im Kampf um Platz 4 und dann werden einem die Sorgen von der Konkurrenz abgenommen. So oder so ähnlich könnte die aktuelle Lage beschrieben werden, denn die Erfolge der anderen sind en passant auch die potenziellen Erfolge Leipzigs. Nur noch vier Punkte müssen Leverkusen, Dortmund und Bayern international erspielen und schon hat die Bundesliga einen fünften Königsklassenstartplatz in der Tasche. Die könnte also das Fernduell mit den Borussen deutlich entschärfen. Dennoch muss das Ziel sein, die Hürde aus eigener Kraft zu nehmen und dazu muss in Heidenheim ein Sieg her.

 

Neben den Siegen gegen Wolfsburg und Freiburg fährt Leipzig mit der bisher längsten Ungeschlagenserie dieser Spielzeit nach Heidenheim. Sieben Spiele waren es in der Hinrunde, sieben Spiele sind es jetzt. Zeit sprichwörtlich einen drauf- und den BVB im Topspiel gegen Leverkusen unter Zugzwang zu setzen. Dann könnte kommende Woche ein wichtiger Schritt Richtung Champions League Qualifikation im direkten Duell genommen werden.

 

Neben Poulsen, der kommende Woche wieder ins Training einsteigen wird, fehlt gegen Heidenheim auch Lenz mit Wadenproblemen. Andere leichte Blessuren wie bei Xavi, Baumgartner und Kampl sind überwunden. Eine wichtige Änderung gibt es auf der Bank. Hier werden Kurth und Zickler Rose vertreten, der seine Gelbsperre auf der Tribüne absitzen muss. Eine solche Sperre steht Openda noch bevor, diese sollte er sich besser nicht direkt vor dem Kick gegen die Borussen einhandeln.

 

Grundsätzlich war gegen Wolfsburg und Freiburg ein Aufwärtstrend spürbar, besonders die Abwehr steht mittlerweile wieder deutlich sicherer. Die Zeiten vom Beginn des Jahres, als man Stuttgart und Leverkusen teilweise sehr viel Angriffspunkte gab, scheinen vorbei.

 

Poulsen noch nicht bereit für das Retroduell.

 

Schmidteinander

Noch ewiger als der ewige Poulsen, der als einziger potenziell spielberechtigte Kicker noch die Duelle in Liga 3 miterlebt hatte, ist Frank Schmidt. Er gehört in Heidenheim zum Inventar und wird dies wohl auch noch einige Jahre bleiben. Im September werden es 20 Jahre – das wahre Schmidteinander also – die Show hielt damals ja nur 4 Jahre. Während Leipzig ganz energisch durch die Ligen marschierte, wurde in Heidenheim auch akribisch gearbeitet und nun gibt’s die Neuauflage der 13/14 Drittligaduelle in der Bundesliga. Richtig gute Arbeit, die da im Südwesten gemacht wurde!

 

Dazu geht die Erfolgsstory auch in der obersten Spielklasse weiter. Platz 10 spricht für sich, das Abstiegsgespenst spukt derzeit eher woanders. Zum einen liegt dies an der schon erwähnten Überperformance (6 Punkte mehr), während alle Teams, die in der Tabelle hinter Heidenheim stehen, weniger Punkte als erwartet erspielt haben. Nur eine Mannschaft konnte diese Saison mit mehr als einem Tor Unterschied in Heidenheim gewinnen und das war weder Leverkusen noch bekannterweise die Bayern, sondern der FCA, der sich scheinbar vorgenommen hat, die Saison in der ewigen Tabelle vor unseren Rasenballern zu beenden.

 

Mit Xavi gleichauf.

 

Taktisch gesehen wird es ein typisches Spiel gegen einen Underdog. Heidenheim hat die geringste Ballbesitzquote der Liga und starke Kopfballspieler (nur Bochum gewinnt mehr Luftduelle). Viele lange und ungenaue Bälle (nur 72% Passquote) sind ebenso zu erwarten wie relativ wenige Schüsse – in beiden Kategorien ist Heidenheim Vorletzter, bei Schüssen aufs Tor gar Letzter. Trotz der zweitmeisten Fouls bekommt Heidenheim nur wenige Gelbe Karten.

 

Nur Augsburg erspielte mehr Punkte nach Rückstand. Mit 15 Punkten hat Heidenheim hier mehr als doppelt so viele Punkte erspielt wie Leipzig. Zwei Drittel der Heidenheimer Tore fielen in der zweiten Halbzeit, hier muss RBL also bis zum Ende aufpassen. Vielleicht lässt sich aber mal wieder ein Blitzstart hinlegen, denn in den Anfangsminuten sind die Gastgeber gerne auch ein wenig unkonzentriert. Neben den Topgoalgettern Kleindienst (13 Tore) und Dinkci (9) sollte Leipzig besonders auf Linksaußen Beste achten, der bereist auf 13 Vorlagen und 20 Scorer kommt. Offensiv ist bei Heidenheim mit einer breiten Spielanlage, vielen langen Bällen und Flanken sowie Angriffen über die Außen zu rechnen. Natürlich sind auch Standards ein probates Mittel. In der Abwehr sind besonders Fouls im Strafraum (schon sieben Elfmetergegentore) ein Problem.

 

Fachsimpeln mit Rose?

 

Statistisches

Nur einmal gewann RBL bisher in Heidenheim und das seinerzeit beim ersten Anlauf in Liga 3. Die Torschützen im Oktober 2013 standesgemäß Kaiser und Frahn. Es folgten drei Unentschieden und die bisher einzige Niederlage, als bei Beierlorzer gegen Schmidt 2015 Niederlechner in einem ausgeglichenen Spiel zum Matchwinner wurde. Ein Spiel, das perfekt in die sehr durchwachsene Rückrunde passte. Es wird bereits das sechste Spiel an einem 20.4. – von Niederlagen gegen einen Tabellenvorletzten (Köln) über Unentschieden (Lautern) über Erfolge (Union, Gladbach) bis hin zu Kantersiegen aus Aufstiegsjahren (5:0 gegen Torgelow 2013) war alles dabei.

 

Spielte RBL als Vierter gegen einen Tabellenzehnten endete dies bisher immer mit einem Sieg. Allerdings gab es solche Duelle bisher nur in der heimischen RBA. Seit dem Zweitligaaufstieg wurde nur eines von 19 Spielen (bei 15 Siegen) gegen einen Zehnten verloren – 2021 in Hoffenheim. An einem 30. Spieltag blieb Leipzig nur zweimal ohne Gegentor (letzte und vorletzte Saison) und nie gab es in diesen Spielen einen Sieg oder eine Niederlage mit mehr als einem Tor Unterschied. Angefangen beim denkwürdigen Kick gegen Sachsen Leipzig, bei dem quasi schon die halbe Mannschaft wusste, dass es nicht in der Regionalliga für sie weitergehen würde über die Pleite gegen Sandhausen (aka das gekonnte Herauszögern des Aufstiegs) bis hin zur besagten Niederlage beim Tabellenvorletzten vor genau drei Jahren.

 

Geringes Überraschungspotenzial bei der Aufstellung.

 

Fazit

In Heidenheim zu gewinnen ist diese Saison immerhin schon vier Teams gelungen. Nicht darunter die direkte Konkurrenz aus München, Stuttgart und Dortmund. Dies sollte Warnung genug sein, um das Spiel bei den ehemaligen Aufstiegskonkurrenten nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, auch wenn der Druck durch die internationalen Erfolge anderer Bundesligisten etwas gesunken ist. Am Ende der Saison möchte man die Champions League Teilnahme ja nicht von Dortmunds und Leverkusens Gnaden, sondern aus eigener Kraft geschafft haben!


Was läuft wo?
Radio: http://bullenfunk.fm/
TV-Übertragung: Sky

Rumpelstilzchen


Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20240419-spielbericht-vorbericht.html

  • 1. Bundesliga
  • 1. FC Heidenheim
  • 2023/24
  • Auswärtsspiel
  • Champions League Qualifikation
  • Endspurt
  • Heidenheim
  • Marco Rose
  • Rückrunde

FOLGE 60 - OB IHR WIRKLICH RICHTIG STEHT, SEHT IHR WENN DER PREIS HOCH GEHT!

Titelbild
Medien DiskussionBilderVideoAudioDiskussion

Leipzig - (17.04.2024) 3 Spiele sind seit der letzten Aufnahme gespielt, aber unsere 60. Ausgabe hat als Schwerpunkt natürlich das Thema Dauerkarte. Bei der letzten Fanvideokonferenz wurde von RBL dies vorgestellt und wir sind teils schockiert von den Neuerungen vom Cottaweg. (Spoiler: es wird sehr emotional!)

Viele werden bestimmt gleich dahinspringen, aber es lohnt sich auch über das Sportliche vom einzig wahren Rasenballsport zu reden. Das machen wir wieder in einer launigen Runde mit den Stammgästen Frank und Tobi und als Gast Marco sowie Moderator Lars. 

Noch ein Spoiler: Ich hatte bei der Begrüßung angekündigt, dass wir uns auch des Kaders annehmen und auch die Positionen der Geschäftsführung besprechen, aber das Thema Dauerkarte hatte so lange gedauert, das wir dies nicht aufgenommen haben und nachholen werden. 

Anmerkungen, Hinweise, Lob und Kritik gerne auf Social Media oder an 
redaktion@rb-fans.de

Bleibt gesund und viel Spaß beim Hören.
Eure Podcastcrew #4Fans






15.04.2024 – 4Fans Folge 60 mit Tobi, Frank, Marco und Lars

00:00:00 – Intro, Begrüßung und Gratulationen
00:14:32 – Kurzanalyse Mainz
00:25:48 – Kurzanalyse Freiburg
00:32:35 – Analyse Wolfsburg
00:54:18 – Alles rund um die neuen Dauerkarten
01:52:18 – Vorschau und Verabschiedung


Links:
Fanverband Leipzig e. V. (fanverband-rbl.de)
Never Not Running (steadyhq.com)

aus_le


Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20240417-special-4fanspodcastticketpreise.html

  • 4Fans
  • Fans
  • Podcast
  • Ticketpreise

DEN WÖLFEN ENDLICH DEN ZAHN GEZOGEN.

Titelbild
Medien DiskussionBilderVideoAudioDiskussion

Leipzig - (15.04.2024) Ein Fest sollte Hasenhüttls Rückkehr werden. Über die Woche sammelten dann jedoch andere Themen Fans und Presse ein. Erhöhte Ticketpreise sorgten für Verärgerung, der sich anbahnende Transfer von Marcel Schäfer als weiteren sportlichen Verantwortlichen für Verwunderung. Das Spiel wurde dann doch zum Leipziger Highlight, ohne Happy-End für den Gegnertrainer. Die Causa Schäfer bleibt noch offen, die Ticketpreise sorgten für Proteste und einige Diskussionen.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Was war das für eine Woche nach Opendas Gala in Freiburg? Dass ein Spiel, auf das die Traditionsfans sicher sehr wenig Lust haben, so viel Rummel in ganz Deutschlands Fußballpresse zuvor hervorrufen kann, ist man in der Messestadt Leipzig bisher nicht gewöhnt. Die berechtigte Vorfreude auf die Rückkehr des ersten Bundesligatrainers der Bullen Hasenhüttl, der nun die Wolfsburger vor dem Abstieg retten soll, wich einem etwas verwirrten Erstaunen, dass wohl die Rasenballer den ehemaligen Meister aus der Autostadt Wolfsburg den Langzeitangestellten Marcel Schäfer abringen wollen. Wolfsburg kündigte Schäfer sofort und die Presse überschlug sich innerhalb von wenigen Tagen. Ob Schäfer tatsächlich kommt, wurde jedoch noch nicht offiziell verkündet und könnte damit noch weitere Berichte auf dieser Seite hervorbringen. Und dann war da auch noch etwas mit Preiserhöhungen der Tickets, die bei vielen Fans nicht sehr gut ankam.

Sportlich lief es im Kampf gegen die Wolfsburger in dieser Saison bisher nicht gut. Als Dauerpokalfinalist scheiterte man sowohl im Lieblingswettbewerb als auch in der Liga zweimal an den Wölfen. Leipzig machte zweimal das "bessere" Spiel und verlor es dennoch. Für diese Niederlagen wollte man sich nun klar revanchieren. Die Vorzeichen standen gut, da Leipzig im Formhoch steckt und die Wölfe auch unter den neuen Coach noch nicht den Umschwung schafften. 

An der möglichen Revanche konnten sich David Raum und Yussuf Poulsen nicht beteiligen, da der eine nach seiner fünften gelben Karte gesperrt zuschauen musste und der andere erst innerhalb der "Schäfer"woche ins individuelle Training zurückkehrte. Viel wechselte Rose jedoch nicht. Benny Henrichs wechselt nur die Abwehrseite und vertrat Raum als linken Verteidiger. Simakan sollte rechts aufräumen. Auf den restlichen Posten überlies Rose wieder den üblichen Verdächtigen das Feld.    



Dreisatz des Spiels

Rose kommt langsam zum Fußball zurück den sein Team noch am Anfang der Saison nach der Niederlage gegen Leverkusen am ersten Spieltag bis kurz vor der Nullnummer gegen Bochum spielte. Es fallen viel mehr Tore als laut Statistik (xG) erwartbar sind. Dafür hält man sich bei eigenem Spiel zurück und setzt klar auf die eigenen individuellen Stärken sowie auf Konter. Wenn die Abwehr und der Torhüter starke Phasen des Gegners überstehen, dann stellt sich so auch Erfolg ein. Richtig souverän sieht das optisch und statistisch nicht aus, endete aber gegen die abstiegsbedrohten Wölfe 3:0 und ist ein weiterer hoher Sieg der letzten Bundesligawochen, die nur von dem 0:0 gegen Mainz etwas im Flow gebrochen wurden. Schaut man aber die Formtabelle der Mainzer und das Spiel gegen Leipzig Revue an, dann war Leipzig aktuell das einzige Team, dass Mainz richtig dominiert hat, aber dieses eine mal weniger Tore als erwartbar schoss. 

Gegen die Hasenhüttl-Elf brach Olmo nach 13 eher schwachen Minuten das Tor zum Sieg als Erster auf. Danach beherrschte Leipzig das Spiel bis zum Halbzeitpfiff, setzte selbst mehr auf Chancen aus Standards, ließ aber Wolfsburg, die in den 13 Minuten vor dem 1:0 dreimal aufs Tor von Gulcsi schossen, nicht mehr in die gefährlichen Zonen.  

Nach der Halbzeit drehte Wolfsburg nach seinen Möglichkeiten wieder auf. Einige ungefährliche und wenige gefährliche Weitschüsse prüften Gulacsi, der am Ende erneut zu Null spielte und seit dem Torwarttausch in der Liga unbesiegt ist. Das Aufbäumen der Wölfe wurde auch leider immer wieder durch die Leipziger selbst beeinflusst, da nach einigen guten Abwehraktionen der folgende Pass zum Bumerang wurde. In diese Phase stach jedoch ein guter Leipziger Konter. Sesko markiert nach Vorlage von Xavi und etwas Mithilfe vom Wolfsburger Innenverteidiger das 2:0, was in diesem auch sehr taktisch geprägten Spiel die Vorentscheidung war. Wolfsburg wurde danach durch offensive Wechsel noch schwächer. Leipzig drehte dagegen auf, traf aber am Ende nicht aus den besten Positionen zum Tor, wie Simakan und Henrichs zum verdienten 3:0, sondern durch Openda, der wie Olmo beim Büchsenöffnertor in Halbzeit eins seinen Gegenspieler mit einer Umdrehung vernaschte und mit einem präzisen Schuss dem Hüter keine Chance gab.  

Somit tüteten die Leipziger einen verdienten, wenn auch lange Zeit zähen Sieg ein. 



Die besten Kicker aus der schönsten Stadt der Welt

Olmo:      Mit einem Tor und einer Vorlage hat sich Olmo nach einigen schwächeren Wochen zurück ins Blickfeld gespielt. Diesen Olmo, der in diesem Spiel auch der beste offensive Spieler gegen den Ball war, benötigt man in den nächsten Wochen auf diesem Niveau und verletzungsfrei.

Gulacsi:   Es ist nicht die Art der Hasenhüttlentdeckung, sich weit von seiner Torlinie wegzubewegen. Aber durch diesen kleinen Vorteil hat er nun die Nase vorn im Kampf um das Tor, da ihm so weniger Fehler passieren,. Denn auf der Linie meistert er seinen Job immer noch souverän. Passiert bis zum Saisonende nichts Außergewöhnliches mehr, war die Wahl von Rose doch richtig. Mit 9 Spielen ist er der einzige Stammtorhüter mit dieser geringen Anzahl an Spielen, der trotzdem unter den ersten 10 Keepern der Liga mit den meisten Spielen zu Null steht. Bezogen auf Paraden steht er mit seiner Quote von 77,3% in dieser Statistik bezogen auf die Stammhüter nur knapp hinter Brachenprimus Hradecky. Dies allein auf die Rückkehr von Orban zu schieben, wird den Leistungen Gulacsis nicht gerecht, da sich dieser Woche für Woche nach der langen Verletzung deutlich steigert und überall ein wenig besser als Blaswich ist.  



Leichte Luft nach oben

Xavi:       Er kommt nach der Schelte des niederländischen Nationaltrainers nicht so richtig auf die Füße. Was ihm vorgeworfen wurde, hängt ihm jetzt auch bei Leipzig etwas an. Fehlpässe, flache Eckbälle direkt in die Füße konterbreiter Wolfsburger, Hacke und Spitze am eigenen Strafraum und einige schlampige Laufwege in Halbzeit eins hätten ihm ohne die zweite Halbzeit eine Schulnote 5 beschert. Mit mehr Elan ging er dann in die zweite Hälfte, der mit einer Vorlage zum zweiten Tor belohnt wurde. Mit 23 Ballverlusten war er jedoch auch immer ein Unruheherd in alle Richtungen. Zudem fehlte ihm diesmal der sonst wichtige Partner David Raum auf der linken Seite. Für ihn und das Team wäre es wichtig, dass er wieder in alte Form zurück findet.

Henrichs:  Der Allrounder hatte diesmal defensiv und offensiv mit der Umstellung zu kämpfen. Er war sicher nicht komplett schlecht, aber offensiv wieder einmal glücklos und defensiv oft ungenau bei Abspielen und Stellungsspiel. Stärkere Gegner hätten diese linke Seite in diesem Spiel sicher deutlich besser beschäftigt und schlechter aussehen lassen. 

Schön, aber eine von vielen glücklosen Spielauflösungen Xavis im Spiel gegen Wolfsburg



Champagner statt Bier – die Fans

Das Stadion war gestern gut gefüllt, außer Sektor D in den ersten 12 Minuten. Die Preiserhöhungen haben Sektor D wie beschrieben besonders getroffen und der Unmut ist unter vielen Dauerkartenbesitzern verständlicherweise hoch. So warteten viele Fans hinter den Tribünen und kamen erst nach 12 Minuten zu ihren Plätzen und wie es das Spiel wollte, fiel genau da das 1:0 durch Dani Olmo. Gemeinsam mit Sektor D ist es eben auch fürs Team am besten. :)

Protestbanner in den Sektoren B und D

Anschließend wurde mit mehreren Bannern der Protest und auch Pfiffen in Richtung der Verantwortlichen von RB Leipzig getragen. In Sektor B zeigte man sich mit zwei Bannern solidarisch. Etwas missverständlich waren die Pfiffe aus Sektor D beim Wechselgesang mit B, nachdem es vorher Solidaritätsbanner im Fanblock gab. Aus Gesprächen mit Fans in Sektor D danach wurde aber klar, dass sich die Pfiffe nicht Richtung der Fans in Sektor B, sondern gegen die Preiserhöhung richteten. Das Missverständnis kam sicherlich auch dadurch auf, da es vorher keine öffentliche Ankündigung der Aktion gab. Dies hatte definitiv einen Überraschungseffekt, aber die Abstimmung mit den anderen Sektoren wurde dadurch schwieriger und die Stimmung litt insgesamt merklich.

Was übrigens mehr als unnötig von Verantwortlichen von RB Leipzig ist, dass an den Monitoren hinter den Tribünen nicht wie sonst das Spiel, sondern Porsche-Werbung lief. Ein respektvoller Umgang mit kritischen Meinungen zu einem Thema sieht anders aus. 

Update nach Rückfrage an RB Leipzig dazu: Es wurde nach der Zweitligakonferenz im gesamten Stadion auf die Stadionanimation von der Stadionregie geschaltet. Es gab dann ein technisches Problem und erst nach 9 Minuten des Spiels wurde das RB-Spiel wie sonst im Stadion gezeigt. Dies betraf alle Sektoren und nicht nur Sektor D. Offenbar sollten damit keine Fans in Sektor D verärgert werden. 

 

Pfeife des Spiels

War der Artikel oben noch kritisch mit Xavi, so muss man in dieser Rubrik dem kleinen Dribbler zur Seite stehen. Dingert und der VAR haben sicher in diesem Spiel nichts negativ beeinflusst, aber die gelbe Karte für Xavi und Rose nach einer deutlichen Fehleinschätzung eines klaren Fouls an dem niederländischen Offensivmanns war völlig überzogen. Zumal bereits weitere kleine und größere Fouls an Xavi nicht geahndet wurden. Wolfsburg spielte, gezwungen durch den Abstiegskampf und Hasenhüttls Fußball, härter und intensiver. Bei Geschwindigkeitsdefiziten dann auch immer wieder mit Fouls. Frühe gelbe Kartons waren gerechtfertigt. Das Rose nun für einen Fehler des Schiris gegen Heidenheim nicht auf der Bank sitzen darf aber eher nicht. 

  

Aufgefallen

1)      Das Spiel ist wieder einfacher. Rose lässt den Gegner spielen. Selbst defensive Teams, wie Wolfsburg mit einer Fünferkette, werden zum Spielen gezwungen. Das eigene Pressing wird spät ausgelöst. Vielmehr wird verschoben und die Spielwege zugestellt. In Teilen erinnert es an den Lockfußball unter Tedesco, nur, dass unter Rose häufiger der Weg nach vorne gesucht wird. Eine Taktik, die im Endspurt scheinbar gegen viele Mannschaften die am nun immer näher kommenden Ende der Saison mehr und mehr Kraft verlieren, eigene Kräfte spart und Ergebnisse einfährt. Die gesparte Kraft wird man besonders gegen Dortmund noch einmal brauchen.    

2)     Im Endspurt holt Rose aktuell viel aus dem Kader. Darunter leiden einige Ersatzspieler. So war es auch letzte Saison, die Rose dann noch mit Platz 3 und dem Pokal beendete. Auch jetzt geben ihm die Statistiken recht.   


3)     
 Wer hätte letztes Jahr zu diesem Zeitpunkt gedacht, dass auf den Rängen die Fans feststellen müssen, dass ihnen David Raum vorne und hinten fehlt. Letzte Saison saß er ebenfalls mit einer Gelbsperre am 29. Spieltag auf der Tribüne. Danach war seine Saison gelaufen. 117 Minuten sammelte er in noch drei von 6 möglichen Spielen. Mit dem Spiel gegen Wolfsburg verpasste er das erste Pflichtspiel in dieser Ligas
aison. Ansonsten spielte er regelmäßig mit Nachspielzeiten immer mindestens 80 Minuten durch. Vom unbeliebten teuren Einkauf mauserte er sich nun zum Top-3-Spieler Leipzigs. Nach dem Wolfsburgspiel und der etwas fahrigen linken Seite, wird man sich freuen ihn in Heidenheim wieder auf dem Platz zu wissen. 



Pressekonferenz

Die Pressekonferenz ist diesmal nicht nur wegen der klaren selbstkritischen Reflexion Roses zum Spiel sehenswert. Besonders der letzte Teil, die Frage an Hasenhüttl, wie er seine Rückkehr nach Leipzig empfunden hat, wärmt das Leipziger Fanherz und zeigt wieder deutlich, dass sich Geschichten und Legenden entwickeln und nicht, wie von RB Kritikern behauptet, gottgegeben sind.  

"Waren nicht schlecht, aber auch nicht gut"


Fazit & Ausblick

Die Konkurrenz lässt sich aktuell in Form von Dortmund nicht abschütteln oder legt wie Stuttgart oben munter nach. Bevor es zum direkten Duell mit dem BVB kommt, wartet noch Heidenheim auf Leipzig. Die Heidenheimer sind zuhause schwer zu bespielen. Doch Leipzig entpuppte sich zuletzt auswärts stärker als daheim. Der Auswärtssieg ist Pflicht und machbar. Wie jede Woche muss man auch die Augen auf eine anderes Spielfeld richten. Das beste Szenario wäre ein Sieg der Leverkusener, die vielleicht weniger Körner in der Woche als Dortmund gelassen und weniger als die Gelbschwarzen zu verlieren haben. Mit drei Punkten Vorsprung wäre ein Leipziger Sieg gegen Dortmund dann das Sahnehäubchen auf der Torte, da dann das besser Torverhältnis nur noch einen weiteren Sieg aus den letzten drei Spielen notwendig macht. Die Daumen sind gedrückt. 


KickerWhoscoredSofacoreRBLBundesligaFotMobunderstatfbref

 

Statistik
RB Leipzig: Gulacsi - Simakan, Orban, Lukeba, Henrichs - A. Haidara, X. Schlager, Dani Olmo, Xavi - Openda, Sesko 
VfL Wolfsburg: Pervan - Jenz, Bornauw, Zesiger - Fischer, Arnold, Vranckx, Gerhardt, R. Baku, Sarr - K. Behrens
Schiedsrichter: Dingert, Christian
Tore: 1:0 (Olmo 13. Minute), 2:0 (Sesko 68. Minute), 3:0 (Openda 82. Minute)
Torschüsse: 16/10
Schüsse aufs Tor: 6/3
expected Goals: 1.3/0.38
Passquote: 88/87
Zweikampfquote: 52/48
Ballbesitz: 50/50
Laufleistung: 115,14 km/117 km
Fouls: 12/8
Ecken: 6/4
Abseits: 0/0
Gelbe Karten: Schlager (7), Xavi (8), Rose (4) / Fischer (1), Behrens (4), Jenz (5), Svanberg (8)
Rote Karten: 0
Zuschauer:  45.858

rolei & Jupp


Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20240414-spielbericht-wolfsburg-15042024.html

  • Hasenhüttl
  • Heimsieg
  • Spielbericht
  • VfL Wolfsburg
  • Xavi Simons