U14/U15: DIE ENTWICKLUNGEN IM C-JUNIORENBEREICH BEI SAISONHALBZEIT

Leipzig - (16.01.2012)


U15: Im oberen Tabellendrittel angekommen – die Entwicklung der U15 als Spiegelbild des Nachwuchszentrums von RB Leipzig
Die Nachwuchsmannschaften des RB Leipzig spielen ihre dritte Saison und die U15 kreuzt zum dritten Mal die Klingen in der 2009 eingerichteten „Talenteliga Mitteldeutschland“. Wohl in keiner anderen Altersklasse kann man die Entwicklung des Nachwuchszentrums besser analysieren als bei den U15-Junioren.
In der ersten Saison 2009/10 trat man mit der eilig übernommenen C1-Jugend des FC Sachsen Leipzig und einer Kaderstärke von 17 Spielern (Jahrgang 1995) an. In der Liga setzte es zumeist Pleiten. Mit 18 Punkten, bei einem Torverhältnis von 22:69 stand am Ende der vorletzte Platz zu Buche. Immerhin konnte man sich den Landespokal sichern.
Ein Jahr später 2010/11 baute man sich den Kader abermals aus Spielern des FC Sachen und von anderen Ortsvereinen zusammen. Dies war notwendig, weil es in der Vorsaison noch keine C2-Jugend und dementsprechend wenig Spieler Jahrgang 1996 im Verein gab. In den Pflichtspielen agierte man meist auf Augenhöhe und halbierte die Gegentoranzahl (37). Doch in der Offensive klemmte es bei 20 eigenen Treffern weiterhin. Mit den erreichten 23 Punkten verbesserte man sich auf Tabellenplatz sieben, steckte damit aber immer noch in der unteren Tabellenhälfte.

Diese Saison wollte man oben angreifen. Dabei konnte das Trainerteam Sebastian Kegel und Robert Klauß auf die ersten Synergieeffekte zurückgreifen, denn mit den Spielern Jahrgang 1997 stießen zum ersten Mal ein großer Spielerpool zur U15, der bereits im Verein war. Mit Beiersdorf, Buthig, Genz, Gründer, Haase, Knezovic, Pohl, Schnabel, Vogel und Winkler stehen zehn von ehemals 18 Akteuren im Team, die bereits vor zwei Jahren in der D-Jugend bei RB spielten. Die acht nicht mehr im Verein agierenden Spieler sind aber auch Beleg dafür, dass die Fluktuation bei den Jungbullen noch recht hoch ist.
Ein weiterer Vorteil ist, dass das Trainergespann mit dem Großteil der Spieler bereits in der vergangenen Saison als U14 zusammengearbeitet hat.
Nach der Hälfte der Saison kann man feststellen, dass sich die veränderten Randbedingungen bereits jetzt auszahlen. Die Mannschaft hat 21 Punkte geholt und steht mit Platz vier im oberen Tabellendrittel. Dabei wurden 25 Tore erzielt und damit mehr als jeweils in den vorangegangen Gesamtsaisons. Mit zudem nur zwölf kassierten Gegentreffern hat die Mannschaft den zweitbesten Wert der Liga. Und hätte man aus den letzten fünf Spielen den einen oder anderen Zähler mehr geholt, wäre die Ausgangposition, um am Saisonende unter den ersten drei Teams zu landen, noch komfortabler.
Wie bei der U15 entwickeln sich auch die Strukturen der Nachwuchsabteilung allgemein Stück für Stück (bzw. von Spielzeit zu Spielzeit) stetig weiter: Seit dieser Saison hat man bis in den E-Juniorenbereich einen soliden Unterbau, wobei das erste Sichtungstraining für Spieler des nachrückenden Jahrgangs 2003 bereits vor Weihnachten stattfand. In allen Mannschaften (Ausnahme U16) verfügt man über breit aufgestellte Mannschaftskader und ein mindestens dreiköpfiges Betreuerteam. Weiterhin spielen die Jungbullen in U13, U14, U15 und U17 bereits jetzt in den höchstmöglichen Spielklassen, wodurch ein fließender Übergang vom Klein- in den Großfeldbereich gegeben ist.
Vorläufiger Höhepunkt dieser positiven Entwicklung ist dabei die Berufung von U15-Akteur Robin Sonnekalb in den erweiterten DFB-Nationalmannschaftskader. Er wird mit Sicherheit nicht der Letzte gewesen sein…
Roter Brauser
Tabellenstand
Kader
Statistiken

Fragen an Sebastian Kegel (U15):
Aus den letzten fünf Spielen wollte die Mannschaft 13 Punkte holen. Letztendlich sind es nur fünf geworden. Trübt das die Hinrundenbilanz etwas?
Ja, die gesetzten Ziele wurden in diesen Spitzenspielen deutlich verfehlt. Das trübt natürlich die Hinrundenbilanz. Über die Weihnachtsfeiertage hatten wir im Trainerteam viel Zeit die Dinge zu analysieren und haben unsere Schlüsse daraus gezogen. Nur soviel: Mit den spielerischen Mitteln, welche wir erarbeitet haben sind wir sehr zufrieden. Mit der Chancenverwertung allerdings nicht. Man kann auch nicht nach jedem Spiel sagen, wir hätten klar gewinnen müssen. Am Ende ist das Tore erzielen auch ein Qualitätsnachweis. An diesem Punkt müssen und werden wir arbeiten.
Wer sind die Leistungsträger des Teams?
Max Schnabel, Johann Reichel, Pascal Rosin, Fridolin Wagner sind von der fußballerischen Leistung her wichtige Spieler. Aber nur Max Schnabel und Johann Reichel mit Abstrichen reißen die Mannschaft von Ihrem persönlichen Auftreten mit.
Mit Alexander Vogel und Pascal Bekker befinden sich zwei Langzeitverletzte im Kader. Wann ist mit deren Rückkehr zu rechnen?
Beide Spieler kämpfen sich momentan zurück in die Mannschaft. Da es sich bei beiden um sehr schwere Verletzungen bzw. Erkrankungen handelte, muss man sehen wie schnell dieser Prozess voranschreitet. Pascal Bekker soll punktuell bereits bei Hallenturnieren in die Mannschaft zurückkehren. Alexander Vogel wird an keinem Hallenturnier teilnehmen. Beide Spieler werden in der Rückrunde zu Einsätzen kommen.
Werden zur Rückrunde Spieler aus der U14 zur U15 hochgezogen?
Nein, dass ist momentan nicht geplant.
U14: Niederlagenserie im Spätherbst trübt starken Saisonstart
Die U14-Junioren spielen seit dieser Saison in der Landesliga und damit eine Spielklasse unter der U15. Es sind also ideale Bedingungen für die Spieler des Jahrgangs 1998 den Anschluss in den Leistungsbereich, der ab U15 beginnt, spätestens zur nächsten Saison zu schaffen.
Doch zurück zur Gegenwart: Mit Daniel Holke und Mario Beyer wurde zum Saisonbeginn ein neues Trainerduo installiert. Die Mannschaft spielt komplett mit dem jüngeren C-Junioren-Jahrgang, wobei mit Senkbeil und Scholz auch zwei 1999er im Kader sind. Sieben Neuzugänge stießen zum ohnehin schon gut besetzten Team (Landesmeister, Landeshallenmeister, Dritter bei der NOFV-Hallenmeisterschaft als U13 in der Vorsaison).

Mit fünf Auftaktsiegen in Folge (u.a. gegen die U14-Teams von Dynamo Dresden und des Chemnitzer FC) startete die Mannschaft ohne Anlaufprobleme in die Saison. Bei einem Torverhältnis von 21:3 stand man zu Recht ganz oben in der Tabelle. Beim VFC Plauen musste man die erste Saisonniederlage hinnehmen. Auch zu Hause gegen Kamenz ließ man zwei Punkte liegen, bevor man nach Siegen gegen Döbeln und die U14 von Erzgebirge Aue in die Erfolgsspur und die Tabellenspitze zurückkehrte.
In den vier letzten Spielen der Saison gelang wenig, zumindest nichts mehr Zählbares auf dem Punktekonto. Gegen die Konkurrenten aus dem oberen Tabellendrittel Zwickau, Bautzen und Hohenstein-Ernstthal, sowie Eilenburg setzte es vier Niederlagen in Serie. Dabei hatte man gegen die beiden letztgenannten Mannschaften im Landespokal noch gewonnen. Die Gründe für diesen Einbruch werden die Trainer analysieren und zu beantworten wissen (siehe Interview im Anhang).
Gegenwärtig steht die U14 mit 22 Punkten auf dem sechsten Tabellenplatz, sieben Punkte vor den Abstiegsplätzen und sollte damit, ob der spielerischen Qualität, nicht in Konflikt kommen.
Titelchancen hat das Team noch im Landespokal, wo man im Viertelfinale bei der SG Dresden-Strießen antreten muss.
Roter Brauser
Tabellenstand
Kader
Statistiken
Fragen an Daniel Holke (U14):
Nach sehr gutem Saisonstart fiel die Leistungskurve in den letzten Spielen deutlich ab. Gibt es dafür eine Begründung?
Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass die Ausbildung der Spieler an erster Stelle steht und oberste Priorität hat. D.h. nicht die Ergebnisse oder Platzierung in der Landesliga stehen im Vordergrund, sondern einzig und allein die individuelle Entwicklung der Spieler, sportlich und auch persönlich. Bei der U14 handelt es sich also um eine reine Ausbildungsmannschaft.
Für die Negativtendenz der letzten 4 Wochen in der Hinrunde gibt es einige Gründe, die allerdings nicht beunruhigend sind und auch einen wichtigen Teil zur Entwicklung der Spieler beitragen.
Zum einen merkte man einigen Spielern einen erheblichen Kräfteverschleiß zum Ende der Hinrunde an. Man muss sich einmal vorstellen, dass ein Neuzugang im U14 Bereich, der zusätzlich auf die Sportmittelschule oder auf das Sportgymnasium wechselt, sein Trainingspensum von 2-3 Einheiten auf 6-7 Einheiten steigert. Dies ist ein enormer Unterschied und muss von einem jungen Spieler erst einmal verarbeitet werden.
Des Weiteren darf man nicht unterschätzen, dass man in der Landesliga fast ausschließlich auf Mannschaften trifft, die mit dem älteren Jahrgang spielen. Gerade bei den Niederlagen (VFC Plauen, Budissa Bautzen, FSV Zwickau, FC Eilenburg) spielten zumeist überlegene körperliche Eigenschaften (Zweikampfstärke, Schnelligkeit) eine große Rolle.
Ein weiterer Punkt ist, dass die Spieler ihre erste Saison auf dem Großfeld spielen und taktisch noch nicht so gut ausgebildet sind. Mannschaftstaktische Fehler passieren somit immer wieder, werden aber in diesem Bereich der Nachwuchsausbildung noch nicht separat trainiert, da hier andere Ausbildungsbereiche Priorität haben (technische Ausbildung usw.). Außerdem werden Ausbildungsbereiche über mehrere Wochen nacheinander intensiv trainiert, sodass diese nachhaltig wirken. D.h. Fehler im Wettkampfspiel werden zwar angesprochen und mit den Spielern ausgewertet, allerdings nicht explizit trainiert, wenn sie nicht zum momentanen Ausbildungsthema passen.
Allerdings sollte man auch nicht vergessen, dass alle direkten Duelle gegen die anderen sächsischen Leistungszentren (Dynamo Dresden, Borea Dresden, Chemnitzer FC, Erzgebirge Aue) gewonnen werden konnten und man in der Tabelle vor den Genannten steht.
Es fällt auf, dass sie alle Wechseloptionen für die Feldspieler in der Halbzeit ausnutzen. Welchen Effekt erhoffen Sie sich von dieser taktischen Variante?
Wie schon erwähnt, steht die Ausbildung an erster Stelle. Neben der Ausbildung im Trainingsbetrieb spielt auch der Wettkampf eine große Rolle in der Entwicklung der Spieler. Um allen Spielern auch die nötige Spielpraxis zu ermöglichen, wird zur Pause einmal komplett durchgewechselt, unabhängig vom Spielstand oder sonstigen Einflussfaktoren. Da die U14 ein reines Ausbildungsteam ist, sind Spiel- und Tabellenstand nur sekundär zu betrachten. Dies heißt allerdings nicht, dass man Niederlagen gerne in Kauf nimmt. Jeder Spieler muss im Wettspiel, egal wann oder auf welcher Position er spielt, den absoluten Siegeswillen haben, um auch weiterhin eine Zukunft bei RB Leipzig zu haben.
Mit taktischen Varianten haben diese Auswechslungen somit nur wenig zu tun, sie dienen ausschließlich der Tatsache, dass alle Spieler genügend Einsatzzeit im Wettkampf haben.
Wirken sich diese ständigen Wechsel nicht negativ, vor allem auf die Abstimmung des Defensivbereiches des Teams aus?
Natürlich wird durch diese vielen Wechsel der Spielfluss durcheinander gebracht und die Spieler müssen sich schnell auf den Gegner, neue Mitspieler und neue Gegebenheiten umstellen. Allerdings ist diese Tatsache auch wieder positiv für die Entwicklung der Spieler, die lernen, sich schnell umzustellen und schneller mit neuen Spielsituationen umzugehen.
D.h. trotz des zunächst negativen Einflusses auf die Mannschaftsleistung, hat es nachhaltig einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Spieler.
Wer sind die Leistungsträger des Teams?
In der Hinrunde haben sich fast alle Spieler weiterentwickelt und dazu gelernt. Einige mehr und andere weniger. Deshalb möchte ich hier auch keinen Spieler explizit hervorheben. Allerdings sollte man schon erwähnen, dass mit Malik Haußig, Maximilian Uhlig, Dominik Franke, Bastian Strietzel, Lukas Bechtloff, Patrick Opitz und Lucas Roblick (Winterneuzugang vom Hoyerswerdaer SV 1919), acht Spieler der U14 in die Landesauswahl berufen wurden. Mit Niklas Opolka, Justin Dintiu oder auch David Bierstedt, um hier nur einige zu nennen, hätten es aber noch mehr Spieler schaffen können.
Werden einige dieser Spieler zur Rückrunde zur U15 hochgezogen?
Ich denke nicht, dass Spieler der U14 in der Rückrunde in der U15 spielen. Mit Tom Haase, Felix Beiersdorf und Eric Berger stehen ja schon drei Spieler des Jahrgangs 1998 im Aufgebot der U15. Zudem konnte U14 Torhüter Tom Wallenstein in der Hinrunde seine ersten Einsätze in der Talenteliga sammeln.
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