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31. Spieltag 1. Bundesliga
Samstag, 26.04.2025, 18:30 Uhr
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DAS STANDARDPROBLEM – GEDANKEN ZUR NEUEN LEIPZIGER ACHILLESFERSE

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Leipzig - (22.01.2018) Harte Wochen liegen hinter dem einzig wahren Rasenballsport. Seit der letzten Länderspielpause holten die Mannen von Ralph Hasenhüttl kaum mehr als einen Punkt pro Spiel. Schuld sind die Standards. Wir werfen ein Blick auf die Probleme des ruhenden Balls.

Prolog

Ich hätte wohl ewig an dem Thema schreiben können, aber irgendwann ist halt einmal Schluss. Soviel kam über die Tage dazu. Ich musste mir Situationen noch einmal neu anschauen, neu bewerten. Das macht einen erstens depressiv, wenn man sich dauernd Gegentore anschaut, und lässt einen zweitens herrlich philosophieren – über das Wesen der Ecken (was auch auf eckenähnliche Freistöße verallgemeinert werden kann). Dabei kann ich weder das EINE Problem benennen noch die EINE Lösung präsentieren.

Es ist viel mehr ein Diskussionsbeitrag eines Laien, der versucht hat, sich einzuarbeiten. Ein jeder Diskussionsbeitrag lebt davon, dass über ihn diskutiert wird. Vielleicht liege ich in einigen Punkten komplett falsch oder habe wichtige Aspekte vergessen. Ich würde mich jedenfalls über Beiträge zum Artikel freuen.


Theorie

Standards führen selten zum Tor und doch sind sie häufig die Game-Changer. In einer Liga, in der aus einer Veränderung des Spielstandes regelmäßig eine ganze neue Dynamik entsteht, werden jene Spielsituation besonders wichtig. In diesem Artikel möchte ich versuchen die Probleme zu benennen und zu begründen. Darüber hinaus sollen ebenso fremde Systeme angesprochen werden und daraus die wesentlichen Aspekte folgen, die meiner Meinung nach diskussionswürdig sind.

Es gibt viele verschiedene Konzepte wie am besten eine Ecke verteidigt werden kann. So verschieden die Trainerpersönlichkeiten sind, so verschieden sind auch die Ansätze der Fußballlehrer, um diese besonderen Situationen zu entschärfen. Zwar gibt es keine eindeutige Lehrmeinung, aber ein Minimalkonsens scheint sicher. Die reine Manndeckung ist wenig nützlich. Zwar ist die reine Manndeckung leicht umzusetzen und bedarf wenig Trainingsvolumen, jedoch kann die Defensive ausschließlich reaktiv verteidigen. Das entstehende Chaos, also wenn alle Verteidiger wie wild ihrem Gegenmann hinterherlaufen oder sich gegenseitig im Weg stehen, begünstigt die Offensive zu sehr.

Als das Verständnis für den Raum im Fußball immer mehr Bedeutung erlangte, erkannten die Übungsleiter dieser Welt auch deren Vorteil bei der Verteidigung von Ecken. Es entstanden neue Konzepte wie die reine Raumdeckung und allerhand Mischformen. Der wesentliche Vorteil der Raumdeckung besteht darin, dass kopfballstarke Verteidiger bereits die gefährlichen Zonen (zum Beispiel den kurzen und langen Pfosten) besetzen, bevor dies der Gegner tut. Zu dieser Mischform greift auch Trainer Hasenhüttl.

Im Regelfall stellen sich die beiden Innenverteidiger auf die Torraumlinie, ein weiterer Spieler stellt sich vor die kurze Ecke, andere agieren häufig 10-11 Meter im Strafraum, vor dem Pulk einlaufender Spieler. Der Vorteil ist klar, die eigenen Verteidiger besetzen bereits die kritischen Räume. Der Nachteil ist jedoch, dass die raumverteidigenden Spieler beim Kopfballduell im Nachteil sind, wenn ein Gegenspieler mit Anlauf zum Kopfball steigt.

Diese Situationen sollen nun die restlichen Verteidiger entschärfen, in dem diese den Gegenspieler zumindest wegblocken. Dadurch, dass der Gegner noch einmal um einen Verteidiger herumlaufen muss, verliert er entweder das Timing oder hat nicht den Anlauf, um dem raumdeckenden Spieler zu überspringen. Eine Defensive mit zwei Elementen: Kopfballstarke Spieler besetzen die Zonen, die restlichen Spieler blocken die Gegenspieler.



Praxis

So schön sich alles im Kopf entwerfen lässt, wenn es in die Praxis geht, dann zeigt sich schnell wie gut die eigene Vorstellung wirklich ist. Dazu ein Beispiel: Das 0:3 durch Davie Selke.



Orban (kurzer Pfosten) und Ilsanker (langer Pfosten) stehen auf der 5 Meter-Linie. Halstenberg übernimmt Stark im 5-Meter-Raum, Kampl steht vor dem Pulk, dahinter bilden sich die Pärchen unter anderem mit Konate, Keita und Diego Demme. Letzterer im Duell mit Davie Selke. Aus Kopfballsicht sicherlich eine schlechte Idee, aber dies war auch nicht Demmes Aufgabe. Er sollte Selkes Weg blocken und ihn damit aus dem gefährlichen Bereich heraushalten.

Die Fehlerkette: Ein Eckball zum Tor – die Verteidiger scheinen eine kurze Ecke zu erwarten. Demme und Halstenberg positionieren sich deshalb vor den Gegenspielern. Herthas Intention war aber nicht ein Ball auf den ersten, sondern den zweiten Pfosten zu spielen. Demme, mit Blick zum Ball und Selke hinter sich, blockiert mit seinem Körper einen Diagonallauf von Selke zum ersten Pfosten und verspekuliert sich damit. Selke kann dadurch recht unbedrängt zum zweiten Pfosten laufen. Stark schaffte es sich im Rücken von Halstenberg vor Ilsanker zu schieben und damit die gefährliche Zone am zweiten Pfosten zu besetzen. Als der Ball dann beim zweiten Pfosten ankommt, ist eine 2-gegen-2 Situation entstanden, in der Stark die wertvolle Zone am zweiten Pfosten besetzt. Halstenberg davor ist recht wirkungslos, weil er weder den Kopfball erreichen, noch auf Stark in seinem Rücken einwirken kann. Ilsanker im Schatten von Stark, rückt zwischen seinen Gegenspieler und das Tor, bedrängt damit Stark von der Seite soweit, dass selbiger fällt und nicht köpfen kann. Dahinter steht allerdings Selke, der zuvor dem Wirkungsbereich von Demme entkam, frei und kann abstauben.

Eben diese 2-gegen-2 Situation will RBL verhindern. Erst recht, dass die Gegenspieler sogar die einzigen sind, die den Ball dann erreichen können, weil den eigenen Spielern den Zugriff fehlt. Voraus ging die falsche Entscheidung von Demme, dass eine kurze Ecke käme, das schlechte Stellungsspiel von Halstenberg und dass sich Stark in Folge dessen vor Ilsanker schieben kann.

Eine ähnliche Situation findet sich vor dem Ausgleich gegen Schalke. Sabitzer, der in diesem Spiel der Naldo-Blocker war, stand zwischen Tor und Naldo, orientiert sich bei dem Freistoß zum zweiten Pfosten, Naldo geht kurz den Weg mit, entscheidet sich aber schnell für den Weg zurück ins Zentrum des Strafraums. Für Sabitzer ist es dann unmöglich, zu folgen. Laimer steht zwischen Tor und Nastasic, weswegen sich der Schalker ziemlich unbedrängt vor Orban (raumverteidigend am ersten Pfosten) stellen kann. Nastasic stellt sich an die günstigste Position, wird von Upamecano noch bedrängt, verpasst dadurch den Ball, dahinter staubt aber Naldo gekonnt ab.

Eine weitere Situation gegen Hertha: Als sich Klostermann bei der Erwartung eines (eckenähnlichen) Freistoßes vom Tor weg hinter Kalou positioniert, folgt er seinen Kollegen, die ebenfalls einen Ball auf den zweiten Pfosten erwarten. Kalou zieht jedoch zum kurzen Pfosten, der Ball kommt zwar nahezu genau auf Orban, aber da Kalou mit seiner Größe und vor allem Anlauf kommt, kann Orban das Kopfballduell nicht gewinnen. Klostermann kann Kalou nur folgen, ist aber chancenlos und kann in der Szene nicht mehr eingreifen.


Die Probleme: Fehler im Training oder System?

Das Problem der Manndecker ist einfach, dass sie immer falsch zum Gegenspieler stehen können, wenn sie auf eine kurze oder lange Ecke spekulieren. Wenn der Gegner erst recht für Chaos sorgen möchte, dann stellt er zwei Spieler an die Ecke, einer für den Ball zum Tor, der andere für einen Ball vom Tor weg. Dann wird das Stellungsspiel noch schwerer. Demme stand vor Selke, Sabitzer zwischen Naldo und Tor und Klostermann hinter Kalou, dennoch konnten alle drei Gegenspieler treffen, ohne dass die entsprechenden Rasenballsportler eingreifen konnten. Bis auf Kalou war auch keine Kopfballstärke notwendig. Selke schloss mit dem Fuß ab und Naldo musste sich extra für den Kopfball ducken. Fakt ist: Eine gut abgestimmte Gegneroffensive und ein guter Ball auf die 5-Meterlinie bringen genug Probleme für Hasenhüttls Team. Dazu kommen noch individuelle Fehler, wie beispielsweise eine Fehleinschätzung der Flugkurve (z.B. Bernardo gegen Mainz).

Natürlich kann man Abläufe besser einstudieren, gerade das Stellungsspiel der raumverteidigenden Spieler wirkt jedoch ausbaufähig. Und sicherlich ist auch die Zweikampfführung an sich verbesserungsbedürftig. Dennoch wird dieser Mix aus Raum- und Manndeckung auch immer ein Mechanismus sein, auf den sich der Gegner gut einstellen kann. Bereits vor der Ecke nimmt die Verteidigung die Position ein. Schon in dieser Phase kann der Eckenschütze bestimmen, welcher Ball von Vorteil ist und wohin die Kugel kommen sollte. Steht ein Verteidiger zu weit vor oder hinter dem Gegenspieler oder konnte sich ein Angreifer zwischen die raumverteidigenden Spieler schieben, dann sollten sie das Ziel des Balles sein. Einige Teams leben genau von dieser Fähigkeit. Hertha, Freiburg und Hamburg erzielten mehr Tore aus Standards als aus dem Spiel heraus. Ist die Ecke einmal ausgeführt, kann das verteidigende Team nur noch reagieren. Wie zuvor beschrieben geht es den Angreifern darum sich freizulaufen und an einer Stelle eine Gleichzahl oder gar Überzahlsituation zu schaffen. Die verteidigende Mannschaft kann immer nur mit einer gewissen Zeitverzögerung darauf reagieren und ist dadurch im Nachteil.

Der Raum-Manndeckungs-Mix ist sicherlich legitim, erst recht wenn man ihn regelmäßig trainiert. Dennoch offenbart er Schwächen, weil er die Entscheidungsfindung schwer macht und die Spieler abseits des lokal beschränkten Zweikampfgebietes schlicht abschalten. Diese Art der Eckenverteidigung ist schlichtweg nicht aktiv genug. In dem Kontext ist es also interessant, wie andere Trainer dieser Welt so ein Problem lösen.


Mauricio Sarri – SSC Neapel

Sarri steht mit seiner Mannschaft ebenfalls kein besonders kopfballstarkes Team zur Verfügung, dennoch entwickelte er eine defensiv Strategie, welche dem SSC Neapel nur sehr wenige Gegentore durch Ecken einbrachte. Auch Sarri positioniert die kopfballstärkeren Spieler wie Koulibaly, Hamsik oder Albiol an den kritischen Positionen (Kurzes Eck, auf der 5-Meter-Linie). Den Rest seiner Spieler verteilt Sarri dann um die raumverteidigenden Spieler. Dieser orientieren sich nicht an Gegenspielern, sondern nur zum Ball. Der eine Vorteil besteht darin, dass die gefährlichen Zonen bereits mehrfach besetzt werden können und Angreifer erst einmal an ein paar Spielern des SSC vorbeikommen müssen, um ins Kopfballduell zu kommen. Das nimmt den Spielern Tempo und damit Sprungkraft. Dadurch, dass sich jedes Mal die Spieler des SSC Neapel neu aufteilen, werden Laufwege nicht ausrechenbar, bis die Ecke ausgeführt wird. Diese Methode ist nicht reaktiv, sondern selbst aktiv gegen den Ball und minimiert die Entscheidungsfindung für die verteidigenden Spieler, was zu weniger Fehlern führt. Ein System, dass sicher aufwendig zu erlernen ist (das Problem des Stellungsspiels bleibt), aber einmal einstudiert nicht "pflegebedürftiger" sein sollte als der konventionelle Mix aus Raum- und Manndeckung.


Pep Guardiolas 5-3-2

Natürlich darf Pep nicht fehlen. Auch dieser nutzt eine komplette Raumdeckung. Und auch Guardiola nutzt alle Spieler um die Ecke zu verteidigen. Dabei ordnet er diese im 5-3-2 an. Fünf Spieler stehen im 5-Meter-Raum. Drei Spieler davor um den Elfmeterpunkt herum. Zwei weitere Spieler stehen nahezu an der 16er Linie. Die Aufgaben sind recht klar verteilt: Die Spieler am 5-Meterraum verteidigen die gefährlichen Zonen. Die die Kameraden davor dienen dazu die einlaufenden Gegenspieler kurz auszubremsen, was dem Gegner das Timing für den Kopfball nimmt und dazu dient Bälle um den Elferpunkt abzuwehren. Die beiden verbliebenen (die schnellsten Spieler im Team) sind dafür da, Druck auf einen abgewehrten Ball zu machen und eventuell einen Konter einzuleiten. Natürlich ist dieses System deutlich komplexer zu erlernen und muss häufiger im Training wiederholt werden. Dazu stellt Manchester City aktuell ziemliche gute Kopfballspieler, aber interessant bleibt es trotzdem.



Aspekte des Standardverteidigung

Training?

Hasenhüttl hat dieses System, soweit ich mich erinnere, von Rangnick geerbt. Seine Organisation bei Ingolstadt war aber auch nicht viel anders. Es wirkt also so, als ob man es einfach beibehielt, weil sich die Mängel nicht so gravierend häuften. Mittlerweile treten aber die Probleme offen zu Tage und die Fragen nach dem Warum häufen sich. Ist es eine reine Trainingsfrage? Die Hinrunde war natürlich extrem, was den Spielplan anging. Natürlich muss sich der Trainer vorher Gedanken machen, worauf er den Schwerpunkt legt, wenn es Wochen gibt, in denen nur 2-3 Trainingseinheiten stattfinden können. Vermutlich standen Gegnervorbereitung, das Ballbesitzspiel und andere Aspekte aus dieser Saison im Mittelpunkt. Gut möglich, dass die Eckenverteidigung hinten an stehen musste. Sicher ist immer noch Luft nach oben, aber alleine viel Training wird nicht so viel ändern wie manch einer sich erhofft.


Standards kontextualisieren

Interessant ist, dass in vielen Situationen davon gesprochen wird, ein Team hätte ein Situation zu einer Ecke geklärt. Bei einem Freistoß am 16-Meterraum würde wohl keiner von "klären" sprechen. Sowohl Ecken, als auch Freistöße entstehen aus dem Spiel heraus. Ein verlorener Ball, ein schlecht verteidigter Konter und schon entsteht Gefahr für den Strafraum. Natürlich wird schnell abgewägt, ob man lieber (als Beispiel) eine Flanke riskieren will oder eben die Flanke zur Ecke klärt, weil dies scheinbar die kleinere Gefahr für das eigene Tor bedeutet. In der Nachbetrachtung einer Ecke lohnt sich folglich häufig die Frage, wie diese überhaupt entstand. Nicht selten wäre die Verhinderung einer Ecke leichter gewesen als deren anschließende Verteidigung. Diese Problematik war Hasenhüttl schon vor der Winterpause bewusst (Interview) und er versuchte die Verteidigung im eigenen Drittel anzupassen. Dennoch sind die häufigen Ecken Resultate eines zu fehleranfälligen Ballbesitzspiels. Selbiges zu verbessern, wird in jedem Fall dazu führen, dass weniger Bedrohungen für den eigenen Strafraum entstehen und somit auch weniger Standards provoziert werden können.


Die Schwächen des Systems

Die aktuelle Defensivorganisation ist nicht schlecht, unterliegt aber einer guten gegnerischen Offensivorganisation, weil sie reaktiv ist. Die Manndecker müssen sowohl den Gegenspieler als auch den Ball im Auge behalten und können durch Finten oder Blocks von anderen Offensivspielern an der Verfolgung gehindert werden. Das sind dann nicht einmal zwangsläufig Fehler, sondern einfach von der gegnerischen Offensive gut organisierte Spielzüge. Natürlich kann nicht sofort von heute auf morgen ein Systemwechsel stattfinden. Mittelfristig sollte aber über Alternativen nachgedacht werden. Eine Möglichkeit wäre eine reine ballorientierte Raumverteidigung, wie sie Sarri oder Guardiola nutzen. Man wechselt von einer reaktiven zu einer aktiven Verteidigung gegen den Ball. Außerdem gibt es den eigenen Spielern klarere Regeln zur Verteidigung, wodurch weniger Fehler passieren sollten.


Gute Offensivstrategien

Warum häufen sich die Gegentore aktuell? Natürlich bemerken die Gegner Schwächen und versuchen diese zu nutzen. Nicht wenig Teams verbringen wesentliche Trainingseinheiten damit Offensivstandards einzustudieren. Bälle in die Schnittstellen, Laufwege bestimmen und timen. All das kann eine Überlebensstrategie sein, mit der man Qualitätsnachteile auf anderer Ebene ausgleichen kann. Hertha und Freiburg gehören zu diesen Teams. Hamburg ist ebenso ein Kandidat. Addiert sich eine gute offensive Organisation zu einem guten Team, dann hat man es schnell mit einer Topmannschaft auf internationalem Niveau, wie in der Champions League, zu tun. Monaco und Porto gehören beispielsweise in ihren Ligen zu den Top-Teams in Bezug auf Standardtore. Gerade gegen Porto durften die Rasenballer das schmerzlich am eigenen Leib erfahren.


Anzahl der Spieler

Ich habe schon geschrieben, dass ich noch ewig an diesem Artikel sitzen könnte. Alleine über die Frage nach der Anzahl der Spieler die direkt an der Ecke involviert sind, könnte man ewig diskutieren. Gedankenexperiment: Was wäre, wenn das verteidigende Team 4-5 Spieler zum Konter außerhalb des Strafraumes aufstellt. Würde das angreifende Team dann 6-7 Spieler zur Konterabsicherung abstellen? Nun blieben abzüglich eines Spielers an der Ecke nur noch 2-3 Spieler im Angriff übrig. Das verteidigende Team hätte samt Torwart 6-7 Spieler zur Verteidigung und damit doppelte Überzahl. Andererseits ist es interessant, dass Sarri und Guardiola alle Spieler zur Eckenverteidigung abstellen. Alle Spieler bekommen eine Aufgabe und können damit kaum abschalten, wenn der Eckball sie nicht unmittelbar betrifft. Im Augenblick scheint es aber wenig sinnvoll für die Rasenballsportler die defensiven Strukturen zu lockern, sondern ebenso alle Spieler verteidigen zu lassen, um so eher die Räume am 5-Meterraum zu schließen. Bisher ist dies die Zone aus der die meisten Gefahr folgte.


Fazit

Eine gute defensive Organisation bei Standards ist mehr als die Summe von Körpergrößen der Verteidiger. Viele Aspekte spielen eine Rolle. Ob direkt, wie zum Beispiel die Probleme der Mannorientierung einiger Spieler, als auch indirekte, wie die Probleme im eigenen Ballbesitz, haben Einfluss auf die Gefahr durch Standards. Dabei kostete dieser Umstand mittlerweile die Champions League und in den letzten Wochen wesentliche Punkte, welche den Anspruch auf eine erneute Champions League Qualifikation hätten untermauern können. Stattdessen eröffnet sich für Hasenhüttl eine gravierende Baustelle: Neben der Aufgabe dem Team ein zielführendes Ballbesitzspiel beizubringen, muss er sich nun Gedanken um das Standardproblem machen. Eine Baustelle, welcher er sich schnell widmen muss. Schließlich könnte eine effektive Verteidigung von Standards genug Punkte erhalten, um in Ruhe die Mannschaft auf anderen Gebieten weiter zu entwickeln.

crank


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