RBL-FRAUEN, ES MACHT SPASS ZUZUSCHAUEN!

Leipzig - (18.02.2025) Unsere RB-Frauen haben bisher eine wirklich gute Hinrunde absolviert. Nach elf Spielen lag die Mannschaft von Jonas Stephan auf Tabellenplatz sieben. Wie man erneut den nächsten Schritt gehen möchte, was man alles dafür getan hat und wie die ersten Entwicklungen in der Rückrunde aussehen, das ist Teil der Analyse dieses Artikels.


Frauenfußball bei RB Leipzig und ein ähnlich rasanter Aufstieg wie bei den Männern. Seit der Saison 2016/17 gibt es die Frauenfußballabteilung bei RB Leipzig und seit 2023 haben sich unsere RBL-Frauen in der Bundesliga etabliert. Aktuell befindet man sich auf Platz 5, nachdem in der Bundesligavorsaison der Start schwierig war und zum Saisonende Platz 8 erreicht werden konnte. Diese Saison sieht es noch etwas besser aus und eine Entwicklung ist auch unverkennbar unter Neutrainer Jonas Stephan. Vor allem spielerisch haben sich unsere Frauen weiterentwickelt, das Konzept wurde geschärft und qualitative Neuzugänge integriert.
Mittlerweile erscheinen durchschnittlich über 1.000 Zuschauer zu den Heimspielen am Cottaweg und können sich von der Weiterentwicklung überzeugen. Hinsichtlich hat sich eine Fangemeinde aufgebaut und ebenso rundum eine richtige Begeisterung. Es macht Spaß, unseren RBL-Frauen zuzuschauen. Einige Spielerinnen haben es geschafft, sich dabei in den Vordergrund und in den Fokus der Nationalmannschaft zu spielen. Mit Vanessa Fudalla, die mit 9 Bundesligatreffern auf Platz 3 liegt, und Giovanna Hoffmann mit 8 Toren, sind gleich zwei Leipziger Spielerinnen in der Torjägerliste vertreten. Und mit je 3 bzw. 4 Torvorlagen haben sie je 12 Scorer auf ihrem Konto. Zudem steht mit Marleen Schimmer schon die dritte Offensivspielerin in den Startlöchern mit insgesamt 8 Scorerpunkten.

Der Kader
Im Kader tat sich auf Seiten der Leipzigerinnen sowohl bei den Abgängen als auch bei den Zugängen im Winter einiges. Auf der Abgangsseite verließ mit Julia Pollak eine von drei Linksverteidigerinnen den Verein. Hier baute man das vorhandene Überangebot ab. Die 22-jährige wechselte zum Zweitligisten Nürnberg. Alles erdenklich Gute dort! Neu in Leipzig dürfen wir wiederum zwei Spielerinnen begrüßen. Zum einen die 20-jährige Isländerin Emilia Kiær Àsgeirsdottir mit dänischem Pass, welche vom FC Nordsjælland nach Leipzig wechselte. Sie ist tendenziell eher auf den Flügeln zuhause und kann sowohl hinter der Spitze als auch als rechter Wingback spielen. Zudem verfügt sie über Champions League- und Länderspielerfahrung. Sie erhielt einen Vertrag bis zum 30.06.2028. Damit reagierte die sportliche Leitung auf die längere Verletzung von Lydia Andrade.
Auch die zweite Neue ist eine für die Offensive. Mai Kadowaki ist eine japanische Stürmerin. Sie wechselte vom schwedischen Meister FC Rosengård nach Leipzig, welcher im internationalen Frauenfußball eine große Nummer war und auch immer noch ist. 28 Scorer (18 Tore, 10 Vorlagen) in 43 Spielen sind dabei eine sehr gute Ausbeute. Herzlich Willkommen an beide in Leipzig.
Der Kader ist hervorragend aufgestellt. 28 Spielerinnen sind im Kader und mit Steffi Schmid hat man eine junge, sehr talentierte, linksfüßige Innenverteidigerin, die zwar (noch) nicht an den etablierten Spielerinnen vorbeikommt, dennoch aber regelmäßig spielt. Sehr gute, tiefe Kaderbreite, eigene Talente, die regelmäßig spielen und Entwicklungsschritte in die richtige Richtung. Klingt nach einem stimmigen Gesamtpaket, dass man anderen Teams nur wünschen kann. Looking at you, Männermannschaft.
Die Wintervorbereitung
Zwei Testspiele gab es im Winter. Man testete gegen Sparta und Slavia Prag, die beiden besten Mannschaften in der tschechischen ersten Frauenliga. Gegen Sparta gab es dabei ein herausragendes 7:1 (3 Tore Hoffmann, 2 Tore Fudalla, Joly und Müller). Außerdem spielte man gegen Slavia Prag 3:3. Im zweiten Test trafen dabei beide Neuzugänge. Auffällig dabei: Das 3-4-2-1 wurde dabei als Grundformation zementiert. Insgesamt war es eine gute Wintervorbereitung und man fühlte sich auf jeden Fall vorbereitet für die Rückrunde.
Der Rückrundenstart
Nach der guten Vorbereitung traf man direkt im ersten Spiel auf die beste Mannschaft in der Bundesliga: Bayern München und ja, man verlor erwartungsgemäß. Aber man verlor „nur" 0:1 und das unter dem Strich mit einer Leistung, die zum einen den positiven Trend unter Jonas Stephan bestätigt und zum anderen zeigt, dass man Stück für Stück auch an die Top-4 rankommt. Zwar gab es durch den Platzverweis von Lou-Ann Joly eine weitere Schwächung, allerdings fällt sie nur für zwei Spiele aus, was bedeutet, dass sie nach der Länderspielpause wieder zur Verfügung steht.
Gegen Werder Bremen fiel ihr Ausfall jedenfalls nicht allzu schwer ins Gewicht, denn in dem darauffolgenden Auswärtsspiel an der Weser gab es einen völlig verdienten 4:1 Auswärtssieg und das mit einer teilweise notdürftig zusammen gestellten Mannschaft, da besonders im Mittelfeld einige Ausfälle zu beklagen waren. Mit zwei Toren von Vanessa Fudalla gab es zudem ihr nächstes Bewerbungsschreiben für die Nationalmannschaft, damit auch sie neben Giovanna Hofmann nominiert wird. Elf Scorer aus 14 Spielen sind erneut eine starke Quote. Auch, dass immer Spielerinnen in die Blickfelder der Nationalmannschaft geraten und auch nominiert werden, ist ein gutes Zeichen für die Entwicklung im Verein.
Gegen die Turbine konnten die Frauen einen Halbzeitrückstand in einen 4:1 Sieg drehen, dabei traf Winterneuzugang Àsgeirsdottir zum Ausgleich. Topscorerin Hoffmann bereitete letzteren nicht nur vor sondern erzielte in der rasanten zweiten Halbzeit auch die Tore zwei und drei. Zum Abschluss traf Fudalla in der Nachspielzeit in ihrem 100. RBL zum insgesamt 68.-mal.
Die nächsten Spiele
Nach diesem guten Rückrundenstart hat man die Karten für die Saisonziele selbst in der Hand und die nächsten Wochen können auf jeden Fall richtungsweisend werden. Neben einem schweren Heimspiel gegen Wolfsburg, die gerade die zweitplatzierten Frankfurterinnen mit 6:1 vom Platz fegten, am Samstag den 8.3. um 14 Uhr fährt man eine Woche später nach Jena (15.3.), um dann den März am 30.3. daheim gegen Freiburg abzuschließen. Besucht gerne alle drei Spiele, es wäre für unsere Frauen ganz wichtig, den Support zu spüren. Sollte man mit mindestens fünf Punkten aus diesen drei Spielen rausgehen, darf sich RBL wohl berechtige Hoffnungen machen, Platz fünf zu verteidigen.
Fazit
Ziel ist es, diese Saison besser abzuschließen als die letzte, sich im Mittelfeld zu etablieren und sukzessive einen Anschluss an die Topteams wie Bayern, Wolfsburg und Frankfurt zu schaffen. Letzteres könnte für die neue Saison das Hauptziel werden, falls man am Ende dieser Saison Platz 5 oder 6 erreicht. Es waren bisher hohe Niederlagen mit mindestens drei Toren Unterschied bei den Duellen mit den Spitzenteams und offenbarten somit, was dem RBL-Frauenteam noch fehlt. Natürlich hängt vieles auch von der individuellen Qualität ab, aber auch vom Mannschaftsgefüge und der richtigen taktischen Ausrichtung. Erstes Zwischenerfolg war die knappe 0:1 Heimniederlage gegen den Deutschen Meister Bayern München in dieser Rückrunde.
Die Richtung stimmt auf jeden Fall. Die Mannschaft hat Schritte nach vorn gemacht und schließt weiter zur Spitze auf. Mit einer weiterhin so gesunden Kaderstruktur, einem klaren Plan, sportlichen und finanziellen Mitteln, kann da mittelfristig etwas sehr Gutes entstehen, wenn man auf dem richtigen Weg bleibt. Für diese Saison wäre Platz fünf und damit "Best of the Rest" ein guter Erfolg und ein nächster Meilenstein bei den RB-Frauen.
💯 Spiele in Rot und Weiß!
— RB Leipzig (@RBLeipzig) February 15, 2025
Vanessa #Fudalla erzielte in ihrem 100. #RBL-Pflichtspiel ihr 68. (!) Tor für die Roten Bullen. 🤯 Was eine Leistung, Vanessa!#YouCanDoAnything pic.twitter.com/rNKGH4cdMp
Flo
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